Golfkriege
Der erste Golfkrieg war eine bewaffnete Auseinandersetzung zwischen Iran und Irak, die zwischen 1980 und 1988 ausgetragen wurde.
Seine Ursprünge liegen in wechselseitigen Gebietsansprüchen sowie im ideologischen Gegensatz zwischen der fundamentalistisch-islamischen Ordnung Irans und der sozialistisch-weltlichen Iraks. Außerdem war Irak über die religiöse Propaganda besorgt, die die neue islamische Republik Iran unter der Führung des Ayatollah Ruhollah Khomeini gegen das weltliche Baath-Regime in Bagdad richtete.
Der irakische Präsident Saddam Hussein glaubte, dass das iranische Militär durch die islamische Revolution im Jahr 1979 geschwächt worden sei und startete mit der Invasion irakischer Truppen in den Iran. Auch wenn die irakischen Truppen zunächst militärische Erfolge verbuchen konnten, gingen die iranischen Streitkräfte bald zur Gegenoffensive über. 1982 waren die irakischen Truppen aus dem Großteil des Iran vertrieben. Zwischen 1982 und 1987 startete der Iran entlang der gesamten Grenze Angriffe. Mit zunehmender Kriegsdauer wurde Irak von arabischen Nachbarstaaten (vor allem Saudi-Arabien) durch umfangreiche Finanzhilfe unterstützt und führte Luftangriffe auf iranische Städte sowie Ölraffinerien und Öltanker im Persischen Golf durch, denen der Iran mit Vergeltungsschlägen begegnete. 1988 stimmten beide Kriegsparteien der international geforderten Einleitung von Waffenstillstandsverhandlungen zu. Am 20. August 1990 wurde Frieden geschlossen, und die territorialen Besitzverhältnisse der Vorkriegszeit wurden wiederhergestellt.
Der zweite Golfkrieg war ein militärischer Konflikt, der in Kuwait und dem Irak im Jänner und Februar 1991 ausgetragen wurde.
Die Krise begann mit der Annexion von Kuwait durch den Irak 1990. Die Vereinten Nationen forderten den Irak auf, sich bedingungslos aus Kuwait zurückzuziehen. Doch Saddam Hussein, der Präsident des Iraks, ignorierte diese Resolution. Unter Aufsicht der Vereinten Nationen wurde ein multinationaler Militärverband mit einer Stärke von über 500 000 Mann - vor allem aus den USA, Saudi-Arabien, Großbritannien, Ägypten, Syrien und Frankreich - gegen den Irak zusammengestellt. Vorrangiges Ziel war es, Saudi-Arabien vor Angriffen des Irak zu schützen. Nachdem sich die UN-Truppen die Übermacht in der Luft gesichert hatten, legten sie die irakischen Kommando- und Kontrollzentren in Bagdad und Basra lahm, die den Transport und die Kommunikation zwischen Bagdad und den Truppen im Feld organisierten. Außerdem griffen sie permanent die irakische Infanterie an, die sich entlang der Grenze zwischen Saudi-Arabien und Kuwait eingegraben hatte, sowie die 125 000 Mann starke Elitetruppe der Republikanischen Garde im Südosten Iraks und im nördlichen Kuwait.
Der Irak griff Saudi-Arabien und Israel, die beide nicht ins Kampfgeschehen verwickelt waren, mit Scud-Raketen von mobilen Abschussrampen aus an. Die USA antworteten auf diese Bedrohung mit Raketenabwehrraketen des Typs Patriot und Kommandoangriffen auf die Scud Abschussrampen.
Wegen der steigenden Verluste war der Irak bereit sich aus Kuwait zurückzuziehen. Doch nur, wenn die UNO einige Bedingungen erfüllt, aber der UN- Sicherheitsrat wies diese Forderungen zurück und verstärkte sein militärisches Engagement. Die UN- Truppen vertrieben die irakischen Soldaten und drangen weit in den Irak ein. Daraufhin nahm der Irak die Bedingungen der UNO für einen Waffenstillstand an und im April 1991 wurde ein ständiger Waffenstillstand unterzeichnet.
Vertreter des Irak nahmen am 3. März die Bedingungen der Vereinten Nationen für einen vorübergehenden und am 6. April für einen ständigen Waffenstillstand an. Der Irak verpflichtete sich dazu, an Kuwait Reparationen zu zahlen, die Standorte und das Ausmaß seiner Lager an chemischen und biologischen Waffen offen zu legen und seine Massenvernichtungswaffen zu zerstören.
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