Die sowjetische Besatzungszone, die sich entlang der Oder-Neiße-Linie durch ganz Deutschland zog, wurde bereits von Beginn an in den kommunistischen Machtbereich eingegliedert. Zu Beginn der sowjetischen Besatzungszeit gab es in Ostdeutschland noch dieselben Parteien wie im Westen. Im April 1946 erfolgte jedoch die Gründung der sozialistischen Einheitspartei (SED), die einen Alleingültigkeitsanspruch erhob und zur einzigen politischen Fraktion wurde. Auf den Zusammenschluß der anderen Besatzungszonen reagierte die SED im Dezember 1947 mit dem Deutschen Volkskongreß für Einheit und gerechten Frieden, der als verfassunggebende Kraft schließlich den Volksrat bildete. Zur Teilnahme waren alle Parteien, die ebenfalls die Ansichten der SED vertraten, aufgerufen. Zu diesem Zeitpunkt gab es neben einigen wenigen anderen Parteien noch die CDU. Der größte Teil der Delegierten stammte aus den Lagern der SED, und so konnte die Versammlung ganz nach deren Wünschen beeinflußt werden. Der Kongreß kritisierte vor allem den Marshall Plan und die Westintegration. Außerdem wurde die positive Haltung zur Deutschlandpolitik der Sowjetunion bekannt gegeben. In weiteren Zusammenkünfte schloß man immer mehr westlich orientierte Parteien aus. Am 7. Oktober 1949 erklärte sich ein neu gewählter Volksrat, ein aus 400 Mitgliedern bestehendes Gremium, zur \"Provisorischen Volkskammer der DDR\" und arbeitete nach Absprache mit der SED und der Besatzungsmacht eine erste Verfassung aus. Als am 7. September 1949 der deutsche Bundestag in Bonn zum ersten mal zusammentrat, übte die Führung der SED heftigste Kritik und propagierte eine kommende Übernahme der sowjetischen Besatzungszone. Einen Monat später, am 7. Oktober, wurde die Deutsche Demokratische Republik gegründet. In der neu gegründeten DDR verloren die Oppositionsparteien immer mehr an politischem Einfluß, die SED hingegen erstarkte, waren doch alle wichtigen Positionen deren Vertretern besetzt. Etwa zwei Wochen nach der Ausrufung der DDR wurde Wilhelm Pieck an die Führungsspitze des Landes gewählt, und Otto Grotewohl wurde Ministerpräsident. Zwar wurden die Posten der Stellvertreter auch mit Mitgliedern anderer Parteien besetzt, jedoch wurden diesen Personen nach und nach repräsentative Aufgaben zugewiesen. Um den Einflußbereich zu vergrößern setzte man jedem Minister, der nicht in die SED involviert war, einen Staatssekretär zur Seite, der aus dem kommunistischen Lager kam.
Im Februar 1950 wurde das Ministerium für Staatssicherheit gebildet, ein Institution, die kurz auch Stasi genannt wird, deren Aufgabe es war, jegliche Opposition aufzuspüren und im Keim zu ersticken. In der Stasi organisierte sich ein Netz aus Agenten, das eng mit der Polizei kooperierte. In den fünfziger Jahren fanden in den Reihen der SED diverse Säuberungsaktionen statt, um sich oppositionellen Strömungen innerhalb der Partei zu entledigen. Es folgte ein Ausschluß von über 150 000 Mitgliedern.
Auch die Landwirtschaft wurde nach den Vorstellungen der SED und nach russischem Vorbild modifiziert. Man führte ein System der zentralen Planwirtschaft und den sogenannten Fünfjahresplan ein. Im Zuge dieses Prozessen wurden die bisherigen Länder durch 14 Bezirke ersetzt, was eine bessere Kontrolle und Planung ermöglichen sollte. Die DDR hatte jedoch mit einigen Problemen zu kämpfen. Die Wirtschaft war nach dem Krieg schwach, und im Gegensatz zum Westen konnte Ostdeutschland keine Hilfeleistungen in Anspruch nehmen. Außerdem litt es immer noch unter der Demontage von Industrieanlagen zu Gunsten der Sowjetunion. Um die hoch gesteckten Ziele zu realisieren, erhöhte man einfach die Steuerabgaben des Mittelstandes und setzte Richtlinien in Produktion und Landwirtschaft. Aufgrund der schlechten wirtschaftliche Lage, des schlechten Lebensstandards und der hohen Preise für Konsumgüter wanderten viele Arbeiter ins westliche Ausland ab, und im Januar 1953 gab es bereits die ersten Demonstrationen. Die Führung war gezwungen zu handeln, gab begangene Fehler zu und versprach den Prozeß der Zwangskollektivierung zu verlangsamen. Als diese Maßnahmen aber keine Wirkung zeigten, kam es am 17. Juni zum Volksaufstand. Aus einer kleinen Demonstration für die Herabsetzung der Normen wurde in kurzer Zeit ein Zug von über 10 000 Aktivisten. Der Protest breitete sich über die gesamte DDR aus und hatte nach einigen Tagen bereits 250 Städte erfaßt. Anfangs verfolgten die Demonstranten wirtschaftliche Interessen, die sich aber dann zu Forderungen nach Neuwahlen, Demokratie und Einheit ausweiteten. Um einen drohenden Regierungssturz zu verhindern, intervenieren sowjetische Truppen, die den Aufstand blutig niederschlugen. Die SED konnte man also rein durch Aufstände nicht von der Regierungsposition verdrängen. In den Jahren danach flüchteten über 330 000 Menschen nach Westdeutschland, die meisten von ihnen unter 30 Jahre alt.
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