Am 9. Dezember 1970 stellte Mercedes - Benz das weltweit erste elektronisch geregelte
Anti - Blockier - System der Öffentlichkeit vor.
Bis jedoch das erste ABS - System in einem Serienauto eingesetzt wurde vergingen noch einmal 8 Jahre der Entwicklung und Forschung. Erst die Erfindung der integrierten Schaltkreise erlaubte es, robuste, aber kleine Computer zu bauen, die in kürzester Zeit die Daten von den Radsensoren erfassen und die Ventile zur Regulierung des Bremsdruckes ansteuern konnten.
Bereits vor über 70 Jahren wurde über ein derartiges System gesprochen, und 1928 erhält der Deutsche Karl Wessel sogar ein Patent auf einen Bremskraftregler für Automobile.
Die Funktionsweise des ABS: Grundsätzlich verhindert das ABS das Blockieren der Räder und somit das Einsetzen der Gleitreibung. Dadurch behält das Fahrzeug seine Bodenhaftung. Weiters ermöglicht das System bei glatter oder nasser Fahrbahn einen kürzeren Bremsweg. Darüber hinaus bleibt das Fahrzeug bei einer Vollbremsung lenkbar und kann so leichter beherrscht werden. Wichtigster Funktionsteil von Antiblockiersystemen sind die so genannten Radsensoren. Sie überwachen den Bewegungszustand der Räder. Kommt es zur Blockierneigung eines Rades, so gibt der Sensor einen Impuls an eine Magnetventileinheit, die den Bremsdruck so lange verringert, bis die Blockierneigung aufgehoben ist. Anschließend wird der Bremsdruck wieder aufgebaut bis wiederum Blockierneigung auftritt. Gerade diese zyklische Regelung zwischen Druckaufbau, Halten und Druckabbau hält jedes Rad im Zustand höchster Bremskraft.
Bei Vierkanalsystemen werden alle vier Räder einzeln geregelt, was bei verschieden griffiger Fahrbahn an den einzelnen Rädern zu einer hohen Schleuderneigung des Fahrzeugs führen kann. Sie lässt sich verringern, indem an der Hinterachse der Bremsdruck über einen Sensor gemeinsam geregelt wird (Dreikanalsystem). Bei Zweikanalsystemen werden immer zwei Räder entweder achsweise oder diagonal gemeinsam geregelt.
Erst durch die Entwicklung des ABS war es möglich die anderen Systeme, die ebenfalls auf die Radsensoren zurückgreifen, zu entwickeln. Zu diesen Systemen gehören:
. Electronic Traction System ( ETS )
. Antriebsschlupf - Regelung ( ASR )
. Electronic Stability Program ( ESP )
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