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philosophie artikel (Interpretation und charakterisierung)

Empirismus

Geschichtsphilosophie:



Während die Politik die gegenwärtige Gestaltung von Gesellschaft und Staat betrifft und es philosophisch gesehen dabei auf die Prinzipien ankommt, die letztlich auf Wertentscheidungen beruhen, weitet die Geschichtsphilosophie den "Bewertungsraum" in die Vergangenheit aus und versucht zugleich mit Einschluß der Zukunft ein umfassendes Geschichts- und Menschenbild zu gewinnen.
Alles Dasein, wie wir es sehen und erleben, unterliegt der Zeit, d. h. es verändert sich, und besitzt dadurch das Grundmerkmal der Geschichtlichkeit. Der Mensch ist in ein Geschehen verschieden schneller Veränderungen hineingestellt.
Geschichte im engeren Sinn betrifft den am weltweiten Entwicklungsprozeß bewusst mitwirkenden Menschen.
Das Ideal der Geschichtsphilosophie ist eine umfassende Zusammenschau der Natur- und Menschheitsentwicklung. Auch durch den jeweiligen Wirklichkeitsaspekt sind Geschichtsauffassungen bestimmt.

 Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie Geschichte verläuft:
. Linear begrenzt (Augustinus - Christentum; Einmaligkeit der Weltgeschichte; zeitlich begrenzt; Weltschöpfung und Weltende)
. Linear unbegrenzt (Compte - positivistisches Zeitalter; Stufe der Wissenschaft nach Religion und Philosophie; Marx - klassenlose Gesellschaft)
. Zyklisch begrenzt (Spengler - Geschichte als regelmäßiges Entstehen und Vergehen einzelner Kulturen, die mit Organismen verglichen werden: Aufblühen und Verwelken)
. Zyklisch unbegrenzt (ewiger Kreislauf; sich wiederholend)

Nach Spengler sind Kulturen Organismen. Jede ist einzigartig, hat einen eigenen Stil und eine "Kulturseele". Der "Lebenslauf" der Kulturen ist jedoch gleichartig: Die Stadien sind Kindheit, Jugend, Blüte, Alter und Untergang bzw. Aufblühen und Verwelken.
Es werden nach einer relativ geschichtslosen Zeit zahlreicher kleinerer Gesellschaften (Stämme), die "geschichtslosen Gesellschaften" nach Levi-Strauss, deren Anfänge sich im Dunkel der Weltgeschichte verlieren, 24 Kulturkreise festgestellt. Kultur entsteht durch erfolgreiche Antworten des Menschen auf Herausforderungen durch die Natur. Eine schöpferische Minorität findet Lösungen, denen die breite Masse folgt. Schließlich erlahmt die Schaffenskraft, und die herrschende Minorität wird durch neue religiöse Bewegungen und Klassenkämpfe bedroht. Manche Kulturen konnten diese Herausforderungen bewältigen und dadurch überdauern.

 
 

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