Um einen neutralen ferromagnetischen Stoff zu magnetisieren (also die Elementarmagnete auszurichten) muß man ein stetig zunehmendes magnetisches Feld anlegen. Die Magnetisierungskurve der Elementarmagneten bezeichnet man als Neukurve. Bei entsprechend großer Feldstärke stellt sich ein Sättigungscharackter ein, das heißt, daß die Magnetisierung bei Erhöhung der Feldstärke kaum noch zunimmt.
Kehrt man nun das einwirkende Magnetfeld jeweils beim Erreichen des Sättigungscharackters um, so erhält man die Hystereseschleife (siehe rechts). Hierbei verläuft der Magnetisierungsvorgang in drei verschiedenen Zonen ab.
In der ersten Zone (also zu Beginn der Magnetisierung) verläuft das "Umklappen" der Weiß'schen Bezirke noch reversible, so daß beim Aufhören der Feldeinwirkung das Material wieder seinen Ausgangszustand annimmt.
In der anschließenden zweiten Zone klappt der Magnetisierungsvektor, also die Richtung der Elementarmagneten eines Stoffes, fast sprunghaft in die Richtung des Fremdfeldes. Dabei ist eine von der Richtungsdifferenz zwischen ursprünglichem Magnetisierungsvektor und Fremdfeldvektor abhängige Umschlags-energie aufzubringen. Diese ist bei jedem Teilchen verschieden hoch. Dies hat zur Folge, daß die Elementarmagneten mit zunehmender Feldstärke erst nacheinander umklappen. Jene Sprünge werden als Barkhausensprünge bezeichnet. Bei einer Verminderung der Feldstärke verschwindet nur der reversible Anteil der Magnetisierung. Die anderen Elementarmagneten können die Umschlagsenergie nicht von selbst aufbringen, die für das Erreichen der Ausgangslage notwendig wäre. Es bleibt also eine remanente Magnetisierung bestehen.
Steigt die Feldstärke des einwirkenden Feldes bis zur Sättigungsfeldstärke weiter an (Zone 3), so stellt sich dementsprechend auch die Sättigungsmagnetisierung ein, wobei fast nur noch Weiß'sche Bezirke existieren, deren Magnetisierungsvektor in Feldrichtung weisen. Verschwindet die Sättigungsfeldstärke, so geht die Magnetisierung auf den irreversiblen Anteil zurück und es stellt sich eine remanente Grenzmagnetisierung ein.
Der Wert der Feldstärke bei den Nullstellen der Hystereseschleife, also an der Stelle an der die remanente Magnetisierung verschwindet, nennt man die Koerzitivkraft . Diese ist bei hartmagnetischen Werkstoffen relativ groß, wodurch diese nicht so leicht von äußeren Feldern entmagnetisiert werden können. Diese Stoffe eignen sich folglich auch gut für dauerhafte Speicherung.
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