- Aufgabe: Planung des zeitlichen Verzuges der Fertigung
2.1 Rückwärtsterminierung (retograde Terminierung)
- geht vom Endtermin des Auftrages auf der höchsten Fertigungsstufe aus
- die Arbeitsgänge werden rückschreitend aneinandergereiht
- durch Ermittlung des spätesten Beginnzeitpunktes - möglichst geringe Kapitalbindung
- Nachteil: fehlende Pufferzeiten und eventuell ungleichmäßige Kapazitätsbelegung
2.2 Vorwärtsterminierung (progressive Terminierung)
- startet mit den Aufträgen der niedrigsten Fertigungsstufe
- Arbeitsgänge werden beginnend mit dem früherst möglichen Starttermin aneinadergereiht
- Vorteil: hohe Terminsicherheit durch Puffer
- Nachteil: unter Umständen lange Zwischenlagerungszeiten dadurch hohe Kapitalbindung
2.3 Doppelte Terminierung
- mittels Rückwärtsterminierung wird der allerspäteste Starttermin ermittelt
- durch Vorwärtsterminierung wird der allerfrüheste Starttermin errechnet
- zwischen den Terminen wird der Auftrag gestartet
2.4 Maßnahmen zur Durchlaufzeitverkürzung
- bei der Durchlaufterminierung kann es vorkommen, dass die verfügbare Zeitspanne nicht ausreicht
- heißt nicht, dass der Auftrag nicht zu bewältigen ist
- man versucht Maßnahmen zur Verkürzung der Durchlaufzeit zu ergreifen
. Reduktion der Übergangszeiten
- bei Bemessung der Übergangszeiten werden Dispositions- und Sicherheitspuffer eingebaut
- diese werden dann auch zur Verkürzung der Übergangszeit verwendet
. Splitten der Fertigungsaufträge
- die Bearbeitungszeit großer Lose kann deutlich zur absoluten Durchlaufzeit beitragen
- Verkürzung der Durchlaufzeit durch Aufspaltung der Gesamtmenge in mehrer Teilmengen
- Vorraussetzung ist, dass mehrere Betriebsmittel bzw. Arbeitsplätze zur Verfügung
- Bearbeitungszeit reduziert sich, aber Rüstzeit fällt mehrfach an
- Zeitsplitt: Teillose so dass Summe der Rüst- und Bearbeitungszeiten auf allen Maschinen etwa gleich
- Mengensplitt: Losgröße wird einfach durch Anzahl der Maschinen dividiert
. Überlappen von Arbeitsgängen
- Bei großen Losen braucht man mit dem Transport zum folgenden Arbeitsplatz nicht zu warten, bis Gesamtmenge bearbeitet, sondern man kann schon Teillose weitergeben.
- so kann mit Folgearbeitsgang schon früher begonnen werden
- da Bearbeitungszeiten der verschiedenen Arbeitsgänge unterschiedlich - können Wartzeiten bzw. Maschinenstillstandszeiten oder Teillose können liegen bleiben
- durch die überlappende Fertigung steigt der dispositive und administrative Aufwand - da die Abstimmung zwischen den aufeinanderfolgenden Betriebsmitteln bzw. Arbeitsplätzen wesentlich genauer sein muss
- Bei Terminüberschreitung nach der Durchlaufterminierung versucht man zunächst die Übergangszeiten zu reduzieren. wenn das noch nicht reicht kommt es zur Überlappung und/oder zum Splitten der Arbeitsgänge - wenn das nichts hilft muss der Endtermin weiter in die Zukunft verschoben werden
- Ursachen für Terminprobleme: oft schon in früheren Phasen der Produktionsplanung und -steuerung (zB.: durch die fehlende Abstimmung mit den verfügbaren Kapazitäten)
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