Der Überwindung der sozialen und wirtschaftl. Katastrophe (v. a. der Bevölkerungsverluste) dienten u. a. staatl.
gelenkte Bevölkerungspolitik, landwirtsch. Förderungsprogramme, Wiederbelebung des Handwerks in den Städten und verbesserte Möglichkeiten für den Handel. Der moderne, zentral regierte, antiständ. Staat fand in Brandenburg seit Friedrich Wilhelm, dem Großen Kurfürsten (Regierungsjahre 1640-88), seine Verwirklichung. Der Friede von Oliva (1660) garantierte die Souveränität des Kurfürsten von Brandenburg im Hzgt. Preußen; 1701 erhob sich Friedrich III.
von Brandenburg als Friedrich I. zum König in Preußen (Regierungsjahre bis 1713). Gleichzeitig stieg Österreich nach dem Sieg über die Türken 1683 zur europ. Großmacht auf. Damit war die Ausgangsbasis für das europ. Gleichgewichtssystem des 18.
Jh. und seine krieger. Verwicklungen erreicht. In der Zeit Kaiser Leopolds I. (Regierungsjahre 1657-1705) wurde das Reich durch die Wechselwirkung zw. der Türkengefahr und der Expansionspolitik König Ludwigs XIV.
von Frankreich bedroht. Nach dem Pfälz. Erbfolgekrieg konnte das Reich 1697 im Frieden von Rijswijk den erreichten Besitzstand in der Hauptsache wahren, der Verlust des Elsaß wurde sanktioniert. Der Ggs. Bourbon-Habsburg erreichte einen neuen Höhepunkt im Span. Erbfolgekrieg (1701-13/14) und mündete nach dem Erlöschen des habsburg.
Mannesstamms in den Österr. Erbfolgekrieg (1740-48). Zwar behielt schließl. das habsburg. Erbhaus durch die Kaiserwahl des Gemahls der Maria Theresia, Franz I. Stephan (Regierungsjahre 1745-65), die vornehmste Stellung im Reich, doch der preuß.
- österr. Dualismus verfestigte sich im Siebenjährigen Krieg (1756-63) und brach im Fürstenbund von 1785 und in den Poln. Teilungen erneut aus. |