Ludwig Feuerbach interpretierte den Götterglauben als die Umsetzung des Triebes, glücklich zu sein. Der Mensch glaubt an ein vollkommenes und unsterbliches Wesen, weil er nach Vollkommenheit und Unsterblichkeit strebt. Er stellt sich das in seinen Göttern vor, was er selbst nicht ist, aber zu sein wünscht. Feuerbach sagte: "In seinen Göttern malt sich der Mensch."
Götter stellen demnach die wirkliche Umsetzung der menschlichen Wünsche dar. Hätte der Mensch keine Wünsche, wären auch keine Götter und keine Religion vorhanden.
Die ehrfurchtsvolle Unterwürfigkeit des Menschen vor seinem Gott geschieht zum Zweck der Erfüllung seiner Wünsche. Die Religion erfüllt also einen praktischen Zweck und hat den Egoismus in Form des Glücksstrebens als Ursache.
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