Denkt man nur an die Zeit bis zur Vollstreckung der Exekution, ist es human einem Menschen in einer Zelle mit der Größe von 1,5 mal 2,4 Meter für Jahre ohne jegliche Perspektive auf den Tod warten zu lassen? Jeden Tag nicht über das Getane, sondern über den bevorstehenden Tod nachdenken zu lassen. Ihm jegliche Art der Persönlichkeit zu nehmen? Faßt man dann auch noch die Prozedur der Exekution in das Auge, muß man die¬ses Argument eindeutig als lächerlich zurückweisen. Als Beispiel möchten wir z.B. folgenden Gesetzestext aus dem Iran anführen :\"Die Steine, die bei der Steinigung verwendet werden, dürfen nicht so groß sein, daß die Person, wenn sie von einem oder zwei Steinen getroffen wird, stirbt; sie dürfen aber auch nicht so klein sein daß man sie nicht mehr als Steine bezeichnen kann.\" Nach erfolgter \"Steinigung\" werden die Köpfe noch mit Schaufeln zer¬schmettert um den erfolgten Tod sicherzustellen.
Nebenbei wird in diesem Zusammenhang aber auch immer erwähnt, daß es ja vielleicht auch für den Verurteilten besser sei \"kurz und schmerzlos\" gerichtet zu werden als den Rest seines Lebens hinter Gittern verbringen zu müssen. Tatsächlich hat es auch schon Fälle gegeben, in denen zu lebenslanger Haft Verurteilte für sich die Todesstrafe forderten. Nun ist in so einem Falle zu erwägen, daß diese Aussprüche, für die dann in den Kreisen der Anhänger geworben wird, in einer Zeit ausgesprochen wird als der Täter gerade verurteilt wurde und noch keine Zeit hatte, neue Perspektiven für sich zu entwickeln. Liest man die Methoden, wie hingerichtet wird, ist die Frage, ob es human sei sicher mit \"NEIN\" zu beant¬worten.
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