Die Woche war für mich sehr aufschlussreich. Ich habe neue Einblicke in den Beruf des Zahnarztes bekommen. Herr Dr. Bobbert hat mir vor allem viel praktische Arbeit am Patienten gezeigt. Über den Bereich Verwaltung, Praxisführung und Abrechnung habe ich so gut wie nichts erfahren, was in der Kürze der Zeit auch nicht möglich war.
Der Zahnarztberuf beansprucht wie viele andere Berufe, bei denen man sehr viel stehen muss, sehr stark den Rücken und die Beine. Die Ohren werden durch Bohr- und Sauggeräusche, die Nase durch den Mundgeruch der Patienten oder beim Verschmoren von Wunden stark beansprucht. Ich weiß, dass meine Großmutter nach 42 Berufsjahren als Zahnärztin bestimmte Frequenzen nicht mehr hört und große Schulter- und Rückenprobleme hat.
Die Ferien sind im Verhältnis zu meiner jetzigen Schulzeit sehr kurz. Eine Helferin hat etwa 30 Tage Urlaub im Jahr. Ich denke, dass Zahnärzte immer noch recht gut verdienen und dafür aber auch sehr viel arbeiten müssen. Einen konkreteren Betrag konnte ich nicht erfragen. Die Helferinnen sagten mir gegenüber, dass sie gut verdienen. Jedoch ist auf Grund der Gesundheitsreformen nicht sicher, ob dies auch so bleiben wird.
Was mich weniger gestört hat, aber für andere bei der Wahl der Stelle zu bedenken ist, dass man ständig Mundschutz und Handschuhen trägt und es wirklich nichts für schwache Gemüter ist, denn man sieht , wie zum Beispiel das Zahnfleisch vom Kiefer gekratzt wird, der faulige Zahn unter knackenden Geräuschen herausgerissen wird oder ein Kind erbärmlich weint, weil es Angst hat - was ich zum Glück nicht erleben musste.
Durch das Praktikum habe ich erkannt, dass der Beruf der Zahnärztin sehr interessant und wichtig ist, ich ihn aber später, vor allem wegen der körperlichen Belastung, wohl nicht ausüben werde.
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