Paul Cézanne
Paul Cézanne wurde am 19. Januar 1839 in der südfranzösischen Kleinstadt Aix geboren und wuchs in ständiger Angst vor seinem herrischen Vater auf, der zum Mitbesitzer einer Bank aufgestiegen war. Er kam in das Bouhrbon-Gymnasium, wo er einige fast lebenslange Freundschaften schloss, z.b. mit dem später berühmten Schriftsteller Emile Zola. Nach dessen begeisterten Briefen wollte auch er nach Paris gehen, doch der Vater ließ ihn Jura studieren, weil so viel Geld zu verdienen war. Nach einem längeren Familienstreit wurde der Vater schließlich einsichtig, 1861 durfte er nach Paris gehen. Während seines Studiums an der Académie Suisse lernte er berühmte Maler wie Pissarro kennen, doch ihm schienen die modernen Werke und auch seine im Vergleich zu den alten Meistern höchst unbefriedigend, was zu einer Krise führte und ihm so zusetzte, dass er voller Selbstzweifel nach Aix zurückfuhr und in der Bank seines Vaters arbeitete.
Erst Ende 1862 begann er wieder ernsthaft seine Malerlaufbahn. Mit großer Hartnäckigkeit reichte er seine Bilder für den Salon ein, die einzige Möglichkeit für junge Künstler um bekannt zu werden, doch sie wurden immer abgewiesen, wohl auch weil er lautstark das öffentliche System kritisierte, seinen Bildern provokative Titel gab und sie immer erst im letzten Augenblick einreichte. Überhaupt war der Umgang mit ihm sehr schwierig. Schon mit 20 Jahren galt er als hoffnungsloser Exzentriker. Seine Werke aus den 60er Jahren spiegeln einen starken inneren Druck wider: Sie zeigen ungeschickt ausgeführt Tod, Gewalttätigkeit und Orgien.
1869 lernte er Hortense Fiquet kennen, seine erste und einzige ernsthafte Beziehung. Obwohl das Paar sehr gegensätzlich war - er zurückhaltend, sie gesellig - war die Beziehung dauerhaft. Nun veränderte er auch seinen Malstil von romantischen und erotische Phantasien zu impressionistischen Landschaftsszenerien. Als ihm Hortense 1872 einen Sohn gebar, zogen sie nach Pontoise bei Paris, um die Familie vor seinem Vater zu verheimlichen. Dort lebte auch Pissarro, mit dem er zwei Jahre zusammenarbeitete und der ihn in verschiedene Maltechniken einführte. Außerdem ermöglichte er die Ausstellung seiner Werke bei der ersten Impressionisten-Ausstellung 1874. Die Verbundenheit mit der Natur gab ihm als Maler eine neue Kraft und Disziplin, die sich in seinem Werk in geordneten Strukturen niederschlug. Während der nächsten 10 Jahre führte er ein einsames, unstetes Leben und entwickelte sorgfältig seinen eigenen Malstil, jedoch ohne Erfolg in der Öffentlichkeit.
In dem Jahr 1886 heiratete er Hortense und im Oktober desselbigen Jahres starb sein Vater, der ihm ein hohes Vermögen hinterließ. Trotzdem zog er sich noch weiter zurück. Hortense lebte mit Sohn Paul meist in Paris, während der Maler auf dem Familiensitz Jas de Bouffon wohnte, wo seine Schwester Marie für ihn sorgte und ihn genauso beherrschte wie sein Vater. Dort hatte er das Bild oder besser gesagt die Bilder "Le Mont Sainte-Victoire" gemalt. 1891 machte er seine einzige Auslandsreise in die Schweiz, ansonsten traf er sich nur mit seinen alten Freunden aus Aix. Nach einigen unbeachteten Ausstellungen ("Die Zwanzig", Weltausstellung 1889 in Paris) organisierte 1895 der Kunsthändler Ambroise Vollard eine Einzelausstellung. Die Werke stießen zwar nicht auf Verständnis, doch wurde der Wert erkannt. Zwei Jahre später kaufte Vollard alle vorhandenen Bilder.
Seine späteren Jahre verliefen recht ereignislos. Nach dem Tod seiner Mutter verkaufte er 1899 den Jas de Bouffon, mietete in Aix eine Wohnung und ließ sich am Chemin des Lauves ein Atelier einrichten. Während er dort einmal im Freien malte, wurde er von einem schweren Gewitter überrascht und erlitt einen Schlaganfall. Der Versuch zu malen am nächsten Tag verschlimmerte seinen Zustand, am 22. Oktober 1906 starb er.
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