Historisch gesehen sind ökonomische Globalisierung und Internationalisierung entgegen einer weitverbreiteten Annahme keine völlig neuen Phänomene. Gemessen an der Bedeutung des internationalen Handels und der ausländischen Direktinvestitionen für die weltweite Produktion erreichte die Internationalisierung des Handels erst um 1970 und die der Direktinvestitionen sogar erst Anfang der 90er Jahre wieder das Niveau der Zeit unmittelbar vor dem Ersten Weltkrieg. Noch erstaunlicher ist, daß die Nettokapitalflüsse in den Jahren vor dem ersten Weltkrieg einen um einiges höheren Anteil an den Weltsparguthaben ausmachten als während des Booms der letzten Jahre.
Neu hingegen ist die Art der Globalisierung. Sie unterscheidet sich vor allem im Bereich der Produktion von Gütern und Dienstleistungen qualitativ von früheren Phasen der kapitalistischen Internationalisierung. Die neue Globalisierung geht mehr in die \"Tiefe\", das heißt sie konzentriert sich vielmehr auf die in zunehmendem Maße global ausgreifende konzerninterne Arbeitsteilung.
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