Überspringen wir nun ein paar Tage und kommen nun zur Erschaffung des Menschen. Gott schuf ihn nach seinem Bild. Adam und Eva sahen also folgendermaßen aus: Nach heutigen Maßstäben klein und mit einer merkwürdigen Schädelform. Hinten hatte der Schädel eine ausgeprägte Rundung, während vorn nur eine Andeutung einer Stirn zu sehen war. Ihre Augen waren umrahmt von dicken wulstigen Augenbrauen. Doch das Glück währte nicht lange und so wurden sie beide aus dem Paradies vertrieben. Und kaum waren sie nicht mehr unter der Obhut Gottes passierte schon ein Mord: Er lag auf der Erde, seine Augen waren geschlossen und sein Gehirn in dem komisch geformten Schädel nahm nichts mehr war. Ein Schlag mit einem hölzernen Gegenstand hatte seinen Hinterkopf zertrümmert und ihn auf der Stelle getötet. Der Mörder war einer dieser hochgewachsenen Fremden, die gerade erst in sein Land eingedrungen waren. Sie brachten fremde, todbringende Waffen mit sich. Ihre Fallen und Schlingen töteten ohne Vorwarnung, und man bemerkte sie erst, als es schon zu spät war.
Vor nur wenigen Minuten war der hochstirnige Mensch neben dem Weg entlanggekrochen auf dem nun der Tote lag. Er wußte, daß dies ein oft benutzter Weg war und hatte gehofft, bald ein Opfer zu erspähen, womöglich mit Nahrungsmitteln oder anderen wertvollen Dingen. Er hatte sich feige im Unterholz versteckt, wobei er natürlich auf die Windrichtung geachtet hatte, damit niemand ihn wegen seinem strengen Körpergeruch entdecken konnte.
Dieses kleine Melodrama ist erfunden, aber etwas ähnliches muß sich vor einigen tausend Jahren auf dem afro-europäischen Festland zugetragen haben. Ein Teil der menschlichen Arten gewann die Oberhand über die anderen. Dies ist also die Geschichte von Kain, der seinen Bruder Abel tötete.
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