- Damit die Preiswertstbilität garantiert werden kann, müssen die einzelnen EU-Mitglieder
nicht nur die Satzungen der ESZB befolgen, sondern auch eine stabilitätsorientierte
Geld- und Finanzpolitik führen, die der, von der EZB vertretenen Politik nicht
Entgegenwirkt.
- Darum ist die Auswahl der Teilnehmerstaaten von großer Wichtigkeit. Da nicht alle
fünfzehn EU-Länder an der Währungsunion teilnehmen, wurde als drittes Organ der
EZB der \"Erweiterte Rat der EZB\" eingerichtet. Der erweiterte Rat setzt sich aus dem
Präsidenten und Vizepräsidenten der EZB und den Notenbankgouverneuren aller EU-
Länder zusammen. Dieser hat keine geldpolitischen Befugnisse für den gemeinsamen
Währungsraum, sondern nur beratende Funktion, insbesondere bei der Entscheidung
über die Aufnahme zusätzlicher Teilnehmerländer sowie bei Fragen zur Aufsicht der
Kreditinstitute und zur Stabilität des Finanzsystems in den einzelnen EU-Staaten.
- Die geldpolitischen Strategien bestehen aus zwei Hauptelementen:
1.Bei der Geldmengenstrategie versuchen die geldpolitischen Institutionen, die Preisentwicklung indirekt über eine Steuerung der Geldmenge zu kontrollieren. Eine solche Strategie setzt voraus, daß eine stabile Beziehung zwischen Geldmenge und Preisniveau besteht und die Notenbank die Geldmengenentwicklung kontrollieren kann.
2. Bei der Preizielstrategie spielen auf Abweichungen zwischen Ziel und Preisprognose reagiert die Notenbank mit einer angemessenen Veränderung ihrer Zinssätze.
- Ein weiterer Grundsatz ist die Gleichbehandlung aller Gruppen von Finanzinstituten. Es
soll nicht nur ein exklusiver Kreis von Geschäftspartnern Zugang zu Zentralbankgeld
haben, sondern eine möglichst große Zahl von Banken.
Die Verantwortung für die Wechselkurspolitik gegenüber Nichtmitgliedern der EU wird die EZB mit dem Ministerrat (Außenminister der EU-Staaten) teilen.
Die EZB ist ebenfalls für die Einführung und die Verteilung der Euro-Banknoten, die 2002 in Umlauf gebracht werden zuständig. |