Die Chemiker Otto Hahn und Fritz Strassmann nahmen nach vielen Versuchen 1938 an, dass beim Beschuss von Uran mit Neutronen Radium-Isotope durch Kernzerfall entstehen. Kurz darauf stellten sie fest, dass es in Wirklichkeit keine Radium-Isotope waren, sondern Barium und Krypton.
1939 erschien in der Zeitschrift \"Der Wissenschaftler\" ein Artikel von Hahn und Strassmann, in dem folgende Aussage präsentiert wurde: \"Unsere Radium-Isotope haben die Eigenschaften des Bariums; als Chemiker müssten wir sagen, bei den neuen Körpern handelt es sich nicht um Radium, sondern um Barium.\"
Damit war die Kernspaltung nachgewiesen. [siehe (1) S.28]
1.2 Die Funktionsweise der Kernspaltung
Bei der Kernspaltung im Siede- oder Druckwasserreaktor wird das natürliche Uran-Isotop U-235 durch Beschuss mit Neutronen gespaltet. Hierbei muss es sich um langsame Neutronen mit einer Geschwindigkeit von ca. 3000 m/s handeln, da beim U-235 sonst keine Spaltung auftritt. [siehe (2) S. 162]
1.3 Die Kettenreaktion
Da bei der Spaltung von Uran mindestens zwei Neutronen freigesetzt werden, kann eine sich selbst erhaltende Kettenreaktion von Kernspaltungen in Gang gesetzt werden. Diese funktioniert folgendermaßen:
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