Buddha fasste seine Erkenntnis in der Nacht unter dem "Bodhi"-Baum in die Lehre von den "vier edlen Wahrheiten", die sich später zu einem eigentlichen Glaubensbekenntnis der Buddhisten entwickelte.
1. Die edle Wahrheit vom Leiden
Was ist das Leiden?
Geburt ist leidvoll. Altern ist leidvoll. Krankheit ist leidvoll, Sterben ebenso. Trauer, Schmerz, Gram und Verzweiflung sind leidvoll. Mit Unliebem verbunden sein ist leidvoll. Vom Lieben getrennt sein ist leidvoll. Das Nichterlangen von Begehrtem ist leidvoll. Summa: Jegliche Art des Begehrens ist leidvoll.
2. Die edle Wahrheit von der Entstehung des Leidens
Was ist die Ursache des Leidens?
Gier bewirkt Leid, jenen Durst, der von Wiedergeburt zu Wiedergeburt führt, der von Lust und Leidenschaft begleitet ist, der hier und dort seine Freude findet, der nach Sinnesgenuss, Werden, Dasein und Vergänglichkeit strebt.
3. Die edle Wahrheit von der Aufhebung des Leidens
Wie kann das Leiden aufgehoben werden?
Nur wer sich von Begierde und Durst löst, wer sie vernichtet und aufgibt, kann sich des Leidens entledigen.
4. Die edle Wahrheit vom Pfad zur Aufhebung des Leidens "Der edle, achtgliedrige Pfad". Das Rad der Lehre symbolisiert mit seinen acht Speichen den "Edlen, achtgliedrigen Pfad".
1. Rechte Anschauung: Das Wissen um das Leid, seine Entstehung, seine Aufhebung und den Weg zu seiner Aufhebung kennen.
2. Rechte Gesinnung: Frei sein von jeglicher Begierde, Gewalttätigkeit und Uebelwollen.
3. Rechtes Reden: Lügen und Verleumdung entsagen.
4. Rechtes Handeln: Unterlasse Töten, Stehlen, unerlaubten Geschlechtsverkehr.
5. Rechter Lebensunterhalt: Aufgabe unrechten Lebenserwerbs wie Handel mit Fleisch, berauschendem Getränk, Gift, Waffen, Lebewesen. Also keine Tätigkeit als Fischer, Jäger, Schlachter oder Vogelfänger, Gefangenenwärter, Henker und Räuber.
6. Rechtes Streben: Dahingehendes Bemühen, noch nicht bestehende, schlechte und unheilvolle Gemütsregungen gar nicht erst aufkommen zu lassen. Entstehen sie trotzdem, gilt es, sie zu beseitigen. Gute, heilvolle Gemütsregungen sollen entstehen und sich entfalten.
7. Rechtes Bedenken: Besonnenes Betrachten des eigenen Körpers, der Empfindungen, von Denken und Denkobjekten.
8. Rechtes Sichversenken: Meditation, Konzentration und Verweilen in den verschiedenen Versenkungsstufen.
Diese verkürzt dargestellten Grundsätze bilden die Grundlage von Siddharta Gautamas Philosophie.
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