Bolte lehnt sich in seinem Modell, die offene Gesellschaft, sehr stark an Schelsky an, denn er geht auch von funktionierendem Leistungsprinzip, progressive Besteuerung und Sozialsystem aus. Die Gesellschaft wird als akkumulierte Mittelstandsgesellschaft gesehen in der soziale Mobilität herrscht und auch soziale Hierarchien, die aber nicht sehr stark ausgeprägt vorhanden sind. Anders als Schelsky nimmt Bolte eine noch vorhandene Ober- und Unterschicht als vorhanden an, was wohl als eine Verbesserung des schelskyschen Systems sehen kann. Außerdem geht er in seinen Ausführungen noch stärker auf den Massenkonsum ein und führt als neue Punkte die Teilhabe an Massenmedien und die Chancengleichheit an. Wie in seinem Modell zu sehen führen diese Dinge zu ständigen Auf- und Abstiegen in dieser zusammengeballten Mittelschicht. Außerdem grenzt sich Bolte ganz klar von den begriffen Stand und Klasse ab, da diese abgeschlossene Gruppen der Gesellschaft sind und Bolte diese Gruppen in der Gesellschaft nicht erkennen kann. Im Modell selbst sind unterschiedliche durchlässige Schichten vorhanden, welche aus individueller Leistungsbereitschaft und Leistungsvermögen der einzelnen Menschen hervorgehen. Bolte geht genau wie Schelsky auch vom Zugang zu allen Positionen und vor allem vom Zugang zum Massenkonsum als markanteste Eigenschaften dieser Gesellschaft aus.
Wie schon auch bei Schelsky kritisiert funktionieren weder das soziale Sicherungssystem noch die progressive Besteuerung, da die Unterschicht viel zu gering eingeschätzt wird und auch keine klaren Informationen über die Randgruppen geliefert werden. Das Leistungsprinzip und die Chancengleichheit sind nur bedingt vorhanden, da die obersten Ränge nur mit Verbindungen und Beziehungen besetzt werden können und der größte Teil der Arbeit nicht leistungsgerecht bezahlt wird. Außerdem kann man sagen, dass der Zugang zu Massenmedien nicht der Gesellschaft förderlich ist sondern zur Kontrolle der selben beiträgt. Die Macht der Medien war bis vor kurzem nicht sehr real einschätzbar doch nach der Sendung "Deutschland sucht den Superstar" und nach gründlichem Hinterfragen dieser geht hervor, dass die Medien als 4. Gewalt im Staat bezeichnet werden kann.
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