In polemischer Antithese zu Heraklits Ontologie des Werdens und überspitzter Abstraktion stützt Parmenides Sein mit Statik und Ruhe gleich: \"Nur Seiendes ist...ein Nichts dagegen ist nicht.\" (frg.6,1). Dieses Sein ist zeitlos ruhend, mit sich selbst identisch gedacht. Ganz archaisch wird auch das Denken mit seinen Objekten gleichgestellt: \"Dasselbe ist der Gedanke und worüber wir denken...\" (frg. 8, 34ff). Folgerichtig vertritt Parmenides auch die Einheit des Kosmos in extremer Weise: \"Es gibt ein zusammenhängendes Sein, das Eines ist und Alles\" (frg. 8, 5f). Sein Schüler Zenon (um 460) verfasst ausgedehnte Beweise, warum jede Bewegung Täuschung ist: man kann sie sich in kleinste Momente an-einandergereihter Ruhe aufgelöst vorstellen.
Erst Platon wird den Seinsbegriff soweit klären, dass er die Positionen des Heraklits und Parmenides vereint.
|