Man ging davon aus, dass es "die Vernunft" gibt, die uns angeboren ist und die uns einen Weg zu der Erkennung zeigen kann. Kant bezeichnet sein Denken selber als dogmatisch, denn er geht davon aus, dass es eine solche Vernunft (a priori) gibt, ohne diese zu beweisen.
Das Problem bei seiner Theorie wurde erst durch den Einwand des englischen Philosophen John Locke klar, der sagt: "Es ist nichts im Verstand, was nicht zuvor in den Sinnen gewesen wäre." Für einen normalen Menschen ist dieser Einwand auch verständlich, denn im Prinzip kennt unser Gehirn nichts, was wir nicht fühlen, sehen, schmecken, hören oder riechen können und somit können wir nur wissen was "zuvor in den Sinnen gewesen wäre." Die resultierende Erkenntnis ist somit erfahrungsabhängig, und darüber hinaus wissen wir, dass man nicht einmal über die Sinnen Antworten auf alle Fragen finden kann, welches Kant in der Kritik der reinen Vernunft verdeutlicht hat. In den Naturwissenschaften wie Physik oder Chemie gibt es heute noch ungelöste Probleme bzw. Ereignisse in der Natur, auf die man keine Erklärung gefunden hat. Selbst die Grundlage der Naturwissenschaften, und zwar die Mathematik enthält noch ungelöste Fragen und Probleme.
Daraufhin hat Kant zwischen dem Empirismus (Erkenntnis aus Erfahrung) und dem Rationalismus (Erkenntnis aus rationalem Denken) unterschieden. Die Vernunft wird in die "Theoretische Vernunft" und in die "Praktische Vernunft" aufgeteilt.
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