1904 Am 2. Mai wird Salvador Dali in
Figueras geboren . Schon sehr früh zeigt
er ein außergewöhnliches Zeichentalent .
1918 Bei einer Ausstellung im Stadttheater von
Figueras finden seine ersten Bilder die
Beachtung der Kritiker.
1919 Er veröffentlicht in Lokalzeitschriften
mehrere Artikel über die großen Meister
der Malerei und "Quand les Bruits
s´endorment", Gedichte.
1921 Im Februar stirbt Dalis Mutter. Im
Oktober wird Dali an der Kunsthochschule
San Fernando, Madrid, aufgenommen. Er
wohnt in dem Studentenwohnheim
"Residencia de Estudiantes", wo er sich
mit dem Dichter Federico Garcia Lorca und
den Regisseur Luis Bunuel anfreundet.
1923 Nachdem Dali die Kompetenz seiner
Professoren aufs schärfste bestreitet und
damit Unruhen an der Hochschule auslöst,
wird er für ein Jahr von der Schule
verwiesen.
Im selben Jahr wird er aus politischen
Gründen für 35 Tage in Gerona inhaftiert.
1925 Dali verbringt die Ferien mit Lorca in
Cadaqués. Im November hat er seine erste
Einzelausstellung in der Galerie Dalmau,
Barcelona.
1926 Dali reist zum erstenmal nach Paris und
trifft dort Picasso (April). Im Oktober
wird er endgültig der Madrider
Kunsthochschule verwiesen.
1927 Von Februar bis Oktober leistet er seinen
Militärdienst ab. Er veröffentlicht "Der
heilige Sebastian" und entwickelt die
Ästhetik der Objektivität.
1928 Mit Lluís Montanyá und Sebastià Gasch
schreibt er "Das Gelbe Manifest".
1929 Bunuel und Dali drehen den Film Ein
andalusischer Hund. Im Frühjahr fährt
Dali zu den Dreharbeiten nach Paris und
trifft dort mit Tzara, den Surrealisten
und Paul Eluard zusammen. Im Sommer
verführt er in Cadaques Eluards Frau
Gala, was zum Bruch mit seinem Vater
führt.
1930 Er entwickelt erste Ansätze der
paranoisch-kritischen Methode
In "Le Surrealisme au service de la
revolution" erscheint Der Eselskadaver
bei den "Editions surrealistes" Die
sichtbare Frau. Dali kauft in Port
Lligat eine Fischerhütte; hier verbringt
er große Teile des Jahres mit Gala.
Rechtsextreme Gruppen zerstören bei
einer Vorführung des Films Das goldene
Zeitalter das Kino. 1931 Bei den "Editions surrealistes" erscheint
"Liebe und Gedächtnis".
1932 Dali nimmt an der ersten Ausstellung von
Surrealisten in den USA teil. Er schreibt
das Drehbuch "Babaouo", ein Film, der nie
realisiert wurde. Es kommt zur Gründung
der Sammlergruppe "Zodiaque", die ihm
regelmäßig Werke abkauft.
1933 In der Zeitschrift "Minotaure"
veröffentlicht er den Artikel "Von der
schaurigen und essbaren Schönheit, von
der Jugendarchitektur" und reaktiviert so
das Interesse an der Ästhetik der
Jahrhundertwende.
1934 Anlässlich der Ausstellung des Bildes Das
Rätsel des Wilhelm Tells kommt es zu
Auseinandersetzungen mit den
Surrealisten. Dalis Ausstellung in New
York erlebt einen triumphalen Erfolg.
1936 In Spanien bricht der Bürgerkrieg aus.
Bei einem Vortrag anlässlich der
Surrealisten- Ausstellung in London
entgeht Dali nur knapp dem Erstickungstod
in einem Taucheranzug. Im Dezember
erscheint er auf der Titelseite der
Zeitschrift "Times".
1937 Dali schreibt ein Drehbuch für die Marx
Brothers und trifft in Hollywood mit
Harpo Marx zusammen. Im Juli malt und
schreibt er parallel Die Metamorphose des
Narziß, eine umfassende Anwendung der
paranoisch-kritischen Methode. Er kreiert
verschiedene Modelle für Elsa
Schiaparelli. Breton lässt ihn wegen
seiner unpassenden Äußerungen über Hitler
von der Surrealisten-Gruppe verurteilen.
1938 Dali nimmt an der Internationalen
Surrealisten-Ausstellung in Paris teil
(Januar). Er besucht Freud in London
(Juni) und zeichnet mehrere Porträts von
ihm.
1939 Es kommt zum endgültigen Bruch mit den
Surrealisten und Andre Breton, der ihm in
einem Anagramm seines Namens den Beinamen
"Avida Dollars" gibt. In den USA
veröffentlicht Dali die Schrift "Die
Unabhängigkeitserklärung der Phantasie
und die Erklärung der Rechte des Menschen
auf seine Verrücktheit". Im November
findet in der Metropolitan Opera, New
York, die Uraufführung des Balletts
Bacchanal statt, Libretto und Bühnenbild
stammen von Dali, die Choreographie von
Leonide Massine.
1940 Nach einem kurzen Abstecher nach Paris
kehren Dali und Gala nach New York
zurück, wo sie bis 1948 im Exil leben.
1941 Ausstellung Dali-Miro im Museum of Modern
Art, New York.
1942 In den USA erscheint "Das Geheime Leben
des Salvador Dali".
1946 Dali zeichnet mehrere Entwürfe für ein
Trickfilmprojekt mit Walt Disney. Er
entwirft Kulissen für den Film Spellbound
(Ich kämpfe um dich) von Alfred
Hitchcock.
1948 In den USA erscheint "50 magische
Geheimnisse".
1949 Dali und Gala kehren nach Europa zurück.
Dali entwirft Bühnenbilder für Peter
Brook und Lucino Visconti. Er malt die
Bildfolge der Madonna von Port Lligat.
1951 Er veröffentlicht "Das Mystische
Manifest" und beginnt seine korpuskulare
Periode.
1952 Er zeigt eine Ausstellung in Rom und
Venedig. Es ist die Zeit seiner nuklesren
Mystik.
1953 Er hält einen triumphalen Vortrag an der
Sorbonne über "Die phänomenologischen
Aspekte der paranoisch-kritischen
Methode" (Dezember).
1954 Beginn der Dreharbeiten zu dem Film Die
ungewöhnliche Geschichte von der
Spitzenklöpplerin und dem Rhinozeros
unter der Regie von R. Descharnes.
1956 Ausstellung in der National Gallery,
Washington.
1958 Dali präsentiert am 12. Mai im Theatre de
l´Etoile in Paris ein 15 Meter langes
Brot bei einem Happening.
1959 Dali stellt in Paris seine Erfindung vor:
das Ovociped.
1960 Er malt großformatige mystische Bilder
wie Das ökumenische Konzil.
1961 In Venedig findet die Uraufführung des
Ballet de Gala statt, Libretto und
Bühnenbild stammen von Dali, die
Choreographie von Maurice Bejart. Er hält
an der Ecole Polytechnique in Paris einen
Vortrag über den Mythos von Castor und
Pollux.
1962 Robert Descharnes veröffentlicht "Dali de
Gala".
1963 Dali veröffentlicht "Le Mythe tragique de
l´Angelus de Millet". Er beginnt, den
Bahnhof von Perpignan eine entscheidende
Rolle in der Konstitution des Universums
zuzuschreiben.
1964 Gilles Neret und Robert Descharnes
organisieren im Seibu-Museum, Tokio, die
erste große Dali-Retrospektive. Dali
veröffentlicht "Das Tagebuch eines
Genies".
1971 Eröffnung des Salvador Dali Musum,
Cleveland (Ohio), mit der Sammlung von E.
und A. Reynolds Morse, das 1982 nach
Saint Petersburg (Florida) verlegt wurde.
1978 Dali entdeckt die Arbeiten Rene Thoms zur
mathematischen Katastrophentheorie. Im
April stellt er im Guggenheim-Museum
seine hyperstereoskopischen Gemälde aus.
Im Mai wird er in die Academie des Beaux-
Arts, Paris, aufgenommen.
1979 Das Centre Georges Pompidou, Paris,
veranstaltet eine große Dali-
Retrospektive, die anschließend in der
Tate Gallery, London, gezeigt wird.
1982 Am 10. Juni stirbt Gala. Im Juli wird
Dali der Titel Marquis de Pubol
verliehen; er lebt von nun an in dem
Schloss in Pubol, das er Gala geschenkt
hatte.
1983 Kreation des Parfüms Dali. In Madrid wird
eine bedeutende Dali-Retrospektive
gezeigt, die anschließend nach Barcelona
geht. Im Mai malt Dali sein letztes Bild,
Der Schwalbenschwanz.
1984 Dali erleidet bei einem Zimmerbrand im
Schloss Pubol schwere Brandverletzungen.
Robert Descharnes veröffentlicht "Dali-
die Eroberung des Irrationalen. Sein
Werk-sein Leben". Im Pallazo dei Diamanti
in Ferrara findet eine Dali-Retrospektive
statt.
1989 Am 23. Januar stirbt Dali an Herzversagen
im Torre Galatea. Er wird auf seinen
Wunsch in der Krypta seines Theater-
Museums in Figueras beigesetzt. Er
vermacht in seinem Testament sein
gesamtes Vermögen und sein Werk dem
spanischen Staat. Im Mai findet eine
große Retrospektive in der Staatsgalerie
Stuttgart statt, im August wandert diese
Ausstellung ins Kunsthaus Zürich.
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