Wie kam der "Teufelspakt" zustande?
Das Zustandekommen eines "Teufelspaktes" dachte man sich so:
Wenn eine Frau in Bedrängnis oder aus anderen Gründen mit ihrem Leben unzufrieden war, erschien in einer einsamen Stunde der Teufel bei ihr. Er kam immer in ansprechender Gestalt: als schöner Jüngling, Jäger, Soldat oder Edelmann; in schwarzer, grüner oder bunter Kleidung. Und er heuchelte stets den gütigen Freund.
Hungrige stellte er eine Mahlzeit auf den Tisch, Armen versprach er Geld, Bedrohten bot er Schutz an, Unglücklichen spendete er Trost und Lebenshungrigen stellte er lustige Jahre in Aussicht.
Erst wenn die Angesprochene Vertrauen gefasst hatte oder ihre Begehrlichkeit nicht länger zügeln konnte, nannte der Unbekannte den Preis für die angebotenen Dienste: Verleugnung Gottes und der Heiligen, Beitritt zur Hexensekte und körperliche Hingabe an ihn, den großzügigen Tröster und Helfer. Spätestens jetzt musste auch die Leichtgläubigste begreifen, wen sie da vor sich hatte. Lehnte sie jetzt nicht entschlossen ab, war sie verloren. Denn der Teufel besiedelte den Pakt sofort, Indem er die Unschlüssige stürmisch bedrängte und sie unter tausend Vorspiegelungen und Schmeicheleien zum Geschlechtsverkehr nötigte.
War der Teufelspakt so vollzogen, wurde er auch noch schriftlich beurkundet. Dazu ritzte der höllische Liebhaber den Arm der Verführten und lies sie den bereits vorbereiteten Vertrag mit ihrem eigenen Blut unterschreiben.
Zum Schluss kratzte oder biss er der neuen Hexe das "Teufelsmahl" in die Haut: eine kleine, pigmentierte Stelle, die gänzlich unempfindlich war. Den Hexenrichter galt sie als untrügliches Erkennungszeichen für Teufelsanbeter. |