VINCENT VAN GOGH
IMPRESSIONISMUS />
Biographie des Künstlers
1853 In Groot-Zundert wird am 30. März
Vincent Willem van Gogh geboren, Sohn
des Pfarrers Theodorus van Gogh und
seiner Ehefrau Anna Cornelia
Carbentus.
1864 Am 1. Oktober wird Vincent von den
Eltern in das Internat von Jean
Provily in Zevenbergen gebracht.
1868 Er kehrt nach Zundert zurück.
1869 Am 30. Juli tritt er eine Stellung in
der Kunstgalerie Goupil im Haag an.
1872 Im August beginnt die Korrespondenz
zwischen Vincent und seinem vier Jahre
jüngeren Bruder Theo, der im nächsten
Jahr in der Brüsseler Filiale
derselben Kunsthandlung arbeitet.
1873 Am 13. Juli wird Vincent nach London
versetzt. Er wohnt in der Pension von
Mrs. Loyer und verliebt sich in ihre
Tochter. Bei seinem Abschied von
London erfährt er, dass das Mädchen
bereits verlobt ist.
1874 Versetzung nach Paris, wo sich das
Hauptgeschäft von Goupil & Co.
befindet. - Im Dezember wird Vincent
wieder nach London versetzt.
1875 Vincent kehrt nach Paris zurück und
widmet sich dort, neben seiner Arbeit
im Kunsthandel, dem Studium der Bibel.
1876 Im März muss Vincent auf Drängen
seines Vorgesetzten ein
Entlassungsgesuch zum 1. April
einreichen. - Am 17. April tritt
Vincent in Ramsgate eine Stelle bei
Mr. Stokes als Hilfslehrer an. - Am 1.
Juli wird Vincent Hilfsprediger bei
dem Methodistenpfarrer Jones in
Isleworth. - Am 31. Dezember kehrt
Vincent zu seinen Eltern zurück, die
jetzt in Etten wohnen.
1877 Vom Januar bis Mai dieses Jahres
arbeitet Vincent in der Buchhandlung
Blusse & van Braam in Dordrecht. - Von
Mai 1877 bis Juli 1878 wohnt Vincent
in Amsterdam. Er bereitet sich auf das
Examen vor, das seine Aufnahme in die
theologische Fakultät der Universität
ermöglichen soll. Er gibt es
schließlich auf.
1878 Vincent geht am 25. August nach
Laeken, um die Methodistenschule zu
besuchen. Nach einer Probezeit von
drei Monaten wird er nicht promoviert.
Er kehrt zu den Eltern nach Etten
zurück.
1879 Vincent wird für sechs Monate zum
Evangelisten in Wasmes ernannt. Im
Juli wird er entlassen. Seine
Vorgesetzten finden, dass er die Würde
des Priesteramtes untergräbt. -
Vincent geht nach Cuesmes und betätigt
sich dort ein Jahr lang im eigenen
Auftrag als Evangelist. Am Ende seines
Aufenthalts beginnt er systematisch zu
zeichnen.
1881 Am 12. April fährt Vincent nach Etten,
um dort seinen Bruder Theo zu treffen,
bleibt aber dort. Er trifft seine
verwitwete Kusine Kee Vos, verliebt
sich in sie, wird jedoch abgewiesen. -
Vincent wohnt einen Monat lang bei dem
Maler Mauve im Haag. Am 25. Dezember
überwirft er sich mit seinem Vater und
verlässt am letzten Tag des Jahres das
Elternhaus.
1882 Vincent lässt sich im Haag nieder und
zieht mit der ehemaligen
Prostituierten Sien zusammen. Im April
erfolgt der Bruch mit Mauve. Am 7.
Juni wird er ins Krankenhaus
aufgenommen. Bei der Heimkehr beginnt
er auf Andringen Theos, zu malen,
empfindet jedoch erst Monate später
Freude am Malen.
1884 Der Aufenthalt in Nuenen, wohin sein
Vater versetzt worden ist, dauert von
Dezember 1883 bis November 1885. Margo
Begemann verliebt sich in ihn und
versucht sich zu vergiften, weil ihre
Familie der Eheschließung nicht
zustimmt.
1885 Vincent malt etwa fünfzig Porträts von
Bauern. Am 26. März stirbt sein Vater.
Vincent studiert die Gesetze der
Farben und stellt immer wieder Bauern
dar, die um eine Schüssel mit
Kartoffeln herumsitzen. Im Hause des
Küsters der katholischen Gemeinde
bezieht er ein eigenes Atelier.
Vincent bewundert die farbigen
japanischen Holzschnitte und studiert
Rubens. Er lässt sich in die Akademie
einschreiben.
1886 Vincent kommt im März in Paris an und
wohnt bei Theo. Er besucht die Schule
von Cormon und lernt dort Toulouse-
Lautrec kennen, später auch Emile
Bernard, mit dem ihn bis an sein
Lebensende eine Freundschaft
verbindet. Im Juni Umzug in die Rue
Lepic auf Montmartre, wo Vincent über
ein Atelier verfügt. Er malt nach dem
Vorbild der Impressionisten und der
Pointillisten.
1887 Im Frühling malt Vincent im Freien,
auch zusammen mit Bernard bei
Asnieres. Leidenschaftliche Gespräche
mit Gauguin und Bernard. Mit Bernard,
Gauguin, Lautrec und Anquetin stellt
er im Restaurant "Au Tambourin" aus.
1888 Vom 21. Februar dieses Jahres bis zum
3. Mai 1889 befindet sich Vincent in
Arles. Er glaubt, sein "Japan"
gefunden zu haben. Von einer
Arbeitswut ohnegleichen erfasst, malt
er zunächst Obstgärten und Blumen,
dann Landschaften an der Küste von Les
Saintes-Maries-de-la-Mer. Das gelbe
Haus, das er bereits im Mai gemietet
hat, bezieht er im September. Durch
Eugene Boch wird er mit den
"Vingtisten" bekannt. Er tauscht mit
Gauguin Selbstporträts aus. Auch
Bernard und Laval schicken ihm
Selbstbildnisse. Am 20. Oktober kommt
Gauguin nach Arles. Die Spannung
zwischen ihm und Vincent erreicht am
23. Dezember ihren Höhepunkt. Vincent
erleidet seinen ersten Anfall und
schneidet sich ein Teil der Ohrmuschel
ab. Er wird ins Krankenhaus gebracht.
1889 Am 7. Januar kehrt Vincent in das
gelbe Haus zurück. Im Februar malt er
in verschiedenen Fassungen das Porträt
von Madame Roulin (La Berceuse). Die
Einwohner von Arles reichen ein Gesuch
ein, Vincent zu internieren. Vincent
schreibt Theo am 21. April, dass er
dauernd interniert bleiben möchte. -
Vom Mai 1889 bis 1890 befindet Vincent
sich in der Irrenanstalt von Saint-
Remy. Er malt zunächst die Landschaft,
die er durch die Gitter seiner Zelle
erblickt, und darf später, von einem
Wärter begleitet, im Freien malen. An
die Stelle der Sonnenblumen, die er in
Arles gemalt hatte, treten Zypressen
und Olivenbäume.
1890 Er zwingt sich zur Ruhe. Die
Farbendynamik weicht der zuckend
bewegten Linie. Am 14. Februar wird
auf der Ausstellung der Vingtisten ein
Ölgemälde von van Gogh verkauft. Theo
hat sich inzwischen verheiratet. Am 1.
Februar wird ihm ein Sohn geboren, der
die Vornamen Vincent Willem erhält. -
Am 17. Mai fährt Vincent ohne
Begleitung nach Paris. Vier Tage
später kommt er in Auvers-sur-Oise an.
Anfang Juni malt er das Porträt von
Dr. Gachet und Ende Juni das Bildnis
von Fräulein Gachet am Piano. Am 9.
Juli berichtet er über zwei Bilder,
die das Heile und Heilende in der
Natur veranschaulichen sollen:
Landschaft unter Gewitterhimmel und
Kornfeld mit Krähen. Am 27. Juli gibt
er einen Schuss gegen sich ab. Er
stirbt am 29. Juli.
1891 Theo folgt ihm sieben Monate später,
am 25. Januar. |