Diese Begriffe beziehen sich auf die Gegenüberstellung der Güter-, Leistungs- und Kapitalströme, die von einer Volkswirtschaft in eine andere fließen. Die Bilanzen werden wie folgt definiert. (Abb. 4)
Im Soll stehen alle Vorgänge die zu Zahlungseingängen führen. Im Haben stehen alle Vorgänge die zu Zahlungsausgängen führen.
. Handelsbilanz: Die Handelsbilanz ist die Gegenüberstellung von Werten der Güterim- und exporte einer Periode. Überwiegen die Ausfuhren spricht man von einer aktiven Handelsbilanz. Überwiegen die Einfuhren spricht man von einer passiven Handelsbilanz.
. Dienstleistungsbilanz: Die Dienstleistungsbilanz zeigt die Zahlungen für die Dienstleistungen (z.B.: Reiseverkehr, Frachten, Lagerung, Versicherungen, Patente, Lizenzen,...).
. Transferbilanz: Bilanz der Zahlungen, denen keine Gegenleistungen gegenüberstehen (Schenkungen, Erbschaften,...)
. Langfristiger Kapitalverkehr: Der langfristige Kapitalverkehr betrifft langfristige österreichische Kapitalanlagen im Ausland bzw. langfristige ausländische Kapitalanlagen in Österreich (Direktinvestitionen, Wertpapiere, Kredite,...)
. Kurzfristiger Kapitalverkehr: Hier handelt es sich um Gelder, die mit Laufzeiten bis zu einem Jahr ins Aus- bzw. Inland gebracht werden. (Kurzfristige Kredite)
. Reserveschöpfungen: Betrifft die Verrechnung von Sonderziehungsrechten.
. Statistische Differenz: Betrifft jene Beträge, die aus statistischen Gründen nicht erfaßt wurden.
. Veränderung der Währungsreserven: Die Veränderung der Währungsreserven stellt den Ausgleichsposten zu allen übrigen Salden dar.
Diese Bilanzen werden von der Österreichischen Nationalbank erstellt. Es gibt zwei Möglichkeiten der Darstellung der Bilanzen.
. Globalbilanz: Alle Transaktionen werden detailliert dargestellt.
. Kurzinformation: Es werden nur die Salden dargestellt. Am Schluß steht der sogenannte "Liquiditätssaldo", das ist der Saldo der Veränderung der Währungsreserven. (Abb. 5)
Das Ziel ist eine ausgeglichene Zahlungsbilanz. Ein -und Ausgänge sollen sich gegenseitig aufheben, um sowohl einen Devisenabgang als auch einen zu starken Devisenzustrom zu vermeiden. Entsteht ein Devisenüberschuß, spricht man von einer aktiven Zahlungsbilanz, sind die ausgehenden Zahlungsströme größer als die eingehenden, spricht man von einer passiven Zahlungsbilanz.
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