Innerhalb der Mathematischen Programmierung hat die lineare Programmierung einen besonderen Stellenwert. Für ihren Einsatz spricht eine Reihe von Gründen: Es ist das einfachste Verfahren der mathematischen Programmierung und es existieren zahlreiche ausgereifte Berechnungslösungen, die eine schnelle, EDV-gestützte Optimumbestimmung erlauben.
Es gilt, ähnlich der Marginalanalyse, eine Zielfunktion zu optimieren, allerdings kann hierbei eine Vielzahl möglicher Nebenbedingungen berücksichtigt werden. Z.B. nicht zu überschreitende Budgets oder die vertraglich fixierte maximale Arbeitszeit eines Handelsreisenden.
Folgende Voraussetzungen gelten für den Einsatz der linearen Programmierung:
Für jedes Marketinginstrument muß die entsprechende Marktreaktionsfunktion bekannt sein.
Die Wirkungsbeiträge müssen additiv verknüpft, das heißt voneinander unabhängig sein. Wirkungsinterdependenzen sind somit ausgeschlossen.
Die zugrundeliegenden Zusammenhänge müssen sich mittels linearer Funktionen abbilden lassen. Diese Voraussetzung gilt sowohl für die Zielfunktion als auch für die Nebenbedingungen.
Als Kritik an diesem Modell ist anzuführen, dass die konstante Wirkungen der Instrumente in der Realität fast nie gegeben sind. Darüber hinaus geht es bei diesem Modell nur mehr um die optimale Aufteilung der einzusetzenden Instrumente, während die Entscheidung darüber, welche Instrumente eingesetzt werden sollen, bereits vorher gefällt werden muß.
Einige der einschränkenden Bedingungen lassen sich durch weiterentwickelte Formen der linearen Programmierung aufheben.
Geometrische Programmierung: Berücksichtigung sachlicher Wirkungsinterdependenzen und ie verwendung nichtlinearer Funktionen
Ganzzahlige Programmierung: diskrete Ausprägungen der Marketinginstrumente lassen sich einbeziehen
Parametrische Programmierung: Bestimmung des Optimums auch dann möglich, wenn Koeffizienten der Zielfunktion oder den Nebenbedingungen Variablen sind, die ihrerseits von bestimmten Parametern abhängig sind.
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