Die Landwirtschaft stellt den wichtigsten Sektor in der chinesischen Wirtschaft dar. In China sind etwa 10% der Gesamtfläche in landwirtschaftlicher Nutzung und werden auch großflächig bewirtschaftet.
Etwa die Hälfte des Landes muß durch Bewässerungssysteme versorgt werden. Trotz eines rasanten Wachstums der Produktion ist das Pro - Kopf Einkommen kaum gestiegen, was auf das rasante Wachstum der Bevölkerung zurückzuführen ist. Der Verlust von landwirtschaftlichem Land an nicht-landwirtschaftliche Zwecke ist jedoch nicht zu übersehen, da durch die Bevölkerungszunahme mehr Wohnraum gebraucht wird.
Die wachsende Produktivität der Landwirtschaft läßt sich auf die Bildung von Kommunen, das sind Arbeitsgruppen, zurückführen. Die etwa sechs Millionen Arbeitsgruppen bilden den Grundaufbau des landwirtschaftlichen Systems.
Diese Arbeitsgruppen boten die Möglichkeit einer Bewirtschaftung im großen Stil.
Anfang der achtziger Jahre wurden die Kommunen zum größten Teil aufgehoben und die einzelnen Haushalte erhielten mehr Bedeutung. Dieses System sollte Nahrungsmangel verhindern und ein höherer pro Kopf Verbrauch wurde zur Verfügung gestellt. Durch die Vernachlässigung einiger landwirtschaftlicher Sektoren und durch einseitige Überproduktionen entstanden während der sechziger und Siebziger Jahre schwere Umweltschäden. Die Regierung versucht seitdem wieder die Kultivierung des Landes zu fördern.
Durch die intensive Nutzung und den gezielten Einsatz von Kunstdünger und Maschinen, können mittlerweile in den meisten Gebieten Chinas zwei Ernten jährlich durchgeführt werden. In manchen Gegenden können auch bis zu drei Ernten jährlich gewonnen werden, was jedoch eher selten gemacht wird, da es den Boden schädigt und die Ernte sich kaum entwickeln kann.
Es gibt auch 2 000 Farmen, die vom Staat betrieben werden und hauptsächlich zu Versuchen im Gebiet Landgewinnung dienen oder in Gegenden angewendet werden, in denen die natürliche Bevölkerungsdichte sehr gering ist.
Nahrungsmittelernte
Etwa 80% der chinesischen Agrarfläche dienen zur Produktion von Nahrungsmitteln. Ein Drittel davon ist für den Anbau von Reis bestimmt, 1998 wurden in China etwa 199 Tonnen Reis geerntet.
Das nach dem Reis an zweiter Stelle rangierendes Produkt ist der Weizen. Die Anbauflächen für Weizen sind beinahe so groß wie die des Reises, allerdings sind die Erträge geringer. 1998 waren es etwa 112 Millionen Tonnen, die geerntet wurden.
Kaoliang, eine Art Kaffernhirse, die hauptsächlich als Viehfutter verwendet wird und auch eine Grundlage alkoholischer Getränke ist, sowie Hirse, nehmen ebenfalls einen großen Stellenwert ein. Die Halme des Kaoliang werden auch zur Papierherstellung und zur Deckung von Dächern verwendet. 20% der Agrarfläche wird für Mais verwendet.
In der inneren Mongolei und in Tibet findet man in erster Linie Hafer.
In geringeren Mengen werden in China auch andere Agrarprodukte angebaut, wie Süßkartoffeln, weiße Kartoffeln, verschiedene Obstsorten und Gemüse.
Die häufigsten Obstsorten sind tropische Früchte, zum Beispiel Ananas und Bananen aber auch Äpfel und Birnen. Zitrusfrüchte, Orangen und Mandarinen sind ebenfalls in China häufig. 1998 wurden ungefähr 53,9 Millionen Tonnen Obst geerntet.
Auch verschiedene Lebensmittelölsorten sowie Erdnüsse werden aus China exportiert.
China zählt auch zu einem der größten Tee-Exporteure der Welt, 20% der gesamten Ernte werden von China beigesteuert. Das bedeutet etwa 648 131 Tonnen (1998).
Auch Zucker wird in China hergestellt, sowohl durch Zuckerrohr als auch durch Rüben. 1998 waren es ungefähr 85,7 Millionen Tonnen.
Fasererzeugnisse
Baumwolle rangiert seit der kommunistischen Herrschaft an höchster Stelle. Jährlich werden 12 Millionen Tonnen (1998) exportiert, was China zum führenden Baumwollproduzenten macht.
Viehzucht
Auch die Viehzucht ist in China nicht unbedeutend. An erster Stelle steht die Schweinezucht. Danach kommen Schafe, Ziegen und Kamele. Im Tibetischen Hochland findet man den Yak, der dort nicht nur eine Nahrungsmittelquelle darstellt, sondern auch Brennstoff und ein Ausgangsmittel für die Herstellung der Bekleidung darstellt. Er wird auch noch immer als Transportmittel benutzt.
Forstwirtschaft
Nach schweren Schädigung der Waldreserven während der letzten Jahrhunderte sind nun Wiederaufforstungsprogramme im Gange. Daher sind Bauholzlieferungen gering.
Die Baumbepflanzungsaktionen werden vom Staat, aber auch von eigenen Organisationen durchgeführt. Dennoch sind Baumbestände in China immer noch sehr gering.
Fischerei
Die Zucht von Süßwasserfischen ist in China stärker vertreten als die von Salzwasserfischen. Aber auch der Fang von Weichtieren sowie von das Sammeln Muscheln ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für China. Mittlerweile ist die Fischzucht eine weitentwickelte Einnahmequelle für die Wirtschaft, ebenso eine wichtige Nahrungsquelle.
Bergbau
China verfügt nicht nur über Mineralienvorkommnisse, sondern auch über eine mittlerweile gut ausgebaute und einnahmekräftige Ölindustrie. China kann sich bereits seit 1963 selbst mit Benzin versorgen und ist so wirtschaftlich um einiges unabhängiger.
Der chinesische Kohlebergbau ist der größte der Welt und Kohle ist die führende Brennstoffversorgung des Staates. Auch der Abbau von Eisenerz und Graphit ist in China in den letzten Jahren enorm gewachsen und China ist mittlerweile auch in diesem Sektor weltweit führend.
Industrie
Die Industrieunternehmen Chinas bilden unabhängige, aber dennoch regional gut integrierte Unternehmen. Die Industrie ist in verschiedene Sektoren gegliedert, nämlich in Bergbau, verarbeitende Industrie, elektrische Stromerzeugung und Bauwirtschaft. Wichtige Industriezentren findet man nicht nur in den großen und mittleren Städten, sondern auch in den kleineren. Die Industrie beschäftigt ungefähr 15% der Beschäftigten.
Während der späten siebziger Jahre hatte der Staat versucht in erster Linie das Wachstum der Schwerindustrie zu fördern und hatte alle anderen Sektoren vernachlässigt. Das hatte nicht nur das städtische Umfeld beschädigt, sondern auch die Landwirtschaft schwer getroffen. Die technologische Entwicklung stagnierte in dieser Zeit.
Es folgte ein Korrekturprogramm, welches das Wachstum der Schwerindustrie verlangsamte und statt dessen die Leichtindustrie förderte und unabhängiger machte. Besonders die Bauindustrie erlebte eine Aufschwung, da die Städteplanung boomte um die Lebensbedingungen für Arbeiter und auch den Wohnraum auszubauen und zu verbessern. In der Zeit nach der Kulturrevolution, in der man viele gebildete Menschen liquidiert hatte, wurden nun Professoren, Techniker und Manager ins Ausland geschickt, um den Standart wieder zu verbessern. Neue Technologien, nach westlichem Standard und ganze Anlagen wurden übernommen und importiert.
Produzierende Sektoren:
In China werden eine Reihe wichtiger Stahlprodukte erzeugt, denn dieser Teil der Industrie wurde seit 1949 in China besonders gefördert.
Auch die Produktion von Eisen kann immer besser erweitert werden. Weitere wichtige Stahlproduktionen neben Stahlplatten, rostfreiem Stahl und Rohstahl, stellt der Schiffsbau dar. Ebenso wie die Produktion von Lokomotiven, Fahrzeugen, Traktoren, Bergbaumaschinen, Stromerzeugungsanlagen, Ölbohrtürmen und Raffineriemaschinen.
Auch die petrochemische Chemie ist in China weit entwickelt, China hat eine eigene Technik für die Gewinnung von Stickstoffdünger entwickelt.
Auch die Textilindustrie ist sehr bedeutsam in diesem Sektor finden ungefähr vier Millionen Chinesen Beschäftigung. Trotz der stetigen Vergrößerung ist die Textilindustrie noch nicht in der Lage, genug Bekleidung für die ganze Bevölkerung herzustellen.
Außerdem werden in China auch noch Zement, Papier, Karton, Fahrräder, Fernsehgeräte, Saatmaschinen und Motorfahrzeuge hergestellt.
Handel
Die Planung der Warenumsätze ist heute zum größten Teil den Kräften des freien Marktes unterstellt, früher wurde es von einer Zentralplanung gesteuert. Seit 1978 fiel dabei der Anteil des Staates von 90,5% auf 45,8% extrem ab. Die kollektiven Anteile wurden in der selben Zeitspanne von 7,4% auf 39,6%, ebenso wie die Anzahl der privaten Unternehmen von 2,1% auf 14,6% erhöht.
Ende der siebziger Jahre hatte noch der Staat alles geleitet, hatte den Betrieben das Rohmaterial zur Verfügung gestellt und die fertigen Produkte wieder für den Verkauf übernommen. Die Bauern erhielten beispielsweise auch kein Geld als Entlohnung für ihre Arbeit, sondern Lebensmittel.
Durch den erstmaligen Einsatz von Werbung entstand Ende der siebziger Jahre ein neuer Sektor in den Großstädten. In dieser Zeit schossen auch Restaurants, Teehäuser, Gasthöfe, Friseurläden, Schneider und andere Handwerker aus der Erde. Diese wurden sowohl kollektiv, ebenso wie privat geleitet. Auch Bauernmärkte, bei denen die Überschüsse der Ernte verkauft wurden, fanden großen Anklang.
Währung und Bankwesen
Die chinesische Währungseinheit heißt Yuan. Das Banksystem, welches vollständig unter der Kontrolle des Staates steht, besteht aus einer Volksbank, die die Währung ausgibt. Für die internationalen Angelegenheiten, wie internationale Kredite und Geldgeschäfte ist allerdings die Bank von China zuständig. Außerdem besitzt China noch drei weitere Banken, nämlich die Internationale Chinesische Vermögens- und Investmentgesellschaft, die für die Fonds für Investitionen zuständig ist und Joint Ventures zwischen China und Übersee einrichtet. Die Volks-Konstruktionsbank China handelt mit Fonds für Grundkonstruktionen und für Anleihen im Agrarsektor ist die Landwirtschaftsbank von China zuständig.
Außenhandel
Der Außenhandel unterlag lange dem Staat, doch auch diese Regeln wurden mittlerweile gelockert, um den Handel wieder zu beleben. Nachdem die Handelsbilanz relativ lange negative Zahlen geschrieben hatte, glichen sich die Einnahmen und Exporte nun endlich wieder aus. China ist einer der wichtigsten und führenden Handelspartner der Welt. Die Beziehung zu den Vereinigten Staaten war 1993 vorübergehend gefährdet, da die USA sich weigerten, die Meistbegünstigungsklausel für China zu erneuern, bevor China nicht seine Menschenrechtsverletzungen dramatisch einschränken würde. 1994 wurde die Klausel wiederum erneuert, obwohl China wenig Anstrengungen zur Verbesserung der Menschenrechte unternommen hatte. Die Hauptexportprodukte Chinas sind: Rohöl, Öl, Baumwollstoffe, Seide, Kleidung, Reis, Schweinefleisch, Shrimps und Tee. Außerdem zählen Maschinen, Stahlprodukte, andere Metalle, Kraftfahrzeuge, synthetische Stoffe, landwirtschaftliche Chemikalien, Gummi, Weizen und Schiffe zu den wichtigsten Importgütern. Die wichtigsten Handelspartner sind an erster Stelle Japan, dann Hongkong und China. Hongkong gehört mittlerweile allerdings zu China. Deutschland ist ebenfalls ein wichtiger Handelspartner für China.
Verkehrswesen
An erster Stelle steht hier in China die Eisenbahn. Sie bestreitet in etwa zwei Drittel des Passagierverkehrs und eine gute Hälfte des Güterverkehrs. Das Schienennetz umfaßte 1995 eine Länge von ungefähr 54 616 Kilometern und macht vor allem die unwegsamen Gebiete Chinas besser zugänglich. Die letzte Strecke die errichtet wurde, war die Strecke Lanzhou - Lhasa. Nach deren Fertigstellung sind nun alle Provinzen und autonome Regionen in China per Bahn erreichbar.
Auch das Straßennetz wurde mittlerweile ausgebaut und verbessert. Die Anzahl privater Motorfahrzeuge nimmt in China in den letzten Jahren so erheblich zu, daß der Bedarf an Motorfahrzeugen nicht gedeckt werden kann. Auch deckt das Straßennetz nur Strecken in die Hauptstädte der Provinzen und autonomen Regionen, sowie in die Hauptstädte der autonomen Regionen und in die wichtigsten Handelszentren. Ausgangspunkt aller Straßen ist Peking. Die meisten Orte sind über Straßen erreichbar, das ca. 1 526 389 Kilometer lange Straßennetz ist mittlerweile zu ungefähr 85% asphaltiert. Im Individualverkehr werden jedoch immer noch die kürzeren Strecken mit dem Fahrrad zurückgelegt.
Für die Schiffahrt gibt es ein etwa 170 000 Kilometer langes Wasserstraßensystem. Ein Fünftel des Transports wird von der Binnenschiffahrt übernommen. Den wichtigsten Wasserweg stellt hier der Jangtsekiang (viertlängster Fluß der Welt) mit 18 000 Kilometern, die für die Binnenschiffahrt befahrbar sind.
Der am meisten benutzte Weg für die Schiffahrt ist jedoch der Kaiserkanal, der das längste Kanalsystem der Welt ist. Er erstreckt sich auf 1 782 km durch das Land und erreicht teilweise eine Breite von 300 Metern.
Auch die Handelsschiffahrt an der Küste hat an Bedeutung gewonnen, die chinesische Handelsflotte umfaßt 3 223 Schiffe und es gibt riesige Handelshafen entlang der Küste. Die chinesischen Handelsschiffe laufen mehr als 100 verschiedene Länder an.
Erst 1979 wurde der erste Flughafen in China eröffnet, der Internationale Flughafen in Peking, der Flugverkehr zwischen China und einigen anderen Ländern wird intensiv betrieben und durch Inlandsflüge sind in etwa 90 verschiedene Städte miteinander verbunden.
Tourismus
Der chinesische Tourismus steckt noch relativ in Kinderschuhen. Erst 1979 wurden die strengen Einreisebeschränkungen gelockert. Welcher Plan beinhaltet den Bau neuer Hotels und die Ausbildung von Personal. 1997 kamen etwa 23,8 Millionen Touristen nach China.
Energie
Durch Wasserkraft werden in China ca. 16, 89% der Stromerzeugung gedeckt. Das erste chinesische Kernkraftwerk wurde 1996 in Betrieb genommen - es liegt in der nähe von Hongkong. Die restliche Energie wird durch Kohlekraftwerke erzeugt.
China und die World Trade Organisation (WTO)
Das momentane Ziel Chinas ist, ein Mitglied der WTO zu werden. Die WTO löste 1994 die GATT (General Agreement on Tarifs and Trade) ab. Im November 1999 fanden Aufnahmeverhandlungen zwischen China und den USA statt. Die Verhandlungen liefen gut und beide räumten sich genügend Begünstigungen ein. Die Beziehungen zwischen China und den USA sind gut, dennoch muss China erst alle anderen WTO Mitglieder überzeugen. Im Jänner diesen Jahres waren auch die Länder der Europäischen Union an der Reihe und auch diesmal verliefen die Verhandlungen gut und schritten schnell voran.
China kann jedoch aufgrund seiner wirtschaftlichen Stärke sicher sein, bald in die WTO aufgenommen zu werden.
Denn es liegt im Interesse aller Mitgliedsstaaten mit China die bestmöglichen wirtschaftlichen Beziehungen zu knüpfen.
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