Die Schickardsche Rechenmaschine Zum besseren Verständnis hier eine kleine Erklärung der Funktionsweise der Rechenmaschine von Schickard. Die nachfolgenden Rechenmaschinen von Pascal oder Leibniz unterschieden sich nicht gravierend in ihrem Aufbau. Die Rechenmaschine bestand aus drei Teilen, dem Multiplikationswerk im oberen Teil der Maschine (für Multiplikation und Division), dem Additionswerk im mittleren Teil (für Addition und Subtraktion) und einem Speicher unten an der Maschine, bei dem Zahlen und Zwischenergebnisse als Merkhilfe eingestellt werden konnten. Die Addition und Subtraktion geschah über ein Zählwerk, bei dem die Ziffern der bis zu sechsstelligen Zahlen, angezeigt in den zugehörigen 6 Fenstern des Rechenwerks, durch Rechts- bzw. Linksdrehen der jeweiligen Regler verändert werden konnten. Das Zählwerk bestand aus Zahnrädern, bei denen jeder Zahn den Ziffern 0-9 entsprach.
Auf der Achse jedes Zählrades lag ein Übertragungsrad mit nur jeweils einem Zahn, das für den Zehnerübertrag zuständig war und über ein weiteres Rad bei Bedarf das nächste Zählrad drehte. Die Multiplikation und Division war nur unter tätiger Mithilfe des Benutzers möglich. Im oberen Teil der Maschine standen 6 senkrechte Walzen, über die die Ziffern 0-9 eingestellt werden konnten. Auf einer Walze unter den Ziffern waren die jeweiligen Vielfachen notiert. Hatte man den Multiplikator (bei Multiplikationen, Divisionen funktionierten ähnlich) eingestellt, musste ein Übertrag mit Hilfe von sogenannten ?Neperschen Rechenstäben? bestimmt werden und als Teilprodukt in das Additionswerk eingegeben werden, um das Endprodukt auszurechnen.
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