Über die Geschichte und Kultur der Maya vor der Conquista geben nicht nur archiologische Quellen Auskunft. Aus der Zeit der span. Eroberung und Kolonialzeit sind Quelle Überliefert, die zwar in lat. Schrift aufgezeichnet sind, deren Inhalte auf vorspanische Mayatraditionen zurückgehen.
Charakteristisch für die Kultur ist die Dezentrale Sträuung hunderter von Zoromonialzentren ("Städten") unterschiedlicher Größe über das gesamte Kulturgebiet. Die wichtigsten sind in der Vorklassik (1500 v. Chr. - 300 n. Chr.) Izapa und Kaminaljuyu im Hochland; in der Klassik (300 - 900 n. Chr.)Tikal, El Mirador, Palenque und Negras; in der Nachklassik (900 - 1450 n. Chr.) Chichen Itza, Uxmalund Tulum im nördl. Tiefland. Diese Städte und Stadtstaaten wurden von Königen und Statthalter regiert. Sie und der Klärus entstammten der Adelsschicht.
Die Mittelschicht bildeten die Angehörigen der weltl. und relig. Verwaltung. Basis der Gesellschaft waren als unterste Schicht die Nahrungsmittel erzeugenden Bauern. Der Brandrodungsfeldbau (Milpa - System) war die gebräuchlichste Agrarform, mit dem Mais und Bohnen angebaut wurden, hinzu kamen verschiedene Anbauverfahren, mit denen Süßkartoffeln, Yucca, Kakao, Avocado und Tomaten kultiviert wurden.
Kunst und Architektur der Maya stellen unter den altamerikanischen Hochkulturen einen Höhepunkt dar. Verschiedene regional begrenzte Stilregionen lassen sich feststellen: Im Süden das Hochland von Guatemala, die Südostregion, die Usumacinta - Region, die Westregion, der Peten und im Norden der Puuc-, Chenes- und Rio - Bec - Stil. Trotz regionaler Unterschiede drückt sich die Homogenität des Kulturraumes in vielen Merkmalen aus. In der Architektur sind das "falsche Gewölbe", die auf den Pyramiden errichteten Tempel, die niedrigen langgesträckten Paläste und Ballspielplätze.
Dazu gehört auch die von den Mayas entwickelte Hieroglyphenschrift; sie wurde auf Stelen, Altären, Türstürzen, Wandtafeln und Treppenstufen eingemeißelt.
Die Inschriften dieser Steinmonumente geben Auskunft über die Geschichte der jeweiligen Städte. In diesen Texten werden Geburt, Heirat, geführte Kriege, errungene Titel und Tod der Herrscher angegeben. Diese Informationen sind eingebunden in ein hochentwickeltes Kalendersystem und werden oft durch bildliche Herrscherdarstellungen ergänzt. Die vier Überlieferten Bilderhandschriften der Mayas enthalten auch kalendrische, astronomische und astrologische Berechnungen. Auf der Keramik sind in Schrift und Bild Nachrichten über die Unterwelt und die Mythen der Mayas festgehalten.
Die Religion der Mayas: Ihre zahlreichen Götter teilten die Mayas in eine gute und eine schlechte Klasse. Oberster der Götter war wohl Itzamna, der Himmelsgott. Die Götter konnten in verschiedenen Gestalten erscheinen. In immer neuen Zusammenstellungen waren sie für die Mayas im zusammenhang mit ihrem Wahrsagekalender von Bedeutung.
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