Optimismus der Aufklärer, Lösung der gemeinsamen Probleme mit Hilfe der Vernunft, Trennung von Staat und Kirche
DEUTSCHLAND IM 18. JAHRHUNDERT
1. HÖFE UND RESIDENZEN
Das Reich war ein "Fleckerlteppich", die Höfe und Residenzen banden die meisten Kräfte des Landes
Hofhaltung erforderte Troß von Bediensteten: Abhängigkeit vieler Handwerker etc. vom Hof
Viele Feste etc.: kostspieliger Lebensaufwand der aristokratischen Gesellschaft
2. DAS BÜRGERTUM
Das Bürgertum war unterwürfig und fürstentreu, eine kritische Haltung war angesichts der Abhängigkeit schwer denkbar.
Jeder war auf seine eigene Stellung bedacht: eingebildet, titelsüchtig, spießig
Das Bürgertum war aus der aktiven Politik ausgesperrt
Gebildete standen mittel- und unmittelbar im Dienst des Fürsten: Vorwärtskommen abhängig vom Wohlwollen des Fürsten
Diese enge, festumzirkelte Lebenswelt erschwerte die Entfaltung eines offenen geistigen Lebens
3. LITERATURZENTREN
Die Aufklärung kam nach Deutschland über Frankfurt am Main, Straßburg und Basel
Bedeutend: Hamburg reger Handel mit E und F, weltoffene Bevölkerung (vgl. Zürich)
Literaturzentrum: Universitäts- und Messestadt Leipzig (Zentrum des deutschen Buchhandels)
Ablösung durch Berlin: nüchterne Atmosphäre, kühler und kritischer Geist
4. DIE AUFKLÄRUNG IN DEUTSCHLAND
Die Herrschenden in D ignorierten die Bewegung und das Bürgertum klammerte gesellschaftskritische Fragestellungen aus
Aufklärung = Befreiung des Denkens aus theologischer Bevormundung
Gottfried Arnold: gegen institutionalisierte Amtskirche und ihre Traditionen, für Toleranz
Christian Thomasius: Deutsch statt Latein, für Menschenwürde und Freiheit
Christian Wolff: faßte deutsche Aufklärungsphilosophie in ein System
5. DIE DICHTER
Viele Dichter, z.B. Lessing waren Pastorensöhne. Sie waren vielseitig gebildet und kamen an der Universität erstmals mit aufklärerischen Ideen in Berührung
Bürgerliche Existenz als Hauslehrer, Professor oder Schriftsteller (kleine Leserschaft, kein Urheberschutz, geringes Honorar, strenge Zensur karges Dasein)
Literatur als Forum, um Tugend zu verbreiten; Dichter = Hauslehrer des Menschengeschlechts
6. DIE LESER
Hinwendung der Schriftsteller zur breiten bürgerlichen Schicht
Frau als Leserin (Mädchenbildung, Leihbibliotheken)
Leser moralisch ausgerichtet: erzählende, bzw. rührende werke, Unterhaltungsromane
7. MORALISCHE WOCHENSCHRIFTEN
Vorbilder: "The Tatler" bzw. "The Spectator" (England)
Ziel: Verbesserung der Sitten des Bürgertums (gegen Kartenspiel, Putzsucht und Aberglauben)
Anregung der literarischen Diskussion, Förderung des Verständnisses der Literatur
8. DIE SPRACHE
Gegen Latein und Französisch, für Muttersprache (größere Allgemeinverständlichkeit); Problem: konfessionelle Schranke zwischen Nord und Süd
Klarheit und Einfachheit des Ausdrucks, sachliche Sprache
Ziel: Kenntnisse verbreiten, Vorurteile abbauen, Tugend fördern, möglichst viele Leser ansprechen
9. LESSING
Das erwachende Bürgertum forderte Figuren, die seine eigenen Probleme und auch sein Selbstbewußtsein widerspiegelten
Mit Miß Sara Sampson ging das bürgerliche Leben in das deutsche Drama ein
Sieg der verführten Tugend über das Laster, Zusammenprall zwischen den Forderungen der Gesellschaft und dem schwachen Mellefont
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