Lockes Empirismus betont die Bedeutung der Sinneserfahrung bei der Suche
nach Wissen gegenüber der intuitiven Spekulation oder Deduktion. Die
empiristische Lehre wurde zuerst Anfang des 17. Jahrhunderts von dem
englischen Philosophen und Staatsmann Francis Bacon entwickelt, doch gab
ihr Locke in seinem Essay Concerning Human Understanding (Über den
menschlichen Verstand, 1690) einen systematischen Ausdruck. Er betrachtete
die Seele des Menschen bei der Geburt als tabula rasa, als ein
unbeschriebenes Blatt, auf das die Erfahrung das Wissen schreibe. Er
glaubte nicht an die Intuition oder an die Lehren von eingeborenen Ideen
(siehe Erkenntnistheorie).
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