Familie und Ausbildung
George Bush ist Sohn von Prescott Bush, der Senator von Connecticut war. Er wuchs in Greenwich, Conn. auf und besuchte die Phillips-Akademie in Andover, Massachusetts, wo er als Kapitän des Baseball-Teams seine Führungsfähigkeit demonstrierte. Nachdem er im Juni 1942 seinen Abschluss gemacht hatte, trat er der Marine bei.
Während des Zweiten Weltkriegs diente er als bis dahin jüngster Marinepilot und erhielt für seinen Dienst das Distinguished Flying Cross, das Flugverdienstkreuz.
Nach dem Krieg besuchte er die Yale-Universität und wurde in die Bruderschaft der Skull and Bones eingeführt, die ihn beim Aufbau von Beziehungen und politisch unterstützte, wie viele andere Präsidenten.
Am 6. Januar 1945 heiratete er Barbara Pierce. In ihrer Ehe kamen sechs Kinder auf die Welt:
George W., geboren 1946 (der 43.Präsident)
Pauline Robinson (Robin), geboren 1949, gestorben 1953 an Leukämie
John (Jeb), geboren 1953 (ab 1998 Gouverneur Floridas)
Neil, geboren 1955
Marvin, geboren 1956
und Dorothy, geboren 1959.
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Tätigkeiten in Wirtschaft und Politik
Es gab und gibt kaum Familien in den USA, die derart viele Ämter vereinten: sein Vater Prescott Bush war, trotz Nazi-Kollaboration, Senator, er selbst Präsident und Vize-Präsident, sein Sohn George W. Präsident und Gouverneur von Texas und Jeb Gouverneur von Florida. Nur die Familie von John Adams und die Kennedys wären vergleichbar. Der Bush-Clan gehört zu den mächtigsten und einflussreichsten Familien Amerikas.
Bush versuchte sich im Ölgeschäft in Texas, unter anderem gründete er 1953 die Firma Zapata Oil. Die Jahre in Texas halfen dabei, seinen Sohn George W. als Texaner zu definieren, was diesem wiederum zu seinem politischen Aufstieg im zweitgrößten US-Staat verhalf.
Seine politische Karriere begann 1962 als Vorsitzender der republikanischen Partei im texanischen Harris County. 1964 kandidierte er für den Senat und verlor gegen seinen demokratischen Konkurrenten Ralph Yarborough überraschend knapp. Aufgrund des guten Ergebnisses im von den Demokraten dominierten Texas wurde der ehemalige Vizepräsident und damalige Senator Kaliforniens Richard Nixon auf ihn aufmerksam. Mit Nixons Unterstützung wurde er 1966 als Abgeordneter eines wohlhabenden Bezirks in Houston in das Repräsentantenhaus gewählt und 1968 wiedergewählt. 1970 gab er sein Mandat auf und unternahm einen erneuten Versuch, zum Senator gewählt zu werden. Er scheiterte gegen Lloyd Millard Bentsen Jr., der das Amt bis 1993 innehielt.
In den 1970er Jahren bekleidete er zahlreiche wichtige Ämter: Von 1971-1973 war er US-Botschafter bei der UNO, 1973/74 Vorsitzender des Nationalkommitees der Republikanischen Partei, 1974/75 Leiter des amerikanischen Verbindungsbüros in Peking und damit erster diplomatischer Vertreter der USA in China sowie in den Jahren 1976-1977 Direktor des Geheimdienstes CIA.
1980 verlor Bush die Vorwahlen als Kandidat der Republikaner gegen Ronald Reagan. Dieser bot ihm an, auf seinem Ticket als Vize-Präsident zu kandidieren. Zusammen gewannen sie die Wahl und zogen in das Weiße Haus ein. Reagan benötigte Bush u.a. zur Stärkung der Position gegen die Sowjetunion.
Bush war vieles, was Reagan nicht war: ein Mann des Militärs, ein langjähriger Republikaner, ein Politiker mit internationaler Erfahrung, insbesondere mit der UNO, China und als Leiter der CIA. Ronald Reagan hingegen hatte nicht im Zweiten Weltkrieg gekämpft, begann seine politische Karriere als Demokrat und war Leiter der Schauspieler-Gewerkschaft SAG.
Ab März 1981 wurde Bush Koordinator aller außenpolitischen und innenpolitischen Tätigkeiten der Regierung in Krisenzeiten.
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Präsidentschaft
1984 wurden George H. W. Bush und Ronald Reagan wiedergewählt, und 1988 zog Bush mit dem Vize-Kandidaten Dan Quayle in seinen eigenen Wahlkampf, den er diesmal gegen die Demokraten Michael Dukakis und Lloyd Bentsen mit 426 gegen 111 Wahlmännerstimmen klar gewann. Nach Ende des Kalten Krieges entwarf Bush das Konzept einer Neuen Weltordnung, die von Frieden und Freiheit getragen werden sollte.
Bush und König Fahd diskutieren die Situation im Irak. November 1990Als Präsident setzte er (ähnlich wie Reagan) auf militärische Stärke; zu Beginn seiner Regierungszeit brach das Sowjetreich endgültig zusammen. Er befahl den Angriffskrieg gegen den mittelamerikanischen Staat Panama, ließ dessen Staats-Chef Manuel Noriega verhaften und ins Bundesgefängnis nach Florida verbringen, wo Noriega noch heute einsitzt. Außerdem führte er eine UN-Koalition im Golfkrieg gegen den Irak an, welcher unter Saddam Hussein das Nachbarland Kuwait besetzt hatte.
Während der Jahre 1989 und 1990 erwarb sich Bush große Verdienste um die Wiedervereinigung Deutschlands, zu deren schneller Verwirklichung auch (etwas abwartender) sein Außenminister James Baker und seine Beraterin Condoleezza Rice beitrugen. Bush war der einzige Vertreter einer westlichen Großmacht, der Bundeskanzler Helmut Kohl bei seinem Streben nach einer baldigen Wiedervereinigung uneingeschränkt unterstützte, während die französische und insbesondere die britische Regierung massive Vorbehalte vorbrachten.
Obwohl seine Popularität während und kurz nach dem Krieg stark nach oben schnellte, war die zweite Hälfte seiner Präsidentschaft vom Eindruck überschattet, dass Bush den Kontakt zu den alltäglichen Problemen des Landes verloren hatte, die sich durch eine Wirtschaftskrise verschärften. Gegen Ende der Irak-Intervention weigerte sich der Präsident am 27. Februar 1991 im Oval Office des Weißen Hauses, über das militärische Ziel der UNO-Resolution 678 (November 1990) hinauszugehen. Der Kernsatz der Resolution zur Befreiung Kuwaits lautete \"with all necessary means including force\". Bushs Entscheidung stoppte den schon anlaufenden Vorstoß nach Bagdad; der unterbliebene Regimewechsel legte den Keim für den zweiten Krieg gegen den Irak (2003). Die Neokonservativen im Kabinett, v.a. Verteidigungsminister Richard Cheney hatten dies für falsch gehalten.
Unpopulär war auch der Bruch seines berühmten Wahlversprechens von 1988 "Read my lips: no new taxes" (Lest es auf meinen Lippen: Keine neuen Steuern) durch die 1990 vorgenommenen Steuererhöhungen. Dies alles waren wesentliche Gründe für die Niederlage 1992 gegen den unerfahrenen, aber dynamisch auftretenden Bill Clinton.
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Nach der Präsidentschaft
Die Bushs leben heute in Houston, Texas und haben einen Sommersitz in Kennebunkport, Maine, der schon während der Amtszeit gleichrangig neben dem offiziellen dienstlichen Sommersitz Camp David für Staatsbesuche benutzt wurde. So empfing Präsident Bush dort 1989 den damaligen französischen Präsidenten François Mitterrand.
Mehrere prominente Namensgebungen sollten zu Ehren Bushs erfolgen:
Die George Bush Presidential Library, deren Aufbau 1994 in College Station, Texas begann;
Der internationale Flughafen Houston wurde zum George Bush Intercontinental Airport;
Der zehnte Flugzeugträger der Nimitz-Klasse soll USS George H. W. Bush heißen, wenn er 2009 vom Stapel läuft.
Als Ex-Präsident hat G. H. W. Bush das Recht auf Einsicht in geheime CIA-Berichte. Dadurch wird ihm nachgesagt, immer noch starken Einfluss auf die Politik zu nehmen, was dem Image seines Sohnes als Präsident nicht immer zugute kommt.
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