Der Mensch ist das einzige wesen, das weiß, dass es sterben muss. Instinktiv sträubt er sich dagegen; er will trotz Todesgewissheit als unsterblich gelten. Der Mensch scheint den Gedanken nicht zu ertragen, dass er all das Angefangene und Weiterwirkende nicht mehr miterleben darf. Er hat den Drang nach einer unbegrenzten Zukunft. Vielleicht fürchtet er auch, vor der Beendigung seines Lebenswerkes zu sterben. Der Tod macht alles, was wir tun, zweifelhaft. Ebenso kann uns die Tatsache, dass es ohne Tod kein neues Leben geben könnte, dass er also notwendig für die Evolution des Lebens sei, die Furcht vor dem Ausgelöscht sein auch nicht nehmen. Vermutlich fürchten sich auch viele Menschen nicht vor dem Tod als solchen, sondern haben Angst vor der Ungewissheit eines eventuellen danach.
Eine Sinngebung des Lebens hat daher die Tatsache des Todes mitzubedenken.
Die Religionen versuchen - wie schon vorher - erwähnt seit jeher dem Leben und dem Tod einen Sinn zu geben. Das Nirwana oder die Idee einer nach dem Tod in einer besseren Welt weiterzuleben, sind solche Versuche. Damit fällt es dem Gläubige nicht schwer, in seinem Leben einen Sinn zu finden, auch wenn vieles absurd erscheint. Für den nichtgläubigen Menschen ist es viel schwieriger, eine Lösung zu finden. Da für ihn weder Gott noch die Seele existieren kann es für ihn keinen transzendenten sinn des gesamten Lebens geben.
z.B. Versuchstier muss Qualen erleiden, damit der Mensch ein Medikament für die Krankheiten bekommt. Dieses Tier kann nicht begreifen, warum es solche Qualen erleiden muss, es liegt außerhalb seiner Vorstellungskraft. Ähnlich könnte es auch beim Menschen sein. Sein ihm sinnlos erschienendes Leid kann in einer höheren, für ihn nicht erfassbaren Dimension, sehr wohl einen Grund haben.
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