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wirtschaft artikel (Interpretation und charakterisierung)

Beziehungen zu deutschland



Die Beziehungen Österreichs zu Deutschland sind in allen Bereichen eng miteinander verknüpft. Nachbarschaft, die gemeinsame Sprache und die Mitgliedschaft in der EU ergeben eine große Anzahl von Verbindungen und gemeinsamen Interessen. 10 Mio. deutsche Touristen, die Österreich jährlich besuchen, stellen ca. 60% aller ausländischen Übernachtungen.



1. Politische Beziehungen

Deutschland und Österreich unterhalten als Nachbarn gute und vertrauensvolle beidseitige Beziehungen. Dies gilt auch für ihre Zusammenarbeit im Rahmen der Europäischen Union. Das gute Einvernehmen beider Länder spiegelt sich unter anderem auch in hochrangigen politischen Kontakten und Treffen von Parlamentariern wider. Da sich in beiden Ländern eine Vielzahl ähnlicher politischer und sozialer Herausforderungen stellt, gilt den Vorgängen im jeweiligen Nachbarland gesteigerte Aufmerksamkeit.



2. Wirtschaftliche Beziehungen

Beide Volkswirtschaften sind eng miteinander verflochten - beim Warenhandel, bei den grenzüberschreitenden Dienstleistungen oder bei den jeweiligen Direktinvestitionen im anderen Land. Erst mit dem Beitritt Österreichs zur EU lässt sich bei beiden Partnern eine ausgewogene Verteilung der Handelsströme feststellen.



Im Warenhandel ist Deutschland aus österreichischer Sicht traditionell die Nr. 1 unter den österreichischen Abnehmerländern (Verbrauchsländer).

Bei den österreichischen Gesamteinfuhren lag der deutsche Anteil 2005 bei 42,7%. Mit großem Abstand folgt Italien auf Platz 2 mit 6,9%. Österreich bezieht 75% seiner Einfuhren aus den EU-Ländern.

Bei den österreichischen Warenexporten nach Deutschland ist das Verhältnis ähnlich; im Jahr 2005 gingen 32% aller österreichischen Exporte nach Deutschland, nach Italien 8,7% (2. Platz), in die EU-Länder werden 71% ex­portiert.



Der wichtigste Posten im Dienstleistungsverkehr ist für Österreich der Tourismus.

Dabei machen die Touristen aus Deutschland den größten Teil aus. Im Trend nimmt der deutsche Anteil ab. Die österreichischen Fremdenverkehrsbehörden führen das jedoch nicht auf eine nach­lassende Attraktivität Österreichs zurück, sondern auf die Konjunkturprobleme und Arbeitslosigkeit in Deutschland.



Nach Informationen der österreichischen Nationalbank Vervierfachte sich der Bestand deutscher Direktinvestitionen in Österreich von 1995 bis zum Ende 2004 auf rund 24,9 Mrd.



Im gleichen Zeitraum stieg der Bestand österreichischer Direktinvestitionen in Deutschland um mehr als das Fünf­fache auf 9 Mrd. Euro. Gleichwohl gilt das Investitionsinteresse österreichischer Kapitaleigner vermehrt den in Ungarn, Tschechien, Polen, Slowakei und Slowenien. Der Bestand dort und in Deutschland verhält sich wie 175 zu 100. Insbesondere mit der Slowakei befindet sich Österreich in einem harten steuerpolitischen Wettbewerb: Nach Abschaffung der österreichischen Gewerbesteuer, kündigte der Finanzminister eine Flat-Tax von 25% bei der Körperschaftssteuer an. Dazu noch Abschaffung der Erbschafts- und Schenkungssteuer, dies allerdings während der Wahlkampfzeit.

Österreich beschäftigt in den letzten Jahren immer mehr Gastarbeiter aus Deutschland, meist saisonal Beschäftigte, die im Fremdenverkehrsgewerbe arbeiten (derzeit ca. 50.000).



Außenpolitische Grundlagen

Österreich sah als \"immer während neutraler\" Staat in der Vergangenheit seine Aufgabe an der Schnittstelle zweier einander bedrohlich gegenüberstehenden Militärallianzen darin, zur Stabilität der Region und zur kooperativen Neugestaltung der Ost-West-Beziehungen beizutragen. Nach den Umwälzungen in Mittel- und Osteuropa und seit Österreichs EU-Beitritt 1995 nutzt Wien die geänderten Rahmenbedingungen dazu, Stabilität über die neuen östlichen Beitrittsländer hinaus und insbesondere in die Balkanregion hinein zu tragen. Österreich versteht sich außerdem als Brücke nach Mittel- und Osteuropa.



Österreich als Vorzeigeland für viele andere

Österreich ist ein Vorzeigeland innerhalb der EU. Dies bestätigen nicht nur der hohe Wohlstand (Platz 4 im EU-Vergleich) und die niedrige Inflation (Platz 5 im EU-Vergleich), sondern auch die hohen Umweltstandards, wie beispielsweise die im internationalen Vergleich geringen Treibhausgas-Emissionen oder der große Anteil der biologischen Landwirtschaft.

 
 

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