Das Leitungssystem definiert, wie die Weisungen und Informationen im Unternehmen fließen. Daraus lässt sich auch die Rangordnung einer Abteilung oder Stelle ableiten.
a) Linienorganisation
Die Linienorganisation ist die straffste Organisationsform, bei der die Weisungen und Informationen nur entlang der "Linie" gehen dürfen.
Wie in der obenstehenden Grafik dargestellt wurde, bietet die Linienorganisation klare Strukturen. Die Aufgaben, Kompetenzen, Verantwortungsbereiche und Anweisungsbefugnisse sind eindeutig festgelegt. Jede Stelle kann nur von einer ihr vorgesetzten Stelle (Instanz) Anweisungen erhalten und auch nur an ihre Instanz Informationen weitergeben.
Der größte Nachteil der Linienorganisation liegt in der mangelnden Flexibilität, und der damit verbundenen Bürokratisierung. Dieser Nachteil führt dazu, dass die Linienorganisation in der Praxis nur in den seltensten Fällen derart streng vollzogen wird.
Beispiel: Wenn Herr Baumgartner, den Sie von der oben angeführten Stellenbeschreibung kennen, in seiner Funktion als Netzwerkadministrator an Frau Widman im Verkauf Anweisungen bezüglich der Datensicherung geben muss, so dürfte er das gemäß der Linienorganisation nicht direkt machen, sondern müsste den Instanzenweg über seinen Abteilungsleiter, die Geschäftsführung, den Verkaufsleiter beschreiten. Dass sich dies in der Praxis kaum bewähren wird, ist mehr als einsichtig.
b) Stablinienorganisation:
Die Stablinienorganisation bildet eine Ergänzung der Linienorganisation. Einer Linienstelle kann dabei eine Stabsstelle zugeordnet werden. Die Stabsstelle berät die Linienstelle und hat keine direkte Weisungsbefugnis.
Die klare Struktur als Vorteil der Linienorganisation bleibt auch bei der Stablinienorganisation erhalten. Der Nachteil der Schwerfälligkeit wird etwas gemildert. Zusätzlich können allerdings Kompetenzkonflikte zwischen der Linie und der Stabsstelle entstehen.
Beispiel: Wenn Peter Baumgartner in seiner Funktion als Netzwerkadministrator den Mitarbeitern Anweisungen über den Umgang mit den Systemeinstellungen eines Arbeitsplatzes geben möchte, kann er dies gemäß der Stablinienorganisation nur über die Geschäftsführung tun. In der Praxis wird das nicht funktionieren. Daher wird im Bereich Informatik nach anderen Modellen zu suchen sein.
c) Matrixorganisation
Bei der Matrixorganisation kommt es für manche Stellen zu Doppelunterstellungen. Ein klassisches Beispiel dafür ist die Projektorganisation.
Beispiel: Im Zuge eines Projekts zur Einführung eines automatisierten Bestellsystems wird ein Mitarbeiter der Einkaufsabteilung ins Projektteam berufen. Dabei wird vereinbart, dass der Mitarbeiter 40% seiner Arbeitszeit für das Projekt aufwendet und dass die Mehrbelastung in Form einer Projektprämie abgegolten wird. Der Mitarbeiter bleibt fachlich weiterhin dem Einkaufsleiter unterstellt. Die Anweisungen bezüglich der Projektarbeit erhält er allerdings vom Projektleiter.
Abbildung Projektorganisation
Weitere Anwendungsgebiete für die Matrixorganisation ist die Aufteilung in Sparten und Funktionen. Eine Sparte kann ein eigener Produktbereich oder eine Niederlassung des Unternehmens sein.
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