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wirtschaft artikel (Interpretation und charakterisierung)

Japan



Lage Die japanischen Inseln befinden sich auf der Nordhalbkugel im Westpazifik. Sie gehören zum asiatischen Kontinent, der sich westlich von ihnen befindet. Die kürzeste Entfernung zum Kontinent beträgt 215km zu Korea, die weiteste 860km am Japanischen Meer.

Der nördlichste Punkt ist Kap Soya, 45° n.B., der südlichste Punkt befindet sich bei 24° n.B. Somit erstreckt sich Japan über 21 Breitengrade. Die Nord- Süd- Ausdehnung beträgt maximal 2400km, die Südost- Nordwest- Ausdehnung maximal 1600km und die Ost- West- Ausdehnung über 1000km Luftlinie.

Die natürlichen Grenzen ergeben sich wie folgt: im Norden La-Pérouse-Straße (Meerenge zu Sachalin), im Osten der Pazifik, im Süden das Chinesische Meer und im Westen das Japanische Meer.



Inselreich

Das japanische Inselreich umfasst ca. 3900 Inseln, die teilweise unbewohnt sind. Dabei wird ein Meerraum mit einer Fläche von 4 Millionen km² eingenommen. Die Namen der Hauptinseln lauten Hokkaidô, Honshû, Shikoku und Kyûshû (von Nord nach Süd). Die folgende Tabelle gibt eine Übersicht über die größten Inseln.

Insel

Fläche in km²

Anzahl Nebeninseln

% des Reiches


Honshû

227\'414

1\'545

61,2

Hokkaidô

78\'073

262

22,1


Kyûshû

36\'554

1\'419

11,1

Shikoku

18\'256

471

5,0


Okinawa

1\'185

221

0,6





Berg/ Gebirge

Ca. 75% des japanischen Festlandes sind mit unbewohnbarem waldreichem Gebirge, das nicht landwirtschaftlich nutzbar, aber sehr zerklüftet und steil ist.

Hokkaidô: Von Kap Soya, dem nördlichsten Punkt, bis Kap Erimo, dem südlichsten, verläuft das rund 400km lange Hidaka- Gebirge, das aus zwei parallelen Antiklinalen besteht, wobei die östliche das Hidaka im engeren Sinne ist und die westliche das Yubari- Gebirge. Durchbrochen wird diese Achse durch die Kurilenvulkankette, die von Ost nach West verläuft. Der Yoteisan, Ezo- Fuji, 1893m, ist der höchste Punkt des Vulkangebirges.


Honshû: Hier befinden sich die meisten der für Japan charakteristischen Gebirge, Berge und Einzelvulkane, die Höhen von über 3000m erreichen. Im Nordosten befindet sich das Ou- Gebirge. Im Osten bilden die Terrassen und die Randgebirge Vulkane die ins Meer übergehen. Ein Vertreter ist der Fujisan an der Westseite. Ähnlich ist auch der Mittelteil aufgebaut. Hier befinden sich die höchsten aber auch die sich am weitesten erstreckenden Gebirge, die durch riesige Vulkankegel und Hochplateaus gekennzeichnet sind. Charakteristisch für die südwestliche Halbinsel Honshûs ist eine 400km lange Gebirgsachse, die im Durchschnitt 1000- 1500m hoch ist.

Shikoku: Das Shikoku- Gebirge teilt die kleinste der japanischen Hauptinseln in einen nördlichen und südlichen Teil. Es verläuft von NO nach SW, die durchschnittliche Höhe beträgt 1500m. Die höchste Erhebung bildet der Ishizushiyama mit 1981m.


Kyûshû: Während Nordkyûshû durch ein Mosaik aus Bergmassiven, Vulkanen und Ebenen gekennzeichnet ist, umfasst das Kyûshû- Gebirge Mittel- und Südkyûshû. Ebenso dringt im Süden die Vulkanreihe der Ryûkyû-Inseln ein. Die höchsten Erhebungen im Norden sind u.a. der Unzendake (tätig, 1360m) und der Kujûsan (1788m). Im Süden sind dies u.a. der Sakurajima (1118m) oder der Takachiho (1574m).


Gewässer

Aufgrund der geringen Entfernung der Gebirge zur Küste haben auch die Flüsse nur einen geringen Weg zurückzulegen und daher ein starkes Gefälle. Nur vier Flüsse besitzen eine Länge von mehr als 300km. Auf ihren Weg transportieren sie große Mengen an Material, das in den Ebenen der Küste aufgeschüttet wird. Die folgende Tabelle gibt eine Übersicht über die längsten Flüsse.


1. Shinanogawa, 369km

6. Kisogawa, 232km

2. Ishikarigawa, 365km

7. Mogamigawa, 216km


3. Tonegawa, 322km

7. Tenryugawa, 216km

4. Teshiogawa, 306km

8. Gôgawa, 200km


5. Kitakamigawa, 243km




Trotz des hohen Anteils an Gebirgen und intramontaner Becken findet man in Japan relativ wenige Seen. Über 50% der Seen sind Brack- oder Strandseen in den Ebenen. Ein weiterer Anteil entfällt auf Krater-/Calderaseen und auf Stau- und Bergseen, die durch vulkanische Aktivität entstanden sind. Der Biwako, auf Honshû, ist der einzige See mit regionaler Bedeutung und zugleich auch das größte stehende Gewässer. Jedoch verliert auch er Fläche durch seine Zuflüsse im SO. Die größten Seen Japans:


Name

Wasserfläche in km²

Tiefe in m

Art

Biwako

675

96

See in tektonisch bedingter Hohlform


Hachirogata

200

5

Lagunen-/Brackwassersee

Kasumigaura

180

8

- \" -


Saromako

150

20

- \" -

Inawashiroko

105

95

vulkansicher Stau-/Bergsee


Nakanoumi

104

9

Lagunen-/Brackwassersee


Seit 1950 entstanden weiterhin viele Stauseen, die teils sogar größer sind als die natürlichen. Sie dienen neben der Abflussregulierung meist auch der Energiegewinnung und der Wasserversorgung.

Sehr beliebte Gewässer sind die Onsen, die heißen Quellen, in denen sich unterirdisches Wasser mit heißem Vulkanischen Gas vermischt und an die Oberfläche tritt. Diese Quellen, ca. 10´000, haben sich meist zu Ferien- und/oder Kurorten entwickelt. Früher wurde in dem heißen Wasser sogar gekocht, heute nutzt man einige Quellen zur Gewinnung geothermischer Energie.








Ebenen

Japan besteht, wie gesagt, zu 80% aus Gebirgen. Daraus ergibt sich, dass die Ebenen und Tiefflächen meist schmal und langgestreckt, aber trotzdem eher klein, an den Küsten zu finden sind. Ebenso dienen die engen Mündungsgebiete und wenige Hochplateaus und Täler der Besiedlung. Die geringe Entwicklung von Ebenen erklärt sich durch das junge Alter der Inselkette. Jedoch sind die Ebenen meist nicht \"eben\", sondern terrassenartig vertikal gegliedert. Die größten Ebenen, Becken und Terrassenländer gibt die folgende Übersicht wieder:

Name, Größe in km²

Lage

Name, Größe in km²

Lage

1. Kantô, 14´700

Chûbu, Tôkyô

5. Nôbi-Ebene, 3´200

Chûbu, Nagoya


2. Konzen-Plateau, 5´300

Osthokkaidô

6. Kitakami-Tal, 2´800

Tôhoku

3. Ishikari-Ebene, 4´300

Mittelhokkaidô

7. Echigo-Ebene, 2´100

Hokuriku


4. Tokachi-Becken, 3´800

Osthokkaidô

8. Sambongihara, 1´600

Tôhoku



Klima

Aufgrund der großen Nord-Süd-Ausdehnung und des gebirgigen Charakters des Landes ist das Klima in Japan sehr uneinheitlich. Die jährlichen Durchschnittstemperaturen reichen von 5 °C in Nemuro (Hokkaido) bis 16 °C auf Okinawa. Kurze Sommer und lange, kalte Winter kennzeichnen das Klima auf Hokkaido und im nördlichen Teil von Honshu. Die strenge Kälte im Winter wird größtenteils durch die aus Sibirien wehenden Nordwestwinde und den kalten Oyashio verursacht, einer aus dem Beringmeer kommenden Meeresströmung. Nach Süden werden die Winter durch den Einfluss des warmen Kuroshio-Stromes gemäßigter. In Shikoku, Kyushu und im südlichen Honshu sind die Sommer heiß und feucht, die klimatischen Bedingungen nehmen subtropische Züge an; die Winter sind hier bei geringen Schneefällen mild.

Japan liegt im Einflussbereich der Monsunwinde, weshalb im Sommer vor allem an den pazifischen Küstengebieten hohe Niederschläge verzeichnet werden. Die mittleren Jahresniederschläge nehmen von Norden nach Süden zu; sie reichen von etwa 1 000 Millimetern auf Hokkaido bis rund 4 000 Millimeter in den Bergen des zentralen Honshu. Von Juni bis Oktober ziehen häufig tropische Zyklone, die in diesen Regionen als Taifune bezeichnet werden, über das Land hinweg. Sie können vor allem in den Küstengebieten große Schäden verursachen.












Naturkatastrophen

Japan ist eines der durch Naturereignisse gefährdetsten Länder überhaupt. Jährlich finden z.B. ca 7500 kleinere und größere Erdbeben statt, von denen ca. 1500 durch den Menschen wahrnehmbar sind. Ebenso sind Vulkanausbrüche, Erdbeben, Flutwellen und Taifune eine ständige Bedrohung. Aufgrund der dichten Bevölkerung in den engen bewohnbaren Räumen sind die Folgen umso extremer. Durch ständige Überwachung der Berge mit modernster Technik konnte die Gefahr des Vulkanismus zurückgedrängt werden. Erdbeben jedoch sind unvorhersagbar, so dass es trotz verbesserter Baumethoden etc keinen echten Schutz gibt. So forderte das letzte große Erdbeben, 7,2 auf der Richterskala, in Kobe über 5500 Todesopfer. Jedoch darf man die Naturphänomene nicht zu sehr überbewerten. So starben 1990 123 Menschen aufgrund von Naturkatastrophen, aber auch über 11´000 durch die Gefahren der Zivilisation, den Verkehr.

Naturgefahr

Ursache

Auswirkung

Lage gefährdeter Gebiete


Taifun

Wirbelsturm aus dem tropischen SO-Asien

Sturmschäden, Überschwemmungen

Küstengebiet

Tsunami

Seebeben

Zerstörung ganzer Küstenabschnitte

Ostküsten


Erdbeben

Plattenbewegung

Zerstörung von Städten

hauptsächlich Honshû

Vulkanausbrüche

Plattenbewegung

Zerstörung umliegender Gebiete

Inneres der Inseln


Überschwemmungen

große Flüsse, starke Regenfälle

Zerstörung von Feldern

Küste, Flussläufen

Bergrutsche

starke Regenfälle, Verwitterung

Zerstörung der Umgebung

ganz Japan


Schnee

Nord-West-Monsun

Lawinen

Hokkaidô, höhere Gebirge




Im März 2001, am 24. gegen 15:28 Uhr, fand ein weiteres größeres Erdbeben in Japan statt. Es hatte sein Zentrum nahe Hiroshima und erreichte ein Stärke von 6,4 auf der Richterskala.












Rohstoffe

Japan verfügt , für die Energiegewinnung, über ausreichende Vorräte an Kohle. Sie lagern v.a im Norden Kyûshûs und auf Hokkaidô, sind jedoch von minderer Qualität und ihr Abbau ist teuer, da sie tief und verstreut liegen. Ebenso verfügt Japan durch die vielen meist reißenden Flüsse über eine weitere reiche Energiequelle. Die Öl- und Erdgasvorkommen dagegen sind eher gering und betragen nur ein Prozent des Bedarfs.

Heimische Vorräte an eisenhaltigen und nichteisenhaltigen Mineralien sind vorhanden, jedoch nur eingeschränkt. Kupfer z.B. wird in der Kantô-Ebene und der Akita-Präfektur gefördert, Eisenerz z.B. in nordöstlichen Gebieten. Ebenso werden Chrom, Zink, und Blei gefördert, jedoch ist die Menge bei weitem nicht ausreichend für den industriellen Bedarf.

Somit ist Japan im Bereich der Rohstoffe extrem vom Import abhängig. Für die Energiegewinnung wird daher die Forschung vorangetrieben und man versucht sie auf die Kernkraftwerke umzulagern. Ebenso wurden Vorsichtsmaßnahmen, wie z.B. das Anlegen von Ölvorräten getroffen. Des weiteren sind gute diplomatische und Handelsbeziehungen, z.B. zum Rohstofflieferanten Südafrika ein Muss

 
 

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