Bedeutendster Grundzug des Judentums ist sein unbedingter Monotheismus. Zu allen Zeiten gingen die Juden davon aus, daß ein einziger transzendenter Gott die Welt erschaffen hat und ihre Geschicke lenkt. Mit dem Monotheismus verbindet sich die teleologische Vorstellung, daß die eine göttliche Intelligenz die Welt verstehbar und auf ein Ziel hin geschaffen hat. Jeder menschlichen Erfahrung und jedem Ereignis wohnt eine Bedeutung inne. Traditionsbewußte Juden erkennen Gottes Geist sowohl in der natürlichen Ordnung, wie sie in der Schöpfung zum Ausdruck kommt, als auch im geschichtlichen Prozeß, in dem Gott sich selbst offenbart. So zeigte sich derselbe Gott, der die Welt geschaffen hatte, den Israeliten am Berge Sinai.
Äußerungen seines Willens, den er seinem Volk Israel kundtut, finden sich in der Thora, der "Weisung", die Gebote (Mizvot) enthält, welche den Umgang der Menschen untereinander und ihr Verhältnis zu Gott regeln.
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