Die Expansionspolitik, die Japan seit diesem Zeitpunkt verfolgte, brachte es bald in Konflikt mit dem einst übermächtigem Nachbarn.
Japan provozierte in den Jahren 1874 und 1879 einige Zwischenfälle um seinen Einfluss auf Taiwan (Formosa), Ryukyu (Riukiu) - Inseln und die Olga-Sawara-Inseln (Bonin-Inseln)
auszudehnen, allerdings vermittelte damals England und die Streitigkeiten wurden beigelegt.
In diesen kleineren Konflikten ließen aber bereits die unvermeidbare Konfrontation der beiden Großmächte erkennen, welche sich nicht vermeiden ließ. Der Anlass für diesen großen Konflikt gab allerdings erst Korea etwa zwei Jahrzehnte später.
Mit den gleichen Mitteln mit denen Jahrzehnte zuvor die europäischen Kolonialmächte versucht hatten die Häfen Chinas und Japans zu öffnen, versuchte nun Japan seinen Einfluss auf den direkten Nachbarn Korea auszudehnen.
Außerdem inszenierten pro-japanische Kräfte am Hofe in Korea einen Staatsstreich und Japan griff auf deren Seite ein. Es kam zu militärischen Auseinandersetzungen zwischen japanischen und chinesischen Truppen. Der Konflikt wurde mit der Konvention von Tianjin (1885) beigelegt und als Resultat mussten beide Länder ihre Truppen aus Korea zurückziehen.
Japan gab seinen Anspruch auf Korea aber niemals ganz auf.
Bereits 1894 bekam Japan seine Chance in dem Japanisch-Chinesischen Krieg der bis 1895 andauerte. Japan zeigte hier erstmals die Überlegenheit seiner, von den europäischen Großmächten übernommenen, Kriegsmaschinerie und taktische Organisation.
Am 17.April musste China im Frieden von Shimonoseki eine massive Erweiterung der japanischen Einfußsphäre hinnehmen: Die entgültige Loslösung Koreas von China, Öffnung von vier Kriegswichtigen Häfen, Zahlung hoher Kriegstribute, Abtreten der Insel Formosa, den Pescadora - Inseln und der strategisch wichtigen Halbinsel Liaodong.
Diese gewaltige Machterweiterung erregte bei den europäischen Großmächten "Besorgnis".
Auf ihren gemeinsamen Einspruch hin musste Japan auf die Liaodong-halbinsel verzichten.
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