5.1. Die Medallienkunst
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Besonders in seinen ersten Regierungsjahren hatte Friedrich II einen persönlichen Einfluß auf die Medallienkunst in Brandenburg / Preußen. Er setzte die Medallien für politische und propagandische Möglichkeiten ein, um sie im Volke zu verbreiten. Auf die Medallien wurden meistens Zeitereignisse geprägt. Georg Wenzselaus von Knobelsdorff und Antoiue Pesue waren Friedrichs meist Beauftragten für die Gestaltung der Medallien. Friedrich ließ den Schweizer Medallier, John Carl Hedlinger, nach Berlin kommen, um eine Medallie von Friedrich zu entwerfen. Die meisten Medallien wurden im Rokokostil geprägt. Auf den Rückseiten der Medallien wurden meistens Darstellungen von Schlachten, Gebäuden oder Symbole, bzw. einfache Schrift geprägt. Nach dem Tod von Friedrich II wurden die Medallien im Barokstil geprägt (vgl. Abb. 4 bis 9).
5.2. Musik
Friedrich II lenkte die Musik in Preußen theoretisch und praktisch. Die Schloßkonzerte in Potsdam und Berlin waren besondere kulturelle Höhepunkte. Es wurden verschiedene Stücke aufgeführt, z.B. Mendelsons Flötenkonzerte, meistens jedoch italienische Werke. Im bürgerlichen Kammermusikbereich spielte man meistens Sonaten und Charakterstücke. Man wollte die von Johan Sebastian Bach überlieferten Traditionen weiterführen. Friedrich II hatte viele angestellte Hofmusiker. Er brachte viele verschiedene Musiktraditionen, z.B. die Böhmische-, Dresdner-, Wiener- und Italienische Musik zusammen. Der König dirigierte in der Oper und in der Schlössern nach seinem Geschmack. Friedrich förderte die Entwicklung hin zur Klassik.
5.3. Theater
Friedrich der "Große" zeigte Interesse am Theater, deshalb beauftragte er Knobelsdorf, im Schloß ein Theater zu bauen. Kurze Zeit später ließ er ein neues Opernhaus bauen, wo meist italienische Stücke aufgeführt wurden. 1742 war die erste Aufführung im Opernhaus.
In den folgenden Jahren jedoch verfiel das Opernhaus, da es nicht oder nur noch selten genutzt wurde (aufgrund des Sieben Jährigen Krieges). 1756 war die zunächst letzte Aufführung. 1776 begannen die Reparaturen. Mit Abschluß der Reparaturen wurde das Opernhaus nach und nach wieder voll genutzt. Der italienische Opernstil konnte wegen Friedrich II nicht verabschiedet werden. Kammeropern und musikalische Komödien schienen sich allmählich durchzusetzen. Als die Theaterbauten ihre gesellschaftliche Funktionen verloren, wurde die Bühne des Opernhauses mit neuen malerischen Mitteln erschlossen. Diese Gestaltung verlieh der Bühne eine Zentralperspektive. Als der wichtigste italienische Schauspieler des Opernhauses starb, blieb das Gebäude bis zum Tod Friedrich II leer.
5.4. Porzelan
Friedrich lag mehr daran, Porzelan in seinen Besitz zu bekommen, als es selbst herstellen zu lassen. Das bei Kriegen beschlagnamte Porzelan ließ er nach Berlin bringen. Viele seine Bemühungen, Porzelanmanufakturen zu schaffen, blieben erfolglos. Durch die Belagerung Sachsens im Sieben Jährigen Krieg konnte er 60 Kisten Porzelan aus dem Warenlager in Dresden nach Preußen bringen. Friedrich II nahm mit seinen eigenen Vorstellungen Einfluß auf die Porzellanproduktion in Brandenburg / Preußen. Er bestellte z.B. mythologische Gruppen, Vasen, Speiseservice. Da er meistens eigene künstlerische Vorstellungen von der Gestaltung des Porzelans hatte, konnten nur einige seiner Bestellungen erfüllt werden.
5.5. Bibliotheken
Friedrich II besaß insgesamt 8 Bibliotheken, z.B. die Jugendbibliothek oder die drei Bibliotheken im Potsdamer Stadtschloß (vgl. Abb.10 ).
Die Bibliotheksräume gehörten zu den Privaträumen des Königs. Die Bücher befanden sich aber auch in seinen Arbeits- und Schlafzimmern. Friedrich II kaufte viele Bücher, aber auch durch Kriege und Belagerungen gelangten immer mehr Bücher in seinen Besitz. Die Bücher waren in verschiedenen Sprachen, z.B. französisch, italienisch, griechisch und römisch. Friedrich II ließ die Bücher, die er aus Sprachschwierigkeiten nicht lesen konnte, ins Französische übersetzen. Er ging sehr sorgfältig mit seinen Büchern um und legte großen Wert auf schmuckvolle Einbände, deshalb waren auch die meisten Bücher, die der König geschenkt bekam, reichlich verziert. Friedrich II besaß seine eigene Druckerei, die dort gedruckten Bücher waren mit dem Schriftsatz "Au donjon du château" versehen. Bis zu seinem Tode, hielt Friedrich II täglich Lesestunden ab.
6. Schlußgedanken
Durch das Schreiben dieser Arbeit bin ich mit der Geschichte Potsdams vertrauter geworden. Ich habe viel über Friedrich II erfahren. Besonders beeindruckt hat mich die Tatsache, daß Friedrich II sich oft auf den Geschmack anderer verließ. Meiner Meinung nach sollte man immer versuchen, seinen eigenen Weg zu gehen.
Die Arbeit hat mich angeregt, noch mehr über die Geschichte meiner Heimatstadt Potsdam zu erfahren.
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