Zwischen Europa und den USA sind die Unterschiede derzeit geringer als in den letzten Jahren. Im professionellen Bereich ist Europa weiter, was nicht darüber hinweg täuschen sollte, dass die Ausstattung der privaten Haushalte mit Internetzugang in den USA deutlich höher ist.
Einige Firmen, die E-Commerce betreiben, schreiben schon schwarze Zahlen. In den letzten Jahren war das jedoch nicht so. Amazon.com zu Beispiel, hatte bis im 4 Quartal 2001 Verluste bis zu 500 Millionen zu beklagen. Gründe dafür waren die enorm hohen Startkosten sowie Probleme im Vertriebssystem. Da die ganze Welt Konkurrenz darstellt, fielen auch zusätzlich hohe Marketingkosten an. Der weltweit grösste Online-Buchladen, konnte im letzten Jahr erstmals einen Gewinn von 5.09 Millionen ausweisen.
E-Commerce ist vor allem dort erfolgreich, wo es sich um Produkte handelt, die mit Informationsgewinnung in Verbindung stehen. Aber auch Produkte die leicht zu beschreiben sind, haben gute Chancen. Das sind z.b. Bücher, CDs und Videos, aber auch Reise- und Medienprodukte. Durch die Einführung der Beratungsgebühr in den Reisebüros könnte das Internet auch in diesem Bereich immer interessanter werden. In der Textilbranche läuft das virtuelle Geschäft jedoch eher schlecht (z.b. Levi Strauss).
Die rechtlichen Probleme sind, trotz der Regelung der digitalen Unterschrift (E-Signature) und gewissen rechtlichen Rahmenbedingungen, noch nicht ganz gelöst. Die Zukunft des elektronischen Handels liegt jedoch nicht alleine im Verkauf von Produkten. Da sich der Verkauf im Internet für eher wenige, klar beschreibbare Produkte eignet, liegt auch eine große Chance im Aufbau eines Kundenbeziehungsmanagements. Das heißt, es werden für jeden Kunden spezielle Kundenprofile erstellt, auf deren Basis jeder Kunde individuell bedient werden kann. Dadurch können neue Kunden gewonnen und Stammkunden gehalten werden.
Umsätze in Milliardenhöhe werden dem E-Commerce weltweit vorausgesagt. Doch es fehlt derzeit vor allem noch an der Akzeptanz in den Köpfen und an der Logistik. Ein positives Beispiel ist hier das französische Handelsunternehmen Cora. Es hat unter https://www.houra.fr einen Cybermarché ins Netz gesetzt. Über 50.000 Produkte und 1.500 Marken werden angeboten und die Lieferung erfolgt binnen 48 Stunden bis zur Haustür für ein Pauschale von CHF 12.00.
Virtuelle Einkaufshäuser wie Cybermarché können vor allem für Klein- und Mittelbetriebe interessant sein. Große Konzerne haben nämlich genug eigene Kommunikationskraft um ihre Website bekannt zu machen. Für die kleinere und mittlere Betriebe übernimmt diese Funktion hingegen der Betreiber der Shopping-Mall im Internet.
Kleine und mittlere Lieferanten von großen Handelsketten hatten bis jetzt noch hohe Kosten beim Einstieg in Electronic Commerce zu tragen.
Um den Verbrauchern die Möglichkeit zu geben, ihre Kaufkraft im Internet zu bündeln und so Preisnachlässe zu erzielen hat das niederländische E-Commerce Unternehmen LetsBuyIt.com (www.LetsBuyIt.com), ein neues System entwickelt. Via Internet können Kunden ihre Interessen bündeln und gemeinsam zu einem günstigen Preis einkaufen.
Im Internet gibt es immer mehr Serviceleistungen, die den Konsumenten das Leben erleichtern. Sogenannte Software-Agenten (www.dealpilot.com, www.jango.com, www.vivendo.de) stellen für User Preisvergleiche zusammen und suchen im Web nach den besten Angeboten für ein gewünschtes Produkt. Der Kunde kann durch die Unterstützung eines sogenannten \"Bots\" Geld sparen, obwohl eine Provision bezahlt werden muss. Die Käufer werden dann auf die Homepage des jeweils günstigsten Anbieters \"verlinkt\". Laut eines US-Computermagazins ermitteln solche Preisagenten aber auch oft falsche und veraltete Preise.
Abschließend kann man zum Electronic Commerce bemerken, dass sich jeder der über das Internet kaufen oder verkaufen will, neu orientieren muss. Denn im Internet ist der Handel 24 Stunden am Tag möglich und potentielle Kunden sind auf der ganzen Welt vorhanden.
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