Claus Schenk Graf von Stauffenberg ( 1907 - 1944 ) stammte aus einer traditionsbewussten katholischen schwäbischen Adelsfamilie. Er besuchte wie seine Brüder, die Zwillinge Berthold und Alexander, ein humanistisches Gymnasium in Stuttgart und schlug anschließend die Laufbahn eines Berufsoffiziers ein. Bereits auf der Kriegsakademie lernte er Albrecht Ritter Merz von Quirnheim, einen späteren Mitverschwörer gegen Hitler, kennen. Die Machtübernahme der Nationalsozialisten erlebte Stauffenberg als Kavallerieleutnant in Bamberg.
Stauffenberg war zunächst kein ausgesprochener Gegner des neuen Regimes. Er bejahte sogar einige der Grundideen des Nationalsozialismus wie den Gedanken des Führertums, die Volksgemeinschaft oder die Betonung des grundverwurzelten Bauerntums. Doch sehr bald gehörte er zu den Kritikern Hitlers. Seit Winter 1938/39 war er entschlossen, selbst zum Sturz Hitlers beizutragen. Dem aktiven Widerstand schloss er sich erst im September 1942 an. Er stand unter dem Eindruck der Massenmorde an Juden, von denen er spätestens im Sommer dieses Jahres erfuhr, der hohen Verluste der Wehrmacht in Russland und der Zivilbevölkerung im Osten.
Im Mai 1940 bis Anfang 1943 diente Stauffenberg dem Generalstab des Heeres. 1943 ( Februar bis April ) wieder an der Front, wurde er in Afrika schwer verwundet. Er verlor dabei die rechte und einen Teil der linken Hand und das linke Auge. Nach monatelangem Lazarettaufenthalt übernahm er am 1. Oktober 1943 die Position eines Chefs des Stabes im allgemeinen Heeresamt des Oberkommandos des Heeres unter General Olbricht, der schon länger Gegner des Hitlerregimes war. General Olbricht brachte Stauffenberg in Verbindung mit Carl Goerdeler und Ludwig Beck. Stauffenberg wurde zur treibenden Kraft der Verschwörer und entschloss sich Anfang Juli 1944, selbst den Anschlag auf Hitler durchzuführen. Durch seine neue Stellung als Chef des Stabes bei General Fromm, dem Befehlshaber des Ersatzheeres, hatte er ständigen Zugang zu den militärischen Lagebesprechungen in Hitlers Hauptquartier. Der Anschlag am 20. Juli 1944 scheiterte, Hitler wurde nur leicht verletzt. Noch am selben Abend wurde Stauffenberg zusammen mit einigen Mitverschwörern erschossen. Sein Bruder Berthold wurde am 10. August hingerichtet. Stauffenbergs Frau Nina und ihre drei Kinder, zwischen vier und zehn Jahre alt, wurden in "Sippenhaft" genommen.
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