Was für uns der Weizen ist, ist für die Menschen im Osten der Reis. Die Reiskultur ist in Indien oder Südostasien beheimatet. Reiskörner findet man bei Ausgrabungen in Gegenden, in denen vor vielen tausend Jahren menschliche Siedlungen waren, häufig. Die ältesten Funde gehen auf 4000 v. Chr. zurück, d.h. sie sind etwa 6000 Jahre alt. Die Asiaten verehrten früher den Reis als Gabe ihrer Götter. Deshalb begleitete man die einzelnen Arbeiten von der Saat bis zur Ernte mit kultischen Zeremonien.
Reisarten kommen heute in den warmen Zonen aller Kontinente vor. Der lateinische Name \"Oryza\" stammt wahrscheinlich von der arabischen Bezeichnung \"uruz\" für Reis ab. Wilde Reissorten wurden sowohl in Asien als auch in Afrika und Amerika gefunden. Welche Wildformen die unmittelbaren Vorfahren des Kulturreises waren, ist genau so wenig bekannt wie sein Ursprungsgebiet. Man weiß nur, dass die Kultivierung des Reises bereits 3000 Jahre v. Chr. begann, möglicherweise in Indien oder China. Von dort aus gelangte die Reiskultur nach Japan, Indonesien und Persien. Seit etwa 800 v. Chr. wird auch im Mittelmeerraum (Italien, Griechenland) Reis angebaut und erst im 17. Jhdt. gelangte er in die USA und nach Brasilien. Kulturreis gibt es heute in vielen tausend Varietäten, mit langen oder runden Körnern in unterschiedlichen Größen.
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