Die Vorläufer unserer heutigen Turbinen waren Wasserräder, wie sie bereits um das Jahr 3500 v.Chr. in
Mesopotamien zum Schöpfen von Wasser verwendet wurden. Auch Inder, Ägypter und Chinesen kannten diese
Technik. Im Römischen Reich fanden Wasserräder vielfältige Verwendung für Göpelwerke, Getreidemühlen,
Sägewerke, Schöpfvorrichtungen und sonstige Zwecke. Die Durchmesser der Räder erreichten bis zu 30 Metern. Die
älteste Form des Wasserrads ist das \"Stoßrad\", das mit seinen Schaufeln horizontal in den Fluß eintaucht. Hier wird
ausschließlich die Bewegungsenergie des Wassers genutzt. Daraus abgeleitet ist das \"unterschlächtige\" Wasserrad,
bei dem zwischen Ein- und Austritt des Wassers eine leichte Höhendifferenz besteht und so neben der
Bewegungsenergie auch die Schwerkraft bzw. der Druck des Wassers von der Bergseite her genutzt wird. Anders
beim \"oberschlächtigen\" Wasserrad, das im Mittelalter entwickelt wurde: Hier fließt das Wasser von oben auf die
muldenförmigen Schaufeln, so daß das Rad hauptsächlich durch das Gewicht des Wassers angetrieben wird. Als
Mischform mit vorwiegender Nutzung der Lageenergie wäre noch das \"mittelschlächtige\" Wasserrad zu erwähnen.
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