Robert-Schumann-Gymnasium Jahrgangsstufe 11.2 Leipzig FACHARBEIT Im Grundkurs Geschichte NEUES FORUM Die Entwicklung der wichtigsten Bürgerbewegung der Wende Josephine Raschke Herr Mario Coccejus 7. März 2007 - Inhaltsverzeichnis - 1. Einleitung 2. Der Beginn einer Bewegung 2.1.
Ursachen für die Entstehung 2.2. Gründung des NEUEN FORUM 2.3. Die Idee - der Gründungsaufruf "Aufbruch89" 2.4.
Reaktionen auf den Gründungsaufruf 3. Die Entwicklung während der Wende 3.1 Das NEUE FORUM und die Montagsdemonstrationen in Leipzig 3.2. Die Wende - neues Gesicht & Dialogkampagne 3.3.
Die Mauer ist gefallen 3.4. Das NEUE FORUM - Partei oder Bürgerbewegung? 3.5. Der Wahlkampf und die ersten, freien Wahlen 3.6.
soziale Funktionen 4. Resümee 5. Anhang 5.1. Literaturverzeichnis 5.2.
Begriffserklärung 5.2.1. Basisdemokratie 5.2.2.
Perestrojka 5.2.3. Realsozialismus 5.2.4.
Runder Tisch 5.2.5. "6 von Leipzig" 5.2.6.
Gewaltakt auf dem Platz des himmlischen Friedens = "Chinesische Lösung" 5.2.7. "Allianz für Deutschland" oder "Schwarze Allianz" 5.2.8.
Drei-Stufen-Plan 5.3. Dokumente & Materialien 5.3.1. "Aufbruch 89 - NEUES FORUM" 5.
3.2. Umfragen 5.3.3. Signet "NEUES FORUM" 5.
4. Quellenverzeichnis 5.4.1. literarische Quellen 5.4.
2.. PDF-Sammlung - www.chronik-der-wende.de (29.11.
2006) 5.4.3 Zeitzeugenberichte (Audiodateien) - www.chronik-der-wende.de 5.4.
4. Ton-Dokumente (Audiodateien) - www.chronik-der-wende.de 5.4.5.
Internetquellen 5.5. Selbstständigkeitserklärung 1. Einleitung "Wir wollen kein schwarzes Land, wir wollen kein rotes Land, sondern wir wollen ein Land, das blüht, bunt in allen Farben."(Jochen Läßig)*1 Das NEUE FORUM war die bedeutendste Bürgerbewegung während der friedlichen Revolution. Zeitgleich zur Gründung kamen die Steine ins Rollen und in einen sehr kurzen Zeitraum veränderte sich die Weltgeschichte.
Neben der Kraft, welche die Bewegung im Herbst 89 freisetzte, verfolgte sie die Idee einer anderen Demokratie; demokratischer noch als unser heutiges System. Die Geschichte ist ein Wegweiser für die Zukunft. Die Idee von einer Basisdemokratie ( Anhang 5.1.1.) könnte auch für unsere Generation ein Ziel sein.
Deshalb darf dieser Teil der Geschichte nicht vergessen werden. Trotzdem geht die deutsche Geschichtsschreibung sehr wenig auf das NEUE FORUM ein, wie ich bei meiner Arbeit feststellen musste. Und nur vereinzelte Zeitzeugen erinnern sich noch an die Bewegung. Die Untersuchung der Ursachen dafür hätte leider den Umfang der Facharbeit gesprengt. Aber der Aufklärungsbedarf bewegte mich eine Grundlage zu schaffen, um darauf aufbauend in der Zukunft die Detailaspekte zu betrachten. Es ist ein umfassendes Bild der Entwicklung des NEUEN FORUM entstanden, welches das Verständnis für den Verlauf der Geschichte unterstützen soll.
2. Der Beginn einer Bewegung 2.1. Ursachen für die Entstehung Es war eine langjährige Anstauung von Unzufriedenheit der Bevölkerung, welche durch die spürbare, aber vom Staat abgestrittene Abwärtsentwicklung der wirtschaftlichen Lage der DDR, noch mehr verschärft worden war, so dass es im scheinbar stabilsten Teil des Ostblocks zu so einer großen Oppositionsbildung und den dazugehörigen radikalen Umbruch im Herbst 1989 kam. Es wird wohl kaum möglich sein alle Gründe und Umstände aufzuzählen, die zu diesem explosiven Gemisch an Unzufriedenheit und Resignation führten, aber die hier aufgeführten Beispiele sollten genügen, um ein Verständnis für die Geschehnisse im Jahre 1989 zu erzeugen. Der Groll aller Bevölkerungsschichten prägte das Frühjahr 1989.
Rigorose Abschottung gegen die sowjetische "Perestrojka" ( 5.1.2.) und somit gegen die Reformen, welche in der Sowjetunion, Ungarn und Polen stattfanden, führte zu weiteren Spannungen zwischen Staat und Volk. Reisebeschränkungen, fehlende Rechtssicherheit, beschnittene Meinungsfreiheit, die Überwachung der Bevölkerung und die daraus resultierende Entmündigung der eigenen Bürger steigerte den Unmut noch mehr. Die Kommunalwahlen am 7.
Mai 1989 ließen deutliche Anzeichen auf den wachsenden Zorn innerhalb der Bevölkerung bekennen. Die Lügenpolitik hatte "den Bogen" so weit überspannt, dass die Wahl von einem großen Anteil der Bevölkerung geschickt boykottiert wurde. Verschiedenste Publikationen forderten auf, nicht wählen zu gehen und oppositionelle Bürger beobachteten das Wahlgeschehen in den Wahllokalen, aber die daraus folgenden Ergebnisse wichen von den utopischen Angaben von 98,84% Ja-Stimmen bei einer Wahlbeteiligung von 98,77% drastisch ab.*3 Zahlreichen Starfanzeigen wegen Manipulation und Wahlfälschung sowie Beschwerden bei der Wahlkommission wurden allesamt zurückgewiesen Das hatte eine Vielzahl an Protestversammlungen zur Folge. Im Sommer 1989 flüchteten viele junge Leute, nachdem berichtet wurde, dass Ungarn die Grenzen zu Österreich abbaue. Weshalb die Menschen diesen Bruch mit ihrem Land taten, war der SED-Führung bekannt.
Unter anderem wurden diese persönlichen Gründe angegeben geben: "Unzureichende Reisemöglichkeiten, mangelnde Versorgung mit Waren des täglichen Bedarfs und hochwertigen Konsumgütern sowie Obst und Gemüse, Ersatzteilen, nicht zufrieden stellende Dienstleistungen, [.],Ansteigen der Lebenserhaltungskosten (Lohn-Preis-Gefüge), Fragen des Umweltschutzes, soziale Probleme (Wohnraum, Beruf, persönliche Konflikte)"*2 unbefriedigte Arbeitsbedingungen und Diskontinuität im Produktionsablauf; Unzufriedenheit über die Entwicklung der Löhne und Gehälter;[.] Unverständnis über die Medienpolitik der DDR"*3 In Prag, Warschau und Budapest besetzten andere DDR-Bürger die Botschaften der BRD, um ihre Ausreise durchzusetzen. Unter den Zurückgebliebenen entwickelte sich angesichts der Massenflucht Aktivitätsantriebe, und somit eine Neuformierung und Neugründung der Opposition, denen als einer der ersten und bedeutendsten auch das NEUE FORUM entsprang. 2.2. Gründung des NEUEN FORUM Seit dem Frühjahr 1989 gab es Überlegungen die legalen Möglichkeiten, die in der DDR bestanden, Vereinigungen und Organisationen zu gründen, auszureizen. Schließlich sei spätestens seit diesem Zeitpunkt offensichtlich gewesen, so benennt es Reinhard Schult, ein bedeutendes Mitglied des NEUEN FORUM, dass die Regierenden sich als unfähig erwiesen hätten mit der sich verschärfenden Krise zu Recht zu kommen und auf die anstehenden Probleme zu reagieren.
Deshalb war die Zeit reif "neue Organisationsformen für engagierte politische Arbeit zu suchen" *3 Am 9. September 1989 trafen sich dreißig Männer und Frauen aus elf Bezirken der DDR aus den verschiedensten Schichten der Bevölkerung in Grünheide im Haus Katja Havemanns, der Witwe Robert Havemanns, um über die Situation der DDR und deren Zukunft zu diskutieren. Anderthalb Tage später beschloss man eine Vereinigung mit dem Namen NEUES FORUM zu gründen. Das NEUE FORUM war die erste landesweite, von der Kirche unabhängige, Bürgerrechtsbewegung und "politische Plattform"*4. Die Vielschichtigkeit ihrer Mitglieder unterstrich ihre Repräsentanz für das Volk und schloss sie als Verschwörung eines "Menschenschlags" aus. Unter den Gründern befanden sich auch einige schon öffentlich bekannte Bürgerrechtler wie Bärbel Bohley und Rolf Henrich, die durch vorangegangene Bewegungen Veränderungen in der DDR schaffen wollten.
Nach dem Treffen im Haus Havemanns wurde im ganzen Land der Gründungsaufruf "Aufbruch 89" verbreitet und man stellte einen Antrag auf Anmeldung als Vereinigung. 2.3. Die Idee - der Gründungsaufruf "Aufbruch 89" ( 5.3.1.
) In Anbetracht der Tatsache der vielen Flüchtigen, die ihren Staat "abgeschrieben und die Verhältnisse satt hatten"*5, wollten die Mitglieder des NEUEN FORUM "dass dieser Staat ein attraktiver Lebensort wird, an dem Gerechtigkeit, Frieden, Demokratie und der Schutz und die Bewahrung der Natur von mündigen Bürgern und Bürgerinnen vorangebracht werden."*5 Diese Ansätze konkretisierten sich zur Idee der Demokratisierung des Sozialismus, einer verbesserten Form zu dem in der DDR herrschenden Real-Sozialismus ( 5.1.3.). "Wir haben keinen Sozialismus [in der DDR], aber ich will welchen haben.
"(Bärbel Bohley)*6. Nach dem attischen Vorbild sollte durch basisdemokratische Strukturen der Versuch eine fortschrittlichere Gesellschaft zu schaffen initialisiert werden. Mit der Entwicklung der Bürgerbewegung erkannte das NEUE FORUM verschiedene Möglichkeiten diese Idee auch praktisch umzusetzen: Der "Runde Tisch" ( 5.1.4.) war ein essentieller Ansatz, obwohl dessen Arbeit durch den großen Anteil verdeckter Stasimitarbeiter behindert wurde.
Um die Vorstellung einer Basisdemokratie zu realisieren, mussten grundlegende Veränderungen beim Staat und in den Köpfen der Bürger der DDR geschaffen werden. "In unserem Lande ist die Kommunikation zwischen Staat und Gesellschaft offensichtlich gestört"*7 Die Fronten waren verhärtet. Um eine Annäherung zu gewährleisten, mussten trennende Einflüsse zwischen Staat und Volk beseitigt werden und ein öffentlicher Dialog in Gang gebracht werden Mehr als nur vereinzelte Oppositionelle war die Forderung des gesamten Volkes notwendig, um die Regierung zu einem Entgegenkommen zu bewegen. Es musste das eingeschlafene Interesse am politischen Geschehen, sowohl für den Staat wie auch das Leben und die Menschen in der DDR aufgeweckt werden und die Menschen aktiviert werden. "Nischengenöle war vielleicht für das private Seelchen eine Art psychischer Hygiene, aber es eröffnete keine öffentliche Aussprache."*5 Anstelle von "Wir wollen raus" musste ein "Wir bleiben hier" im Kopf der Menschen bewegt werden, um in gemeinschaftlicher Kraft über Veränderungsmöglichkeiten nachzudenken.
"Im privaten Kreis, sagt jeder leichthin, wie seine Diagnose lautet, und nennt die ihm wichtigsten Maßnahmen. Aber die Wünsche und Bestrebungen sind sehr verschieden und werden nicht rational gegenüber gewichtet und auf Durchführbarkeit untersucht [.] um all diese Widersprüche zu erkennen, Meinungen und Argumente dazu anzuhören und zu bewerten, allgemeine von Sonderinteressen zu unterscheiden, bedarf es eines demokratischen Dialogs über die Aufgaben des Rechtsstaates, der Wirtschaft und der Kultur."*7 Das NEUE FORUM wollte diese Fragen in aller Öffentlichkeit besprechen, denn "von der Bereitschaft und dem Wollen dazu wird es abhängen, ob wir in absehbarer Zeit Wege aus der gegenwärtigen krisenhaften Situation finden."*7 Es sollten so viele Menschen wie möglich im Lande mobilisiert werden um an einem gemeinsamen Reformprozess mitzuwirken und zu einem Gesamthandeln zu finden. Nur auf diesem Weg war es nach Ansicht des NEUEN FORUM möglich, die Staatsmacht aus ihrer Lügenpolitik zur Zusammenarbeit zu bewegen. Wenn sich beide Seiten für einander öffnen würden und begännen gegenseitig Vertrauen aufzubauen, dann könne an spezifische Veränderungen und die Umsetzung des demokratischen Sozialismus gedacht werden.
2.4. Reaktionen auf den Gründungsaufruf Die "Prominenz" unter den Bürgerrechtlern war nicht ganz unschuldig, dass auf den Gründungsaufruf eine immense Rückmeldung folgte. Unter den zahlreichen Anmeldungen zur Mitgliedschaft im NEUEN FORUM befanden sich unter anderen auch 54 Vertreter der Pop-& Rockszene, die sich mit den Gründern solidarisierten. DDR-Stars wie Frank Schöbel, Tamara Danz ("Silly) und Gerhardt Schöne bekannten sich auch öffentlich zum NEUEN FORUM und pflichteten deren Ideen in Resolutionen bei.*8 Das weckte sowohl einen Ansturm auf die Mitgliedlisten, die in der ganzen DDR verteilt waren, als auch das Interesse der West-Medien.
Die Aufbauzeit bedeutete eine große zusätzliche Belastung der Gründungsmitglieder. Täglich trafen eine Großzahl an Briefe, Telefongespräche, Besucher von Interessenten und Hilfesuchenden bei den Gründern ein. Um mit einer konstruktiven Arbeit zu beginnen, konstituierte sich das NEUE FORUM neben Berlin noch in Halle, Leipzig, Dresden, Gera, Karl-Marx-Stadt (Chemnitz) und Frankfurt/Oder und verfügten in den anderen Bezirken noch über so genannte Kontaktstellen, an die sich die Menschen wenden konnten. Ein weiterer Schritt der Initiativgruppe, wie sich die vereinigten Gründer später benannten, bestand darin mit unregelmäßigen Aufrufen, Informationsblättern und anderen Publikationen die Menschen zur politischen Aktivität und Eigeninitiative zu mobilisieren Nicht nur um auf die allgemeinen Missstände des DDR-Staates aufmerksam zu machen. Diese vermittelten den Unterzeichner auch "Impulse" sich selbstständig zu formieren anhand Gesprächsrunden, Kleingruppen und Zweigstellen,*9 um eine basisdemokratische Struktur ausbauen zu können, wie sie im Sinne der Gründer dann zur Demokratisierung des Sozialismus notwendig war. In den ersten Wochen rief der Anschluss von 30 000 Mitgliedern eine rapide Verbreitung hervor.
Ein Netzwerk aus kleinen Gruppierungen des NEUEN FORUM hatte sich in der ganzen DDR entwickelt, in denen die Teilnehmer gemeinsam über die Problembereiche des Staates diskutierte und versuchte mit Aktionen (Kundgebungen, Demonstrationen, Eingebungen etc.) sich Gehör bei der Staatsgewalt zu verschaffen. Der Staat selbst ignorierte die oppositionelle Bewegung öffentlich bzw. unterband so weit wie möglich die Publikationen aufgrund des nahenden Großereignisses des 40. Jahrestages der DDR. Nur ihren Schatten - die Stasi - sandte sie aus, um die Entwicklung der Initiative auf Schritt und Tritt zu überwachen und geeignete destruktive Maßnahmen zu treffen.
Das Innenministerium hatte, wie vorherzusehen war, die Anmeldung des NEUEN FORUM als Vereinigung nach Paragraphen 29 der Verfassung der DDR abgelehnt und am 22.09.1989 verbreitet, dass Ziele und Anliegen der beantragten Vereinigung der Verfassung der DDR widersprächen und eine staatsfeindliche Plattform darstelle.*10 Daraufhin trafen sich am 24. September in Leipzig Abgesandte von Oppositionsgruppen der gesamten DDR und forderten in einem Brief das Innenministerium auf, das NEUE FORUM zuzulassen und in den folgenden Wochen wurden zusätzlich etwa 200 000 Unterschriften zur Unterstützung der Forderung gesammelt. Allerdings vorerst erfolglos! Am 7.
Oktober 1989, dem 40.Jahrestages der DDR-Gründung, versand das NEUE FORUM erstmals eine Erklärung "an alle SED-Mitglieder", die unter verschiedenen Aspekten, die im Gründungsaufruf benannt wurden, auch das eigenständige Überdenken der Strukturen des Staatsapparates forderte: "Die Diskussion, die die SED selbst führen muss, ist ein wichtiger Teil der gesamtgesellschaftlichen Diskussion, die unser Land braucht."*11 Bisher hatte der Partei-Staat nur mit Gewalt auf die wachsenden friedlichen Aktivisten reagiert. Die unhumanen Verhaftungen von Demonstranten durch Polizei und Armee verbreiteten Angst und Schrecken und die Furcht vor einer Eskalation stieg mit der Zuspitzung der Proteste. Am Tag, an dem das Land vorbildlich für die sozialistische Welt erstrahlen sollte, versammelten sich seine Bürger zu großen Massen auf den Straßen um aus dem Trugbild zu treten. Die Staatsgewalt zeigte ihre "friedliebende" Seite, indem sie die ca.
70 000 Demonstranten in 10 Städten in ihrer friedlichen Bewegung gewaltsam auflöste.*12 Nach der Gründung des NEUEN FORUM hatten sich einige weitere Bürgerbewegungen mit ähnlichen Zielen und Ausrichtungen entwickelt, die aber nicht annähernd die Größenordnung des NEUEN FORUM erreichten. Diese autonomen Vereinigungen waren nur Zustande gekommen, weil "die Protagonisten sich nicht riechen konnten" *13 aber sie strebten gemeinsam den "übergreifenden Diskussionsprozess" an. "Wir brauchen das solidarische Gespräch, das die Übereinstimmung sucht, ohne unterschiedliche Meinungen unter den Tisch zu wischen." *14 Das NEUE FORUM eröffnete damit die Kommunikation innerhalb der Initiativen, "denn es sollte niemand ausgegrenzt werden, ob er/sie nun SED-Mitglied ist oder einer anderen Vereinigung angehört." Die ersten Diskussionen zur Zusammenarbeit klärten sich lokal ohne Schwierigkeiten, im Gegensatz zur Landesebene, wo sie erst Anfang Oktober beendet werden konnten.
Die Bewegungen beließen es bei der Eigenständigkeit einer jeden Organisation und einigten sich auf den Vorschlag von Stephan Bickardt von "Demokratie jetzt" eine Berliner Kontaktgruppe zu bilden, der neben 5 weiteren Oppositionsgruppen auch das NEUE FORUM angehörte. Innerhalb dieser Kontaktgruppe stand die Schaffung des "Runden Tisches" im Mittelpunkt, der den Demokratisierungsprozess der DDR durch Vermittlung zwischen Regierung und Opposition fördern sollte.*15 3. Die Entwicklung während der Wende 3.1. Das Neue Forum und die Montagsdemonstrationen in Leipzig Am 8.
Oktober 14.00 Uhr war die erste öffentliche Veranstaltung des NEUEN FORUM im Leipziger "Michaelis Cafè" geplant, um im ersten Teil über "gesellschaftspolitische Aspekte der Bundessynode der Evangelischen Kirche" zu diskutieren und im zweiten die "landesweite Bürgerinitiative mit basisdemokratischen Strukturen" vorzustellen. "Das Informationsbedürfnis über Struktur, Inhalte und Ziele des NEUEN FORUM [ist]war groß", sodass die weit über tausend Teilnehmer aufgrund mangelnder Kapazität an der Polizeigarde vorbei in die Kirche umziehen und auf eine Wiederholung der Veranstaltung 19.30 Uhr aufgeteilt werden mussten.*16 Auch an diesem Abend gingen keine Übergriffe von den Menschen aus und die Staatsgewalt hielt sich zurück. Aus Angst sollte keine Aggression entstehen.
Deshalb widmete sich das NEUE FORUM wie es die kirchlichen Bewegungen schon vorbildlich praktizierten der Prävention von Gewaltaktionen. In den Reden während den Demonstrationen und Kundgebungen wurde das Volk immer zur friedlichen Handlung aufgefordert. Als am 9.Oktober 1989 ein erster Höhepunkt der Montagsdemonstrationen erreicht war, hatte das NEUE FORUM auf Andeutungen seitens der Führung Tage zuvor Vorkehrungen zur Sicherung des Friedens getroffen, die auf der Koordinationsversammlung des 4.Oktobers 1989 abgesprochen worden waren. Unter anderen war eine ausreichend große Masse an Informationsblättern inklusive Aufforderung zum gewaltlosen Akt für den 9.
(& 16.) Oktober 1989 produziert worden. Der gemeinschaftliche Aufruf der "Leipziger 6"( 5.1.5.) sowie der des NEUEN FORUM drang aus den Lautsprechern in das Bad der Massen.
Neben dem Zuspruch zu Veränderungswillen und Mut wurde die Aufforderung zur friedlichen Handlung betont. Es musste ein Gewaltakt, wie er in China auf dem Platz des himmlischen Friedens ( 5.1.6.) geschehen war, verhindert werden. In den Seitenstraßen warteten die bewaffneten Truppen des Staates, bereit ihre Waffen auch einzusetzen.
Der kleinste Anlass hätte aus der friedlichen Bewegung ein Blutbad provozieren können. Wider jede Erwartung, aber zur Erleichterung aller, fielen in der Nacht des 9. Oktober keine Schüsse und friedlich sowie unversehrt kehrten die Demonstranten zu Hause ein. 48 Stunden nach den entscheidenden Leipziger Demonstrationen erfolgten öffentliche Reaktionen seitens des Politbüros des ZK der SED. Unter anderen nahm die Führung zur Fluchtwelle und Reformen Stellung. Daraufhin begannen eine Reihe organisierter Dialoge in der DDR, in die der Volkszorn kanalisiert werden sollte.
*17 Diese neuen, ungewohnt offenen Töne in den DDR-Medien, begrüßte das NEUE FORUM, als einen ersten Hoffnungsschimmer für Veränderung und brachte "Zur Erklärung des Politbüros der SED" eine Stellungnahme heraus. Darin äußerten die Autoren ihre Skepsis zu diesen plötzliche Kurswechsel der Regierung und stellte konkrete Forderungen für einen "echten Dialog" auf*18 Zur gleichen Zeit brachte das NEUE FORUM Leipzig einen Aufruf zur Unterstützung der Stellungnahme heraus und lieferte direkte Dialogangebote. 3.2. Die Wende - neues Gesicht & Dialogkampagne Nachdem die Demonstrationen ihren kritischen Höhepunkt erreicht hatten besonders die Leipziger Montagsdemonstrationen nach dem Friedensgebet, die am 9. Oktober 1989 eine Teilnehmerzahl von fast 100 000 und am 16.
Oktober 1989 sogar etwa 150 000 Teilnehmer annahmen, wurde Erich Honecker am 18.Oktober, der 9.Tagung des Zentralkomitee der SED "aus gesundheitliche Gründen von seinen Funktionen"*19 entbunden und durch Egon Krenz als neuer Generalsekretär ersetzt. Seit der Gründung der Bewegung waren nur wenige Wochen verstrichen, aber es war viel geschehen. Am 14. Oktober fand aus diesem Grund die zweite Vollversammlung des NEUEN FORUM in Ost-Berlin statt.
Innerhalb der Bewegung mussten die nächsten Maßnahmen geklärt werde. "'Wie geht's weiter? Wir müssen uns jetzt miteinander verständigen!' Eben weil es eben keine Strukturen von oben gab, musste die Information von unten laufen und dazu diente dieses Treffen" (Bärbel Bohley)*20 Es musste die plötzliche Gesprächsbereitschaft der Führung bewertet werden, die ausgerufen worden war. Gegenüber den scheinbar dialogbereiten Führungskräften und in ihren "demaskierenden" öffentlichen Auftritten im Ostfernsehen entwickelte sich vermehrt Misstrauen. Der erste "Offenen Problemkatalog", Produkt der Vollversammlung, stellte eine Zusammenstellung von Sachfragen aus den Problembereichen Wirtschaft, Kultur, Bildung, Wirtschaft, Ökologie, Rechts und Staatswesen dar. "Das Reformkonzept für unser Land wollen und können wir nicht vorgeben, sondern in einem übergreifenden Diskussionsprozess erst entwickeln"*21 Er stellte in der Öffentlichkeit sowie innerhalb des NEUEN FORUM die Grundlage zu Diskussionen dar. "Die Arbeit des NEUEN FORUM ist in vollem Gange und nicht mehr aufzuhalten.
",*22 Neben den Bemühungen um die Zulassung, standen besonders die Präzisierung der Arbeitsstandpunkte und die Strukturierung im Mittelpunkt. Das NEUE FORUM forderte ihre Mitglieder und die Menschen konkret auf die Initiative zu ergreifen, da die Koordinierungsgruppe durch den wachsenden Zulauf überlastet war. Diese Abteilung war für die Verzeichnung und Vergabe von Themen und Aufgaben für die Gruppen zuständig. Am 23.Oktober 1989 veröffentlicht das Neue Forum seinen Strukturierungsplan in 3 "Arbeitsträngen". Eine Form der Arbeitsgemeinschaft beschäftigte sich mit einer thematischen Aufgabe, wie Kultur, Bildung, Demokratie etc.
Eine Andere war innerhalb von Betrieben und Bildungseinrichtungen ansässig. Probleme sollten vor Ort gelöst werden und unlösbare Fälle weitergegebenen zur gemeinsamen Überlegung für grundlegenden Veränderungen im politischen und wirtschaftlichen System. Und es gab die regionalen Kleingruppen jeder Art, die sich hauptsächlich durch Eigeninitiative behaupten sollten.*23 Die Mitarbeiter des NEUEN FORUM traten bei zahlreichen Diskussionen auf und rückten mit Zitaten sogar ins Licht der eisernen DDR-Medien. Allerdings waren nur die Personen akzeptiert, nicht die Körperschaft. Die Arbeit zur Legalisierung des NEUE FORUM verzeichnete ein enorme Unterstützung.
Ende Oktober wurden über 100 000 Unterzeichner gezählt und auf den täglichen Demonstrationen hallte der Ruf "NEUES FORUM zulassen". Die staatlichen Institutionen zeigten zwar sich gesprächsbereit, aber weniger kooperativ. Am 31. Oktober 1989 fand zu der Zulassung des NEUEN FORUM ein öffentliches Streitgespräch im Athur-Becker-Klub in Leipzig statt. Der Stadtrat für Kultur, Dr.Uwe Fischer, hatte eingeladen.
Er vertrat dieselbe Meinung der 500 anwesenden Leipziger und sprach sich für das NEUE FORUM aus. Der OBM Dr.Seidel hatte versprochen, die notwendigen Schritte einzuleiten, und trat 3 Tage darauf unverrichteter Dinge von seinem Amt zurück. *24 3.3. Die Mauer ist gefallen Der ersten genehmigten Demonstration der DDR am 4.
November in Ost-Berlin folgte die höchste Teilnahme von mehr als 500 000 DDR-Bürgern. Sie versammelten sich für freie Wahlen, Presse-, Reise- Meinungs- und Versammlungsfreiheit und gegen den neuen Generalsekretär Egon Krenz. Für die SED-Führung war das ein erneut heftiger Schlag (ins Gesicht) bei dem Versuch ihren Führungsanspruch zu wahren. Der ehemalige Spionagechef Markus Wolf und der SED-Politiker Schabowski wurden im Gegensatz zu Jens Reich, NF-Mitglied, und den anderen 23 Sprechern bei ihren Reden von fortwährenden Pfiffen gestört. Am ersten Tag der Sitzung des Zentralkomitees (ZK) des 8./ 9.
Novembers bewilligte die Führung die Zulassung der Oppositionsbewegungen. Die Anmeldung des NEUEN FORUM wurde noch am selbigen durch das Innenministerium bestätigt und die "Gründungshandlungen" konnten beginnen. Für den 9.November hatte das NEUE FORUM ein Schweigemarsch durch Leipzig zum Gedenken der Pogromnacht geplant. Niemand hatte an diesem Abend mit der neuen Reiseverordnung durch das ZK gerechnet. Der Mauerfall brachte neue Verwirrung innerhalb der Menschen und der Bewegung.
Am 11. Oktober 1989 kamen aufgrund der jüngsten Geschehnisse die Sprecher des NEUEN FORUM zu einer 3.Vollversammlung zusammen. Die Vielseitigkeit der Mitglieder war zur Gründung ein unterstützender Faktor gewesen. Nun bürgte sie zunehmend Konfliktpotenzial. Es drohte eine Spaltung innerhalb der Organisation.
Bei dem Treffen forderten die Südbezirke, dass nach der Zulassung als Vereinigung die Konstituierung zur Partei erfolgen sollte. Der Kern und ein Großteil der Mitglieder sprach sich aber entschieden dagegen aus. Sie hatten ein anderes Demokratieverständnis. Parteien wurden als veraltet betrachtet, die nicht den Grundideen und -handlungsabsichten des NEUEN FORUM entsprachen. Die Einführung der Marktwirtschaft und der Anschluss an die BRD waren ebenso Themen, die sehr konträre Diskussionen aufbrachten. "Man hatte das Gefühl, dass die Ereignisse uns, so wir da zusammenkamen, viele ja zum ersten Mal und aus allen Teilen der Republik, über den Kopf wachsen.
Es war ein ungutes, unklares Gefühl am Ende, abends, als alle auseinander gingen" *25 Die Bewegung des Herbst' hatte innerhalb eines kurzen Zeitabschnittes mehr Ziele erreicht, als je erwartet worden war. Umso schwieriger stellte es sich für das NEUE FORUM dar, sich auf die neue Situation im Land und innerhalb der Bevölkerung einzustellen und den weiteren Kurs zu bestimmen. Die offene Grenze zur BRD weckte neue Interessen in der Bevölkerung und unterstützte eine Splitterung der Bewegung. Die Ausreisenden flüchteten in noch höherer Zahl und die Massen konsumierten zu einem relativ schlechten Wechselkurs von 1:12 bis 1:20 die begehrten Westgüter. Das NEUE FORUM versuchte der Zerrüttung entgegen zu wirken und rief zur Vernunft auf "lasst euch nicht ruhig stellen durch Reisen und schuldenerhöhende Konsumspritzen!"*26 Die Forderung nach Basisdemokratie, Pressefreiheit, Offenlegung der Wirtschaftlage und Reformen beiseite zu legen. Die Initiativgruppe macht im Aufruf "Die Mauer ist gefallen" (Anhang) *26 deutlich die Risiken im wirtschaftlichen und sozialen Bereich zu kennen, welche die Maueröffnung unter anderen mit sich brächte:"Lasst das Land nicht verhökern und euch nicht als Mietssklaven verdingen!"*26Durch einige "Expertenstimmen" war offensichtlich geworden, dass die Ökonomie der DDR "krank"*27 war und welche Möglichkeiten sich der Regierung anböten im Eigeninteresse das Land und deren Menschen den Gefahren des Kapitalismus auszusetzen.
Deshalb forderte das NEUE FORUM zum wiederholten Male in einem fachspezifischen Brief die Führung auf die Wirtschaftslage des Staates offen zu legen. Das Schreiben bot erstmals politische Bearbeitungsoptionen und war mit lesbarer Fachkompetenz von der Arbeitsgruppe für Wirtschaftspolitik verfasst worden. Die Strukturierung des NEUEN FORUM bewies Effizienz. 2 Wochen später hatte die Arbeitsgruppe in der Akademie der Wissenschaften die erste Wirtschaftskonferenz des Neuen Forum organisiert: \"Wege zur Lösung der Wirtschaftskrise in der DDR\". Die Legalisierung hatte eine weitere Profilierung möglich gemacht um freier und effektiver arbeiten zu können. Die Freiheit war jedoch immer noch durch die Dauerbeschattung der Stasi mehr Schein als Sein, wie der gesamte Reformprozess in der DDR.
"Mit Zuckerbrot und Peitsche sollte das Volk zum richtigen Dialog dressiert werden."*28 Bisher gab es keine grundlegenden wirtschaftlichen und sozialpolitischen Reformen, nur "ein neues Gesicht"*29 und "eine Dialogkampagne"*30. Auf der ersten großen Kundgebung des NEUEN FORUM am 18. Novembers 1989 in Leipzig auf dem Opernplatz gingen die Sprecher auf diese Fragen und Probleme ein. Edgar Dusdal wies auf "die verknöcherten Strukturen der Vergangenheit" hin, die es "in diesen Wochen und Monaten von sich abzuwerfen" hieße. Die Menschen seien "immer noch zur Sprachlosigkeit verdammt!" Presse- Meinungs- und Versammlungsfreiheit müssten verlangt werden.
Die scheinbaren Dialogversuche würden nur von der Wahrheit ablenken. *31 In den Reden wurde die Gründung eigener Zeitungen und eines eigenen Verlages gefordert, um sich aus der beschnittenen Öffentlichkeit zu befreien. Das NEUE FORUM wollte freies Wort für sich und die allgemeine Bevölkerung organisieren. Am 22.November 1989 erschien in Erfurt die erste eigene, unabhängige Zeitung des NEUEN FORUM. Nach dem Mauerfall waren die ersten Diskussionen um die Wiedervereinigung aufgekommen.
Das NEUE FORUM hatte im Gründungsaufruf die Fusion abgelehnt und blieb bei diesem Standpunkt. Sie verbanden damit zu viele Bedrohungen für Wirtschaft und Bevölkerung. Viele Vertreter des NEUEN FORUM, unter anderen die Initiativgruppe, sah nicht den "goldenen Westen", sondern "die soziale Ungerechtigkeit der 2/3 Gesellschaft eines Herrn Kohls". *32 Am 10. November gab das NEUE FORUM in Zusammenarbeit mit anderen Oppositionsgruppen ("Kontaktgruppe") eine "gemeinsame Erklärung" heraus, in der sie die Bildung des "Runden Tisches" forderten. Indem Bürgerrechtsbewegungen, die Kirche und einige andere Initiativen gemeinsam diskutieren sollten, war das Ziel den Weg für freie Wahlen und eine Verfassungsreform zu ebnen.
Im Sinne der neuen Gesprächsbereitschaft lud die SED die Opposition sowie die Blockparteien am 22. November 1989 zum "Runden Tisch" ( 5.2.4.) ein. Die erste Sitzung erfolgte allerdings erst am 7.
Dezember 1989 im Dietrich-Bonhoeffer-Haus in Berlin, an dem die 5 damaligen Blockparteien, die Bürgerrechtsbewegungen der "Kontaktgruppe" und mehrere Vertreter der SED (Gregor Gysi, Dresdner OBM Berghofer) teilnahmen. Am selben Tag noch gaben die Teilnehmer eine Erklärung heraus, dass sich der "Runde Tisch" "als Bestandteil der öffentlichen Kontrolle versteht." Sein Ziel sei es diese Rolle "bis zur Durchführung freier, demokratischer und geheimer Wahlen" auszufüllen und dabei "Vorschläge zur Überwindung der Krise" zu machen. Sie einigten sich auf die Schaffung einer neuen Verfassung ([.]] und eines neuen Wahlgesetzes, sowie auf die Auflösung der Stasi und den Vorschlag für erneute Volkammerwahlen am 6. Mai 1990.*33 In dem "Runden Tisch" sah die Bewegung den idealen Ansatz einer basisdemokratischen Struktur und setzte auf eine Weiterentwicklung.
Das NEUE FORUM beanspruchte am 12. Dezember die Beteiligung der Bürgerrechtsbewegungen an der Regierung Modrows, da es mit dieser nicht einverstanden war. Der "Runde Tisch" sollte bei Gesetzesentscheidungen beteiligt werden, um der Idee der Demokratisierung des Sozialismus einen entschiedenen Schritt näher zu kommen. Aber Modrow sah in dem "Runden Tisch" einen Konkurrenten bei der Ausübung politischer Macht und sparte an Unterstützung. Das ergebnislose Wirken des "Runden Tisches" schob das NEUE FORUM auf die destruktive Haltung Modrows und erklärte auf dem 2.Treffen des "Runden Tisches", dass es sich bei der jetzigen Regierung nur um eine Übergangslösung handeln könne.
Ein Sturz hätte zu dem Zeitpunkt nicht nur zu einem politischen Chaos geführt, sondern die schon erkämpften Wahlen des 6.Mai 1990 riskiert. Der "Runde Tisch" forderten ein Veto-recht für sich ein und eine Offenlegung der Regierungsaktivitäten. 3.4. Das NEUE FORUM - Partei oder Bürgerbewegung? Wie es sich schon nach Gründungserlaubnis zugespitzt hatte, tat sich wieder die Frage auf, wie sich das NEUE FORUM nun in Zukunft darstellen würde.
Die Tagung des Landessprecherrates des NEUE FORUM am 23.Dezember 1990 war eine Zerreißprobe für die Oppositionsbewegung. "Soll sie Partei werden oder Bürgerbewegung bleiben, in der auch Mitglieder anderer Parteien mitarbeiten können?"*34 Parteistrukturen wurden weiterhin von der Mehrheit abgelehnt und das Anstreben des politischen Systems der BRD verweigert. Die unterschiedlichsten Ansichten äußerten sich innerhalb der Bewegung durch eine Verschwörung in Karl-Marx-Stadt (Chemnitz). Eine Zweiggruppe gründete am 29. Dezember 1989 "still, heimlich und leise"*35 die "ForumPartei".
Allerdings ohne Einverständnis von den Basisgruppen erhalten zu haben. Sie wurde nicht als eigene Partei des NEUEN FORUM anerkannt. Später schloss diese sich als Deutsche Forumpartei (DFP) dem Wahlbündnis der "schwarzen Allianz" ( 5.2.7) an. Die Aktion der fälschlichen Gründung hatte unförderliches Aufsehen für das NEUE FORUM in den Ost- und West-Medien erregt, was die Bevölkerung unnötig verwirrt hatte.
Auf zahlreichen Versammlungen in den Kreisen und Ländern sowie deren Gesamttreffen sollte im neuen Jahr das NEUE FORUM definiert werden. Am 27. und 28.Januar 1990 berief man sogar wegen der zunehmenden Unstimmigkeiten eine Gründerversammlung ein. Verschiedene Debatten über die Umsetzung und Inhalte der Idee, die Gründung als Partei (Ja oder Nein?), der anstehende Wahlkampf und eventuelle Bündnisse führten keine klare Linie in die Bewegung. Die Diskussionen und die politische Destabilisierung der DDR waren problematischer geworden und am 28.
Februar 1990 beschloss der "Runde Tisch" eine "Regierung der nationalen Verantwortung" zu bilden. Das NEUE FORUM besetzte als Bürgerbewegung ein politisches Amt. Dieser Entscheid war maßgeblich daran beteiligt, dass man auch weiterhin das Konzept der Bürgerbewegung mit aktiver politischer Ausrichtung beibehielt. Sebastian Pflugbeil war für das NEUE FORUM als ein Vertreter von Acht Weiteren aus Oppositionsgruppen in das Amt des Ministers ohne Geschäftsbereich ins Kabinett gegangen, um die Regierung Modrows zu unterstützen. Die Darstellung war in den Mittelpunkt des Alltags der Bewegung gerückt. Aber in den unteren Strukturen waren die Basishandlungen der Bewegungen allgegenwärtig.
Zu einem weiteren großen Schlag versuchte das NEUE FORUM mit der Zersetzung der Stasi. Man hatte zu einer Kundgebung vor dem Zentralgebäudes der Stasi ("Mit Fantasie gegen Stasi und Nasi!"*36) aufgerufen mit dem symbolischen Akt des Zumauerns der Öffnungen und farblichen Unter,malung'. Bei dieser Veranstaltung ist erstmals die Stimmung der Teilnehmer aggressiver geworden und die Redner des NEUEN FORUM bekamen die Masse nicht unter Kontrolle. Plötzlich wurde das Tor von innen geöffnet. Tausende Demonstranten drangen in die einstige Machtzentrale der so genannten \"Firma\" ein. Aus den oberen Stockwerken wurden Bücher und Akten auf die Demonstranten geworfen.
Um Gewalt vorzubeugen verließen Ulrike Poppe, Konrad Weiss (Dj) und Modrow den "Runden Tisch" um zu die Demonstranten zu beruhigen. Trotz der aggressiven Aussetzungen war das NEUE FORUM mit der Aktion zufrieden. Das MfS war endgültig bekämpft. 3.5. Der Wahlkampf und die ersten, freien Wahlen Am 4.
Januar 1990 hatte schon ein Treffen der Organisationen "Demokratie Jetzt"(Dj), "Initiative Frieden und Menschenrechte"(IfM), "Der unabhängige Frauenverband", "Vereinigte Linke" mit dem NEUEN FORUM stattgefunden. Damals mit dem Ziel bei den Volkskammerwahlen als Bündnis anzutreten. Kurz vor den Wahlen am 7. Februar 1990 waren deren Vertreter nochmals zusammengekommen um dieses Wahlbündnis zu konkretisieren. Allerdings erwiesen sich zu viele politische Differenzen zwischen den gesellschaftspolitischen Parteien (NF, Dj, IfM) und der Vereinigten Linke sowie dem unabhängigen Frauenverband. Die Vertreter entschieden, dass jeder für sich in den Wahlkampf gehen würde.
Das gemeinsame Ziel bestand nicht darin untereinander zu konkurrieren, sondern gegen die schwarze Allianz und SED anzutreten.*37 Die Bündnisverhandlungen waren innerhalb des NEUEN FORUM sehr umstritten, da die Basis im Land zum großen Teil gegen ein Bündnis war. "Es müsse den Leuten aus der alten Opposition eine politische Plattform gegeben werden, in einer Neustrukturierung Ostdeutschlands oder doch einem vereinten Deutschlands"*38 Das war die Begründung Klaus Wolframs, der mit Bärbel Bohley die Verantwortung für die durchgesetzte Bündnisgründung trugen. Am 2. März 1990 verkündet in Ost-Berlin das Bündnis90, als Zusammenschluss von Neues Forum, Demokratie Jetzt und der Initiative Frieden und Menschenrechte, ihr Konzept. Das Wahlbündnis sprach der deutschen Einheit unter bestimmten Bedingungen zu und forderte in einer Sozialcharta soziale Errungenschaften der DDR zu erhalten.
*39 Das war der Punkt, an dem sich das NEUE FORUM endgültig von seiner Idee des Demokratisierten Sozialismus trennte. Wie die Umfragen ( 5.3.2) bewiesen, war das Interesse der Bevölkerung in den letzten Monaten an der Idee des demokratisierten Sozialismus stetig gesunken. Die Bevölkerung hoffte auf ein Wirtschaftswunder, ähnlich dem der BRD zur Nachkriegszeit. Die Politiker der BRD schürten diese Vorstellung in den Menschen, um sie für den Wahlkampf ihrer Schwesterparteien zu gewinnen.
Die schnelle Wiedervereinigung, wie sie die Allianz für Deutschland propagierte, fand großen Zuspruch. Das NEUE FORUM hielt diese Versprechungen für überstürzt und wirtschaftlich nicht vertretbar. Bei der Rede von Helmut Kohl in Leipzig stand das NEUE FORUM auf einer Gegenversammlung unbeachtet und abgedrängt am äußersten Rand. Doch die Massen tobten bei den Versuchungen ("Helmut nimm uns bei der Hand, führe uns ins Wirtschaftswunderland!"; Plakatslogan) von einer schnellstmöglichen Fusion und der Einführung der DM. Den Blockparteien brachte der vorgezogene Termin klare Vorteile. Ihre Schwesterparteien aus der BRD unterstützten sie finanziell und in der Propaganda.
Die westdeutschen Parteien erhielten Einfluss in der DDR und richtete die "Regeln" des Wahlkampfes nach dem Vorbild der BRD aus. Die Blockparteien führten einen exzessiven Kampf um die Stimmen mit allen Klischees (z.B. Plakate überkleben) Die Oppositionsgruppen waren dem harten Wahlkampf kaum gewachsen. Sie wollten faire Wahlen. In einem ungeschriebenen Abkommen hatten das untereinander für sich das auf der Konferenz des 7.
Februar.1990 geklärt Das NEUE FORUM konnte ebenso wenig wie die anderen Organisationen gegen die Übermacht der BRD-Parteien ankommen. Sie brachten nicht die finanzielle Vorraussetzung mit, um sich mit ähnlicher Intensität vor der Bevölkerung darzustellen. Eine Unterstützung durch westliche Parteien lehnten sie aus ideologischen Gründen ab. Es fehlte den Sprechern an der Redeerfahrung der "ausländischen Wahlkampfredner, die ein Niveau vortäusch[t]en, was die Partei [.]nicht hat"*40 Die Rederechte und politische Mitbestimmung hatte sich das NEUE FORUM erst erkämpft. Die Vertreter sprachen zu den Menschen wie sie es auf den Kundgebungen zum großen Teil das erste Mal getan hatten.
Ihre Vorträge waren nicht von profilierten Redenschreibern verfasst und teilweise vergangenheitsbedingt zu ehrlich. Das NEUE FORUM im Bund mit den beiden anderen Organisationen hatte nicht die Machtübernahme der DDR im Sinn. Ihre Ideale waren grundlegende Veränderungen im System schaffen bzw. später konstruktive Maßnahmen zur Zusammenführung der beiden deutschen Staaten. Die Bevölkerung sehnte sich allerdings seit dem Mauerfall nach konkreten politischen Mitteln, die einen schnellen Weg aus der politischen und wirtschaftlichen Krisen zeigten. Das NEUE FORUM hatte sich stetig geweigert direkte Reformen zu liefern, denn eine "Demokratisierung des Sozialismus" verliefe basisdemokratisch.
Eben diese sozialistische Ausrichtung verband die Bevölkerung zu der Zeit mit "SED" und der damit verbundenen Diktatur. Erst gegen Ende des Wahlkampfes hatte das Bündnis90 einen Versuch des Umschwunges gewagt. Das Wahlbündnis sprach sich zwar für die deutsche Einheit aus, aber mit der Forderung einer allmähliche Zusammenführung ("3-Stufen-Plan" ( 5.2.8)). Sie kannten die Risiken einer Währungsreform und schnellen Wiedervereinigung nach der das Volk sich sehnte ohne über die Konsequenzen nachzudenken.
Das Bündnis90 bot keine konkrete politische Richtung an. Was zur friedlichen Revolution noch den Gemeinschaftssinn geprägt hatte, wurde nun von der Bevölkerung auf der Orientierungssuche abgelehnt. Das Signet des NEUEN FORUM (Februar 1990 ( 5.3.3) ) verdeutlichte die Vielseitigkeit der politischen Meinungen. Ein Regenbogen mit jeder Farbe des politischen Lebens als Dach bzw.
"politische Plattform". Alle Bevölkerungsschichten sollten sich im NEUEN FORUM spiegeln. Das Wahlergebnis der ersten freien Wahlen der Deutschen Demokratischen Republik vom 18. März 1990 war eine große Enttäuschung für die Bürgerrechtsbewegungen. Weit abgeschlagen von den etablierten Parteien brachte es das BÜNDNIS 90 gerade mal auf 2,9%. Der große Wahlsieger hieß CDU (40,8%- somit "Allianz für Deutschland" 48,1%).
Im letzten Parlament der DDR schloss sich das Bündnis90 mit den Grünen (1,97%) zur Fraktion Bündnis90/die Grünen zusammen. Mit 12 Mandaten konnten sie letztendlich die Vereinigung am 3.10.1990 im Sinne der CDU nicht verhindern. 3.6.
Sozialgesellschaftliche Funktionen Das NEUE FORUM hatte innerhalb der Bevölkerung aufklärende, mobilisierende sowie vermittelnden Aufgaben. Da es keine freie Presse gab, war die Aufklärung der Bevölkerung gerade zu Beginn eine wichtige Funktion, um eine Grundlage für einen effektiven, gleichberechtigten Dialog zu schaffen. Der Gründungsaufruf war der erste Aufklärungsversuch und sprach vielen Menschen direkt aus dem Herzen. In der Organisation hatten sie einen Hoffnungsträger für sich entdeckt, wie sie es in zahlreichen Antwortbriefen bekundeten ("Ich habe noch nie so viele Briefe bekommen, wie in dieser Zeit."*41Tschiche) Anderen wiederum hatte es zur Einsicht verholfen bzw. zum Nachdenken angeregt.
Das NEUE FORUM begann sein Wirken, indem es die aufgekommenen Fragen versuchte zu beantworten und seine Funktion als politische Plattform für die Bürger Schritt für Schritt aufzubauen. Mittels erster Flugblätter und Kundgebungen sollten die verlangten Antworten gegeben werden. Neue Perspektiven sollten zu den Menschen Eingang finden, die ihren Staat schon aufgegeben oder sich resigniert zurückgezogen hatten. Der mentale Zuspruch sowie die solidarische Unterstützung besaßen einen hohen Stellenwert innerhalb der Bewegung und waren grundsätzlich in der Arbeit verankert. Wesentlich umfangreicher und von Beginn an allgegenwärtig war die Funktion der Analyse des Zeitgeschehens. Gerade in der Politik mussten die Menschen aus der Sicht des NEUEN FORUM vor Illusionen und trügerischen Versprechen bewahrt werden, um den Staat und die revolutionäre Bewegung zu erhalten.
Zu Gefahrenquellen wie die gespielte Dialogbereitschaft der Führung, dem \"Zuckerbrot"*42 aus Reisefreiheit und Konsumspritzen, den Ausverkauf des Landes, den unaufgeklärten Versprechen durch die Westpolitiker, der Illusion des erneuten \"Wirtschaftswunder\" etc. forderten sie die DDR-Bürger zu Besonnenheit und überlegten Handeln auf. Einen wichtigen Dienst zur Aufklärung erfüllte das NEUE FORUM mit den Präventivmaßnahmen von Gewalt. Im Beispiel der Montagsdemonstrationen sollten die Protestanten geschützt und eine Eskalation verhindert werden. Des Weiteren widmete sich das NEUE FORUM dem aufkommenden Problembereich des Neofaschismus. In Gesprächsrunden, Kundgebungen und Flugblättern wurde zu Solidarität gegenüber Ausländern aufgerufen Bei mehreren Aktionen positionierte sich die Sprecher deutlich gegen nationalsozialistische Ansätze.
Mit der öffentlichen Arbeit des NEUEN FORUM kamen Begriffe auf, welche die Wendezeit stark prägten bzw. (neu)definiert wurden. Neben den Begriffen "Dialog", "basisdemokratisch" und "Demokratisierung" wurde die Bedeutung des Wortes "Sozialismus" neu entwickelt. Das NEUE FORUM legte das Wort anders (siehe*6 Vgl.2.3.
) aus als es in der DDR praktiziert wurde. Letztendlich blieb der Begriff in den Köpfen der Menschen mit der alten Diktatur verbunden und wurde zunehmend abgelehnt. "Das NEUE FORUM hatte ein hohes Maß an Mobilisierungswirkung"*43, obwohl die Bewegung anfangs selbst keine Aktionen initiieren konnte. Die fehlende Legitimität unterband solche Vorgehensweisen. Aber der tägliche Protest auf den Straßen "wurden erheblich durch das NEUE FORUM und seine Bindungskraft getragen."*43 Sie unterstützten die Organisation und waren mit Sprechern vertreten.
Auf diesen Veranstaltungen wurden unter anderen "Impulse [ge]geben"*44 zur selbstständigen Aktivität . ".dass die Leute nicht auf einen Order warten, sondern anfangen, was zu machen [.] alles ist möglich: Demos, Klebeaktionen, Flugblätter, Plakate, Stadtteilzeitungen."*44 Mit Hilfe der Kontaktadresse entwickelten sich die unteren Strukturen effektiv aus der Eigeninitiative heraus. Von Anfang an sprach sich das NEUE FORUM gegen eine zentralistische Struktur aus. Die Sympathisanten sollten aus eigener Kraft Basisgruppen organisieren, die unabhängig arbeiteten, sich Gedanken machten über Veränderung im Land und deren Umsetzung. Um nicht die Nähe zu der Bevölkerung zu verlieren, sollten diese Strukturen beständig erhalten bleiben; besonders die der kleinen Kreise. Trotz der politischen Mitsprache sollte die Qualität Bürgerbewegung nicht verloren gehen.
Das NEUE FORUM sollte vermittelnd zwischen Volk und Staat fungieren. Vor den entsprechenden Organen z.B. Runden Tisch standen sie für die die Belange des Volkes. Den DDR-Bürgern sollte eine Stimme gegeben werden. In den regelmäßigen Informationsblättern wurden ihre Briefe und Berichte abgedruckt.
Das NEUE FORUM machte sich für Zeitungen und einen eigenen Verlag stark. Es sollten Möglichkeiten der Äußerung geschaffen werden. Mit dem publizierten Bericht der am 7.Oktober zugeführten Carola B.*45 wurde die unhumane Vorgehensweise gegen die friedlichen Protestanten öffentlich deklariert, um die zuständigen Organe unter Druck zu setzen und eine Freilassung der inhaftierten Aktivisten zu bewegen. 4.
Resümee Das NEUE FORUM war gescheitert. Die junge, innovative Bewegung steckte noch in der jüngsten Entwicklung, als es sich neben den Profis aus der BRD etablieren musste. Es fehlte die zielgerichtete Umsetzung der Idee. Nach den Jahren der "Nischengesellschaft" besaßen die Gründungsmitglieder geschweige denn die Gesamtbevölkerung die notwendige gesellschaftlichpolitische Erfahrung mit sich. Die Menschen sind von den Idealisten des NEUEN FORUM überschätzt worden. Sie waren und sind bis heute in ihrer Entwicklung noch nicht bereit soviel politische Verantwortung zu übernehmen, so dass sich basisdemokratische Strukturen entwickeln könnten.
Als das Volk der DDR die Möglichkeit hatte einen Versuch zu starten, da wählte der größte Teil dagegen. Der Befreiungsprozess war die Einleitung zur dringend geforderten Demokratisierung in der DDR und fand in der Aufbruchsstimmung genügend Unterstützung. Etwas Einzustürzen hat nur ein Ziel. Für den Aufbau gibt es viele verschiedene Varianten. Die meisten Absichten waren mit dem Mauerfall erreicht worden, aber der innere Prozess der Neufindung konnte sich nicht rechtzeitig etablieren. Und so eröffneten sich gleichsam den Grenzen zu viele neue Richtungen.
Der Dissens unter den verschiedenen Bürgerbewegungen sorgte dafür, dass die Menschen das Vertrauen in die Bewegung verloren. Es wurden Lösungsvorschläge für die Krise in Politik und Wirtschaft erwartet. Damit war das NEUE FORUM überfordert. Ihre Illusion sah einen gemeinsamen Prozess. Nur die BRD brachte erste konkrete Vorschläge ("10-Punkte Plan") und konnte das Vertrauen der DDR-Bevölkerung gewinnen. Die Uneinigkeit der Bewegung sowie die wirtschaftliche Misere heizten die Unsicherheit im Lande auf.
Und die Regierung setzte bis zuletzt der Entwicklung der basisdemokratischen Ansätze zu. Die neuen Strukturen wie der Runde Tisch konnten nicht die gewünschten Erfolge erreichen. Im Gegensatz zum NEUEN FORUM waren die Parteien der BRD gut formiert und waren fähig auf das Geschehen in der DDR und auf ihr Volk reagieren. Zu lange hatte man noch am Sozialismus festgehalten und zu spät den Umschwung begonnen. Die erste freie Wahl wurde zum Todesurteil der Bewegung und der Idee von Basisdemokratie, die damals wie auch heute ein Fortschritt wäre. Das NEUE FORUM hatte im Bündnis Bündnis90/DieGrünen die erste gesamtdeutsche Bundestagswahl als Reformgruppe "überlebt".
Mit 6 % schafften sie es ins Parlament, aber von der ursprünglichen Bürgerbewegung war nicht mehr viel übrig geblieben. Sie fügten sich widerstandslos in das Parteiengefüge der BRD und verloren immer mehr an Ansehen und Mitgliedern. Viele ihrer Gründungsmitglieder haben sich von der Geschichte des NEUEN FORUM und der Politik vollständig abgewandt. Heute ist das NEUE FORUM nur noch ein kläglicher Rest, aber die Idee ist nicht unaktuell "Unsere Vorstellungen von freien Wahlen war eine andere.[.] Für uns stellt sich, 10 Jahre nach dem Herbst der Freiheit, als wichtigste Aufgabe, an das heutige System die gleichen Fragen zu richten wie damals, also nach Bürgerrechten, direkter Demokratie und Freiheit des Einzelnen." (Sebastian Pflugbeil)*46 5.
Anhang 5.1. Literaturverzeichnis 5.2. Begriffserklärung 5.2.
1. Basisdemokratie 5.2.2. Perestrojka 5.2.
3. Realsozialismus 5.2.4. Runder Tisch 5.2.
5. "6 von Leipzig" 5.2.6. Gewaltakt auf dem Platz des himmlischen Friedens = "Chinesische Lösung" 5.2.
7. "Allianz für Deutschland" oder "Schwarze Allianz" 5.2.8. Drei-Stufen-Plan 5.3.
Dokumente & Materialien 5.3.1. "Aufbruch 89 - NEUES FORUM" 5.3.2.
Umfragen 5.3.3. Signet "NEUES FORUM" 5.4. Quellenverzeichnis 5.
4.1. literarische Quellen 5.4.2..
PDF-Sammlung - www.chronik-der-wende.de (29.11.2006) 5.4.
3 Zeitzeugenberichte (Audiodateien) - www.chronik-der-wende.de 5.4.4. Ton-Dokumente (Audiodateien) - www.
chronik-der-wende.de 5.4.5. Internetquellen 5.5.
Selbstständigkeitserklärung 5.1. Literaturverzeichnis *1 Läßig, Jochen, Redemanuskript Montagsdemonstration zum 22.1.1990 https://www.chronik-der-wende.
de/servlet/de.blueorange.xred.util.GetFile?db=cdw_upd&tbl= files&key=id&keyval=334&imgcol=fileb&mime=fileb_mime; 6.3.
2007 *2 Bollinger,Stefan; "Die finale Krise der DDR"-"Ein Problemaufriß" S.8 in: "Das letzte Jahr der DDR"-"Zwischen Revolution und Selbstaufgabe" hrsg von Stefan Bollinger, Bonn 2003 *3 Schult Reinhard, Interview-"Was tun? Was nun!" in: neuesforum hrgs. Von NEUES FORUM, 1989, Informationsblatt 1 , S.1 *4 NEUES FORUM, "Aufbruch 89- NEUES FORUM" Neues Forum, "Die ersten Texte des Neuen Forum" , S.1 https://www.neuesforum.
de/texte/Die%20ersten%20Texte%20des%20NEUEN%20FORUM.pdf, 2.10.2006 *5 Tschiche, Hans-Jochen, "Nun machen Sie man, Pastorche" -Erinnerungen, S.123 *6 Bohley, Bärbel; Interview (Audiodatei) mit Bärbel Kicska vom 24.2.
1990; https://www.chronik-der-wende.de/_/dokumente/zeitzeugen_jsp/bis=80/letter=b/mem=7.10.1989/ start=60.html ; 4.
3.2007 *7 NEUES FORUM, "Aufbruch 89- NEUES FORUM" Neues Forum, "Die ersten Texte des Neuen Forum" , S.1 https://www.neuesforum.de/texte/Die%20ersten%20Texte%20des%20NEUEN%20FORUM.pdf; 2.
10.2006 *8 Henrich, Rolf, "Die DDR zwischen Ausbruch und Aufbruch" in "Jetzt oder nie- Demokratie!" hrgs. Von Neues Forum Leipzig, Leipzig 1989, S.11-12 *9 Schult Reinhard, Interview-"Was tun? Was nun!" in: neuesforum hrgs. Von NEUES FORUM, 1989, Informationsblatt 1 , S.2 *10 Tschiche, Hans-Jochen, "Nun machen Sie man, Pastorche" -Erinnerungen, S.
124 *11 NEUES FORUM, "An alle Mitglieder der SED" Neues Forum, "Die ersten Texte des Neuen Forum" , S.4-5 https://www.neuesforum.de/texte/Die%20ersten%20Texte%20des%20NEUEN%20FORUM.pdf; 2.10.
2006 *12 Neues Forum Leipzig, "Jetzt oder nie- Demokratie!"-"Der Protest verschafft sich landesweit Gehör"; S.305 *13 Tschiche, Hans-Jochen, "Nun machen Sie man, Pastorche" -Erinnerungen, S.120 *14 NEUES FORUM, "Liebe Freunde und Freundinnen des NEUEN FORUM! " Neues Forum, "Die ersten Texte des Neuen Forum" , S.2 https://www.neuesforum.de/texte/Die%20ersten%20Texte%20des%20NEUEN%20FORUM.
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322 *20 Bohley, Bärbel; Zeitzeugenbericht (Audiodatei) zum 14.10.1989; https://www.chronik-der-wende.de/_/dokumente/zeitzeugen_jsp/bis=80/letter=b/mem=7.10.
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78 *25 Wolfram, Klaus; Zeitzeugenbericht (Audiodatei) zum 11.11.1989 https://www.chronik-der-wende.de/_/dokumente/zeitzeugen_jsp/bis=60/letter=w/mem= 7.10.
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3.2007 *28 Tschiche, Hans-Jochen, "Nun machen Sie man, Pastorche" -Erinnerungen, S.133 *29 Reich, Jens; Zeitzeugenbericht (Audiodatei) zum 24.10.1989; https://www.chronik-der-wende.
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10.1989; https://www.chronik-der-wende.de/_/dokumente/zeitzeugen_jsp/bis=40/letter=r/mem= 7.10.1989/start=20.
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13 https://www.neuesforum.de/texte/Die%20ersten%20Texte%20des%20NEUEN%20FORUM.pdf 2.10.2006 *33 Ohngemach, Katja; "Bürgerrechtsbewegungen in der ehemaligen DDR", S.
23 *34 Lietz, Heiko; Zeitzeugenbericht (Audiodatei) zum 28.1.1990; https://www.chronik-der-wende.de/suche/audio_ausgabe.jsp?subs=yes&mem=14.
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12.1989 https://www.chronik-der-wende.de/_/tvchronik_jsp/key=tvc29.12.1989.
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1990.html; 5.3.2007 *40 Neues Forum, Gespräch(Audiodatei) mit Klaus Freimuth und Werner Schulz https://www.chronik-der-wende.de/_/tag_jsp/key=tag9.
2.1990.html; 5.3.2007 *41 Tschiche, Hans-Jochen, "Nun machen Sie man, Pastorche" -Erinnerungen, S.124 *42 Tschiche, Hans-Jochen, "Nun machen Sie man, Pastorche" -Erinnerungen, S.
133 *43 wikipedia.org; NEUES FORUM -"Aktivitäten bis zur Volkskammerwahl am 18.März 1990; https://de.wikipedia.org/wiki/NEUES_FORUM; 6.3.
2007 *44 Schult Reinhard, Interview-"Was tun? Was nun!" in: neuesforum hrgs. Von NEUES FORUM, 1989, Informationsblatt 1 , S.2 *45 Neues Forum Leipzig; "Jetzt oder nie- Demokratie!"; S.65 *46 Ohngemach, Katja; "Bürgerrechtsbewegungen in der ehemaligen DDR", S.23 5.2.
Begriffserklärung 5.2.1. Basisdemokratie "Die Basisdemokratie ist eine Form der direkten Demokratie. Sie kommt in ihrer Konzeption im Gegensatz zur repräsentativen Demokratie ohne Repräsentanten aus, da alle relevanten Entscheidungen von den Betroffenen selbst abgestimmt werden. [.] Aber auch bei der Gestaltung eines staatlichen Gemeinwesens soll Basisdemokratie möglich sein: Sie würde bedeuten, dass jedes wahlberechtigte Mitglied der Gesellschaft das gleiche Mitspracherecht hat wie die Mitglieder der Regierung.
Dazu müsste das Prinzip der Herrschaft aufgegeben werden." (>https://de.wikipedia.org/wiki/Basisdemokratie; 6.3.2007) Das NEUE FORUM prägte das Wort basisdemokratisch als ein Synonym für "von unten nach oben" und stellte es als Inbegriff für das allgegenwärtige Mitspracherecht der gesamten Bevölkerung auf die Exekutive und Legislative dar. 5.
2.2. Perestrojka "Perestroika (russisch für: Umbau, Umgestaltung) wurde die 1985 vom sowjetischen Parteichef und späteren Staatspräsidenten Michail S. Gorbatschow eingeleitete Reformpolitik genannt. Seine Ziele waren die schrittweise Demokratisierung der Gesellschaft und die Einführung der marktwirtschaftlichen Prinzipien in der UdSSR. Der Machtantritt Gorbatschows erweiterte zwar auch den Handlungsspielraum für die Ostblock-Staaten; die SED befürchtete aber, dass demokratische Reformen bzw.
ein Umbau der DDR ihren Machtanspruch gefährden und das gesamte Staatsgebäude zum Einsturz bringen würden. So beharrte die Partei auf einer strikten Verweigerung von Reformen. Doch die kritischen Stimmen in der DDR wurden vor dem Hintergrund des sowjetischen Wandels unüberhörbar. Die UdSSR galt nun für viele DDR-Bürger als zukünftiges Reich der Freiheit. Die Menschen hofften, dass die Moskauer Führung unter Gorbatschow selbst den Demokratisierungsprozess ermöglichen würden. Für die SED dagegen war die neue politische Programmatik aus der UdSSR so bedrohlich, dass 1988 sogar die sowjetische Zeitschrift \"Sputnik\" verboten bzw.
von der Liste des Postzeitungsvertriebs gestrichen wurde. \"Gorbi-Fans\" wurden vom MfS observiert. Die Parteiaktionen am 1. Mai 1989 zeigten die widersprüchliche Haltung der SED bis zuletzt: Stasi-Mitarbeiter rissen Plakate Gorbatschows ab, während offizielle Parolen den \"unverbrüchlichen Bruderbund mit der Sowjetunion\" proklamierten. Erst nach dem Honecker-Sturz begann die SED von ihrer realitätsfernen Position abzurücken." (> https://www.
chronik-der-wende.de/_/lexikon/glossar/glossar_jsp/key=pere.html; 3.4.2007 ) 5.2.
3. Realsozialismus "Als realer Sozialismus (auch real existierender Sozialismus) wird ein politökonomisches System bezeichnet, welches zwischen den 1920ern und den 1990ern in der Sowjetunion und vielen mit ihr eng verbundenen Staaten existierte. " (>https://de.wikipedia.org/wiki/Realsozialismus;6.3.
2007) 5.2.4.Runder Tisch "Runde Tische\" entstanden 1989 als neue informelle Gremien während der friedlichen Revolution in der DDR zur Überwindung eines nationalen Notstandes und nahmen legislative und exekutive Aufgaben wahr, obgleich sie kein durch demokratische Wahlen legitimiertes Mandat besaßen. An den Runden Tischen saßen gleichberechtigt Teilnehmer aller oppositionellen Kräfte den Vertretern der alten Macht gegenüber. Am 7.
12.1989 wurde der Zentrale Runde Tisch in Ost-Berlin etabliert, der bis zum 12.3.1990 die Arbeit der Übergangsregierung unter Modrow sehr stark beeinflusste. Beim Zentralen Runden Tisch existierten neben den Sitzen der Vertreter der Kirchen und der Regierung, 39 Sitze für Vertreter von Parteien und Organisationen. Neben dem Zentralen Runden Tisch gab es zahlreiche andere Runde Tische, auf regionalen Ebenen der Bezirke, Kreise, Städte etc.
, aber auch mit Spezialthemen (Frauen, Medien, Sport etc.) So sind die Runden Tische als gewaltlose Selbstorganisationen zu verstehen, die einerseits Anarchie und Gewalt verhinderten, und andererseits die Grundlage für eine freiheitlich-demokratische Entwicklung schaffen konnten. (>https://www.chronik-der-wende.de/_/lexikon/glossar/glossar_jsp/key=rt.html; 4.
3.2007) 5.2.5. "6 von Leipzig" "Am 9.Oktober 1989 formierten sich in Leipzig 70.
000 Menschen zu einem Marsch über den Innenstadtring. Militär, Kampfgruppen und Volkspolizei waren überall präsent. Die Demonstranten rechneten damit, dass geschossen werden könnte. In einer derart gespannten Situation wurde ein Verfahren gefunden, welches einen gewaltlosen Ablauf ermöglichte. Die Sekretäre der SED-Bezirksleitung Kurt Meyer, Jochen Pommert und Roland Wötzel hatten mit dem Dirigenten Kurt Masur, dem Theologen Peter Zimmermann und dem Kabarettisten Bernd-Lutz Lange am Nachmittag eine Erklärung verfasst, die in den Kirchen und ab 18 Uhr über Lautsprecher in der Stadt verbreitet wurde. Die \"gemeinsame Sorge\" hätte sie zusammengeführt, um eine \"Lösung\" zu suchen, da alle den \"freien Meinungsaustausch über die Weiterführung des Sozialismus in unserem Land\" brauchten.
Die Sechs von Leipzig, wie diese Gruppe später genannt wurde, rief zu Besonnenheit und Gewaltlosigkeit auf. Ihr Aufruf führte zu einer Entspannung der Situation. Die bewaffneten Kräfte kamen nicht zum Einsatz, sie zogen sich sichtbar zurück" (>https://www.chronik-der-wende.de/_/lexikon/glossar/glossar_jsp/key=6vonl.html ; 4.
3.2007) 5.2.6. Gewaltakt auf dem Platz des himmlischen Friedens = "Chinesische Lösung" "Die gewaltsame Zerschlagung von politischen Protesten in China im Juni 1989 führte zu heftigen Reaktionen in der DDR. Spätestens seit den Kommunalwahlen vom Frühjahr 1989 hatte sich die DDR-Opposition landesweit formiert.
Da die SED die Proteste in China als "Konterrevolution" beschrieb und ihre "Niederschlagung" am 4. Juni als "Sieg" eben dieser angeblichen Konterrevolution feierte, war abzusehen, was die DDR mit potentiellen Protesten in der DDR vor hatte. Bereits am 5. Juni formierten sich deshalb Jugendliche zu Demonstrationen vor der Botschaft Chinas in Ostberlin. Am 9. Juli kam es zu einer größeren Verhaftungswelle in Dresden.
Dort hatte eine unabhängige Gruppe die Kreuzkirche für ein "Klagetrommeln" besetzt gehalten. Die Wirkung der Ereignisse in China war in der DDR so nachhaltig, dass man noch im Herbst 1989 wenn man von Bürgerkrieg redete, vor einer "chinesischen Lösung" warnte." (>https://www.chronik-der-wende.de/_/lexikon/glossar/glossar_jsp/key=cglchinesische+l%25f6sung.html; 4.
3.2007) 5.2.7."Allianz für Deutschland" oder "Schwarze Allianz" "Die Allianz für Deutschland war das Wahlkampfbündnis von CDU (Ost), Deutsche Soziale Union (DSU) und Demokratischer Aufbruch (DA). Das Bündnis wurde in Anwesenheit von Bundeskanzler Helmut Kohl am 5.
2.1990 in West-Berlin gegründet. Ursprünglich war die Deutsche Forumpartei ebenfalls zur Allianz eingeladen, lehnte jedoch ab. Die Allianz erhielt bei der Volkskammerwahl am 18.3.1990 die meisten Stimmen und stellte demzufolge den Ministerpräsidenten.
Lothar de Maizière von der CDU (Ost) hatte dieses Amt bis zur Wiedervereinigung inne." (>https://www.chronik-der-wende.de/_/lexikon/glossar/glossar_jsp/key=allianz.html; 4.3.
2007) 5.2.8 Drei-Stufen-Plan "Am 14. Dezember gab ,Demokratie jetzt' einen Drei-Stufen-Plan heraus. Dieser beinhaltete als erste Phase einen "Nationalvertrag", dem sowohl Reformen in der BRD als auch in der DDR vorangehen sollten. Darauf sollte dann ein "Staatenbund" und zuletzt ein "Bund deutscher Länder" folgen.
Damit waren sie die ersten, die einen konkreten Vorschlag machten, allerdings hatten sie schon in ihrem Gründungsaufruf diese politische Richtung. " (>Katja Ohm; "Bürgerrechtsbewegungen in der ehemaligen DDR", S.15) 5.3. Dokumente & Materialien 5.3.
1. "Aufbruch 89 - NEUES FORUM (>https://www.chronik-der-wende.de/_/_servlet/db=cdw_upd/imgcol=fileb/key=id/keyval=39/mime=fileb _mime/tbl=files/de.blueorange.xred.
util.getfile.pdf ; 5.3.2007) 5.3.
2. Umfragen Welchen Entwicklungsweg sollte die DDR nach Ihrer Meinung künftig nehmen? Reformierter Sozialismus 86 % Kapitalistischer Weg 5 % Dritter Weg 9 % Quelle: Zentralinstitut für Jugendforschung, Leipzig (veröffentlicht am 15.11.1989) Welchen Entwicklungsweg sollte die DDR Ihrer Meinung nach künftig nehmen? den Weg eines besseren, reformierten Sozialismus 55 % einen kapitalistischen Weg 30 % einen anderen Weg 13 % k.A. 3 % Quelle: Zentralinstitut für Jugendforschung (veröffentlicht am 26.
01.1990) Wie sollte ein vereinigtes Deutschland beschaffen sein? Ein Staat mit einer kapitalistischen Gesellschaftsordnung 26 % Ein Staatenbund, in dem die DDR und die BRD eng zusammenarbeiten, aber politisch selbstständig sind (Konförderation). 42 % Ein Staat, in dem die humanistischen Werte des Sozialismus verwirklicht werden 9 % k.A. 23 % Quelle: Zentralinstitut für Jugendforschung (veröffentlicht am 04.01.
1990) Wie stehen Sie zur Idee eines freiheitlichen demokratischen Sozialismus? sehr viel 17% ziemlich viel 29 % wenig 34 % überhaupt nichts 17 % k.A. 3 % Quelle: Zentralinstitut für Jugendforschung (veröffentlicht am 13.01.1990) 5.3.
1. Signet "NEUES FORUM" (> www.neuesforum.de; 5.3.2007) 5.
4. Quellenverzeichnis 5.4.1. literarische Quellen Bollinger,Stefan; "Die finale Krise der DDR"-"Ein Problemaufriß" in: "Das letzte Jahr der DDR"-"Zwischen Revolut |