1. Mit Schülern meditieren
1.1 Religionspädagogische Anliegen
. Stille in der Schule (Stilleübungen, objektgebundene meditative Formen, Entspannungsübungen)
. Begriffserklärung: Meditation ist Nachdenken, Hinwendung zur eigenen Mitte, das bewußte Da - Sein.
. Intention: Meditation entspringt der Stille, sie ist eigentlich deren Fortsetzung. Auf dem Weg zur Stille können Sensibilisierungsübungen helfen.
1.2 Impulse für die Eigenerfahrung
Die Meditation ist der Weg, der dorthin führt, wo wir erfahren können, daß wir sind. Die Meditation will in die Mitte des Seins führen, in die eigene Tiefe, zu den in uns tief verborgenen Quellen des Lebens. Übung, die dies gut zum Ausdruck bringt: Labyrinth.
1.3 Schulpraktische Anregungen
. Stille - Übungen mit Kindern (ganze Klasse, freundliche Atmosphäre, Stille beginnt beim Lehrer, Übungszeit ist wichtig, Meditationsraum wäre günstig)
. Sensibilisierungsübungen: Hören lernen (Geräusche erkennen, inneres Ohr entdecken, auf Gefühle hören, aufeinander hören), schauen lernen (Bildmeditation, Identifikation, Sinndeutung), tasten/spüren lernen (Tastübungen, Vertrauensspiel, Körperübungen)
2. Mit Schülern feiern
2.1 religionspädagogische Anliegen
Wie ein Baum Himmel und Erde verbindet, so umspannt ein Fest Vergangenheit und Zukunft. Feste sind außerdem Orte der Begegnung, sie fördern die Gemeinschaft. Der Mensch gewinnt durch Feste die Gelegenheit, aus dem Alltag herauszutreten. Auch für die religiöse Erziehung haben Feste ihre Bedeutung: Sie verstärken das Vertrauen ins Dasein, sie vermitteln Sicherheit und Vorfreude und sie wirken prägend, ohne viel verbale Deutung.
2.2 Aspekte einer Didaktik des Festes
2.2.1 Fest und allgemeine Schulkultur
Seit der Reformpädagogik gibt es immer wieder Impulse, Feste und Feiern ins Schulleben einzubeziehen. Eine Feier in der Klasse führt die Kinder zusammen, läßt sie ein Stück gemeinsames Fest erfahren. Kinder leben auf ein Fest zu und zehren oft lange von seinen Erfahrungen, weil Feste die alltägliche Routine unterbrechen und \"verzaubern\".
2.2.2 Klasse und Fest
Das Klassenzimmer ist täglicher Lebensraum für die Schüler. Feste als Teil des Lebens gehören deshalb auch in diesen Raum. Wichtig ist, daß die Klasse über ein Repertoire einfacher festlicher Elemente verfügt (Vasen, Kerzen,...). Auch sollten Kinder ihre Feste selbst mitgestalten und planen dürfen, damit sie sich mit dem Fest identifizieren können.
2.3 Schulpraktische Anregungen für Feste und Feiern in der Klasse
. Geburtstag eines Schülers: Geburtstagskind sollte an diesem Tag im Mittelpunkt der Klasse stehen
. Namenstag eines Schülers: Glückwünsche, kurze Lebensgeschichte des Namenspatrons vorbringen
. Fest für einen neuen Schüler: Vorstellen, begrüßen, kennenlernen
. Friedensfest: Anlaß könnte Konflikt in der Klasse sein
. Franziskusfest: am Welttierschutztag (4.Oktober), Umgang mit der Geschichte des Franz von Assisi
. Martinsfest: Für jüngere Schüler ist es oft noch reizvoll, eigene Laternen zu basteln. Ältere Schüler könnten sich z. B. mit dem Gedanken des Teilens auseinandersetzen.
. Frühlingsfest: Idee: Blumen mitbringen
. Muttertag: Lieder, Gedichte, Zeichnungen,... persönliche Dinge sind als Geschenk wichtig
. Feier der Erstkommunion: Einlernen und Proben der Lieder, Basteleien (Einladungen, Kerzen,...) in BE und WE, Lehrer übernimmt beratende und koordinierende Funktion
. Johannisfeuer/Schulschlußfeier: kleines Lagerfeuer, um den Kindern die Kraft des Feuers vor Augen zu führen
. Mit Schülern Advent und Weihnachten feiern: Adventkalender, religiösen Sinn von Weihnachten kennenlernen, alte und neue Weihnachtslieder lernen, Adventkranzfeiern, Nikolausfeiern
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