Der Westfälische Friede, der im Oktober 1648 in Münster und Osnabrück zwischen Kaiser und Frankreich und Schweden sowie ihren jeweiligen Verbündeten geschlossen wurde, hatte tief greifende Wirkung sowohl auf die Verfassung des Reiches, als auch auf die Mächtekonstellation in Europa. Der Westfälische Friede schränkte die kaiserliche Macht zugunsten der Reichsstände ein und schrieb die Zersplitterung des Reiches in praktisch souveräne Einzelstaaten fest, wodurch das Reich als Ganzes bis zu seinem Ende 1806 ein Machtvakuum blieb. Das Ende des Dreißigjährigen Krieges bedeutete auch das Ende der Religionskriege in Europa und den Beginn einer überkonfessionellen, der Staatsraison verpflichteten Politik.
Ergebnisse des Westfälischen Friedens:
. Frankreich erhielt Metz, Toul, Verdun, Bresach und den Sundgau
. Schweden erhielt Vorpommern, Wismar und die Bistümer Bremen und Verden
. Brandenburg erhielt Hinterpommern, Cammin, Halberstadt und Minden sowie die Anwartschaft auf das Erzbistum Magdeburg
. Meecklenburg erhielt das Bistum Schwerin
. Bayern erhielt die Oberpfalz und die siebente Kurwürde
. Das Reich anerkannte die Unabhängikeit der Schweiz und der Niederlande
. Wiederherstellung des Augsburger Religionsfrieden und die Ausdehnung auf die Anhänger des helevistischen Bekenntnisses.
. Mitbestimmung der Reichsstände in allen Angelegenheiten des Reiches
. Volle Landeshoheit und Bündnisrecht für alle Reichsstände
. Garantiemächte des Friedens sollten Frankreich und Schweden sein, die je eine Stimme im Reichstag erhielten
. Immerwährender Reichstag zu Regensburg(ab 1663).
Die wirtschaftlichen und sozialen Folgen des Krieges waren gewaltig und das Reich Hauptleidtragender des Krieges. Man schätzt heute, dass die Bevölkerung im Reich infolge des Reiches insgesamt um gut ein Drittel zurückging. Ländliche Gebiete hatten dabei deutlich mehr als die befestigten Städte zu leiden. Außer in Hafenstädten wie Hamburg und Bremen kam es im ganzen Reich zu einem Niedergang der Wirtschaft; der Wiederaufbau erforderte und beförderte zugleich Instrumente staatlicher Lenkung, wodurch die Entwicklung absolutistischer Staatswesen in Deutschland - wie z. B. im Brandenburg des Großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm - beschleunigt wurde.
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