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philosophie artikel (Interpretation und charakterisierung)

Leben

Christliches mönchtum



Grundidee mönchischen Lebens/ Aus Glaubensgründen wählen Männer (vor allem im Christentum) und Frauen vorübergehend oder auf Dauer eine Lebensform, die sich an religiösen Idealen ausrichtet, dass heißt: Mönche ("die alleine leben") verzichten auf Besitz, Macht, Ehe, Familie und schränken ihre Grundbedürfnisse, wie Speise und Trank, Schlaf, Geschlechtsleben, Kleidung und Wohnung ein. Sie leben als Einsiedler, Wanderaskesen oder in einer klösterlichen Gemeinschaft.

Herkunft des christl. Mönchtums
Das christl. folgt dem Vorbild Jesu und dem Rat des Evangeliums: um vollkommen zu sein, sollte man seinen Besitz verkaufen und das Geld den Armen geben und somit einen bleibenden Schatz im Himmel haben.
Herkunft des Mönchtums ist in Ägypten, denn schon im 3. Jhd. ziehen sich viele ägyptische Christen als Eremiten (Einsiedler) in die Wüste zurück und protestieren somit gegen die Verflachung des Evangeliums. Es entstehen auch die ersten Klöster und die Mönchsgemeinschaft wird ins Leben gerufen.


Benedikt von Nursia - der Vater des abendländischen Mönchtums
Er lebte 3 Jahre als Eremit in einer Höhle und mit der Zeit finden sich Gefährten ein. Somit entwickelte sich eine lose Eremitengemeinschaft. Doch als diese missrät, weicht er mit Gleichgesinnten nach Monte Cassino aus und gründet 529 ein Kloster.
Von ihm stammt der Satz "ora et labora" - bete und arbeite. Man lebt in dieser Gemeinschaft zusammen und gehorcht dem Abt, weil Christus gehorsam war, man dient, weil der Christus gedient hat, man ist bereit zu leiden, weil Christus gelitten hat.
Jeder Mönch muss Gelübde ablegen (persönliche Armut, Ehelosigkeit, Gehorsam gegenüber dem Abt, Treuebindung an das gewählte Kloster) und Tugenden befolgen (Gottes- und Nächstenliebe, Demut und Bescheidenheit, Brüderlichkeit, Schweigsamkeit, Gastfreundschaft)

Verfall und Reform: Durch Fleiß, Disziplin und Selbstlosigkeit wurden die Benediktiner reich, mächtig und ihr Besitz an Ländereien, Wälder wurde immer größer. Bauern müssen den Mönchen Frondienst leisten. Dies führte zu einem Verstoß gegen die Evangelischen Räte und somit entstehen im 10. und 11. Jhd Reformbewegungen. Die wichtigsten Zentren liegen in Burgund und tausende Klöster schließen sich an. Sie wollen:
 eine innere Erneuerung der Klöster im Geiste Benedikts
 Ausschaltung der bischöflichen Macht über die Klöster
 Zusammenschluss zu weltweiten, dem Papst unterstellten Klosterverbänden (Orden)
 Erneuerung der Gesamtkirche: Kampf gegen die Käuflichkeit des Priesteramtes, gegen Laieninvestitur und Eintreten für die Ehelosigkeit aller Priester;
Außerdem fügen sie einige Stichworte hinzu:
 Benediktiner sind die wichtigsten Glaubensboten Europas und die Kulturträger des Abendlandes, (Erziehung und Bildung der Jugend, schriftliche Überlieferung der Wissenschaften und der Künste)
 Klöster haben unbesiedeltes Land urbar gemacht und kultiviert, Anbaumethoden verbessert, Hilfe für Reisende, Kranken und Obdachlosen gegeben.
 Alle Klöster sind denselben Zielen verpflichtet und die gemeinsame Sprache war Latein.

Armutsbewegung und Bettelorden: Radikale Armutsbewegungen entstehen im 13. Jhd. Die bekanntesten sind die "Katarer"(die Reinen) [davon leitet sich Ketzer ab] und die "Waldenser", beide leben in Südfrankreich. Sie wollen ihr Armutsideal und Weltdistanz auf radikale Weise für alle Gläubigen verbindlich machen. Sie stellen eine Gefahr für Kirche und Staat dar. Die Gründe zu der Entwicklung von Bettelorden liegen in den Veränderungen der Welt wie zum Beispiel:
 Aufschwung der Handwerke und Übergang zur Geldwirtschaft

 Rasches Bevölkerungswachstum
 Kaiser und Papst liegen miteinander im Streit
 Kreuzzüge münden in Besitzgier und blutiges Gemetzel


Franziskus von Assisi (1182-1226)

Franziskus ist ein beliebter Mann, der gerne musiziert und einmal Sänger oder Ritter werden will. Jedoch ändert eine Krankheit sein Leben. Er betet zu Christus, der ihm vom Kreuz herab sagt: "Geh hin, Franziskus, bau mein Haus, das am Einstürzen ist."
Er erfüllt diesen Auftrag und renoviert eine Kapelle.
Er entdeckt das Evangelium als sein Lebensprogramm und setzt sein ganzes Vertrauen auf Gott, dem gütigen Vater. Er vermählt sich mit der Armut.
Er wendet sich gegen Geiz, Neid, Hochmut und Unversöhnlichkeit. Er wird Jesus immer ähnlicher und Gefährten schließen sich ihm an. Diese nennen sich selbst "Minderbrüder", welche der Papst Innozenz III genehmigt.
Am Körper von Franziskus zeigen sich die Wundmale des Herrn (Stigmatisation). Zwei Jahre nach seinem Tod wird er heilig gesprochen.


Die Bettelorden

Der Spanier Dominikus gründet fast gleichzeitig mit Franz v. Assisi in Südfrankreich den Orden der Predigtbrüder. Sie sind gegen die Lehren der Katarer und Waldenser. Ihre Lebensweise ist am Evangelium orientiert und sie pflegen die Wissenschaft.
Gemeinsamkeiten der Bettelorden:
 Klösterl. Gemeinschaft verpflichtet sich zur Freiheit von irdischem Besitz und erwerben ihren Unterhalt durch Arbeit und Almosen.
 Keine Bindung an das Stammkloster - Mönche werden dort eingesetzt, wo sie gebraucht werden.
 Hauptaufgabe ist die Predigt und die Seelsorge.
Bettelorden gewinnen großen Einfluss auf Bürgertum. Es entstehen auch Orden für Frauen.

Neue Orden der Neuzeit

 Jesuitenorden - seit 1540 Folgerungen aus der Reformation (Ignatius v. Loyola)
 Englischen Fräulein - seit 1609 kümmern sich um ihre Schulen
 Im 19. Jhd entstehen 400 Zusammenschlüsse, die sich in sozialen Nöten einsetzen
 Don Bosco gründet 1859 die Salesianer (Name stammt von Franz v. Sales) - nimmt verstoßene und vernachlässigte Kinder auf
 Im 20. Jhd - Mutter Theresa 1950 Missionarinnen der Liebe in Kalkutta und noch weitere Organisationen, die den armen und kranken helfen. 1970 Friedensnobelpreis

Die Einheit des Mittelalters

 Das Mittelalter bildet eine Einheit aus jüdisch-christlichen, antiken, romanischen und germanischen Wurzeln.
 Der politische Ausdruck der Einheit findet sich im Reichsgedanken.
 Man lebt in eine ständisch geordneten Welt, jeder Mensch erfüllt die Aufgabe, die ihm Gott zuteilt
 Mönchtum hat Einfluss auf die Kirche, Politik, Wirtschaft und Geistesleben.
 Kultur: gotisch, es entstehen Kathedralen
 Latein ist die gemeinsame Sprache der Kirche, Wissenschaft und Verwaltung.
Zerfall des röm. Reiches
Bis spät ins römische Reich war das Christentum verboten. 303 n. Chr. bis zum Toleranzedikt für die Christen 311 n. Chr. gibt es im gesamten römischen Reich eine strenge Christenverfolgung. Die Christen weigerten sich, der Statue des Kaisers eine religiöse Ehre zu erweisen. Hierin erblickt der Staat eine Art Majestätsbeleidigung. Nach 313 (Edikt von Mailand) gab es dann im ganzen römischen Reich endlich Glaubensfreiheit.

 
 

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