Als \"schmutzigen Schneeball\" bezeichnete bereits 1950 der amerikanische Astronom Fred Whipple den Kern eines Kometen. Die Mission der europäischen Raumsonde Giotto im Jahr 1986 zum Halleyschen Kometen korrigierte dieses Bild zum \"eisigen Dreckball\". Giotto verdanken die Wissenschafter einen Quantensprung im Wissen über die Himmelsvagabunden. Immerhinnähertee sich die Sonde im Rahmen der spektakulären Mission dem Kern auf nur 600 Kilometer. In der Regel ist der Aufbau der Kometen gleich: Um den Kern bilden sich bei der Annäherung an die Sonne als Folge der intensiven Bestrahlung ein Schweif, Koma und Wasserstoffhülle. In Sonnenferne reisen die Himmelsvagabunden als unattraktive kalte Kerne.
Der Kern wird als der einzig massive Teile des Kometen angesehen. Er ist, gemessen an der Größe anderer kosmischer Gebilde, winzig, misst zwischen einigen hundert Metern und zehn Kilometern und ist unregelmäßig geformt. Er besteht aus Staub und Eis und wird als Quelle für alle umgebenden Kometengase und Stäube angesehen. Die unmittelbare Umgebung des Zentralkörpers wird als Koma bezeichnet. Sie ist eine sphärische Hülle aus Staub und Gas. Der Halleysche Komet hat gezeigt, dass auf der Sonnenseite des Kerns aus sogenannten \"Aktive Spots\" das Material jetartig ausströmt. Das Staub-Gas-Gemisch wird fast ausschließlich in Richtung Sonne emittiert und erst durch Sonnenwind und Strahlungsdruck in den Schweif umgelenkt. Die Koma umgibt den Kern bis in eine Entfernung von 100.000 bis einer Million Kilometer. Daran schließt eine riesige, bis zu mehrere Millionen Kilometer durchmessende Wasserstoffwolke an. Der Schweif stellt wohl den spektakulärsten Teil eines Kometen dar. Er wird durch Einwirken des Sonnenwinds und des Strahlungsdrucks der Sonne aus den emittierten Gas- und Staubmassen des Kometen gebildet. Es wurden zwei Arten von Schweifen beobachtet: einerseits die geradlinigen Plasmaschweife, die aufgrund des Sonnenwinds genau vom Zentralgestirn wegzeigen und bis zu 100 Millionen Kilometer lang sein können, andererseits Staubschweife, deren weitgeschwungene Bögen maximal zehn Millionen Kilometer lang werden. Die meisten Kometen haben Bahnen, die weit über das Planetensystem hinausreichen. \"Langperiodische\" Kometen haben Umlaufzeiten von bis zu mehreren Millionen Jahren. Dagegen bewegen sich die \"kurzperiodischen\" Himmelsvagabunden auf planetenähnlichen Bahnen mit einer Umlaufzeit von weniger als zehn Jahren um die Sonne
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