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geschichte artikel (Interpretation und charakterisierung)

Henry alfred kissinger-



Henry Alfred Kissinger wurde am 27. Mai 1923 im bayerischen Fürth als Sohn deutsch-jüdischer Eltern geboren. Heinz Alfred wuchs in seiner Geburtsstadt auf, wo er die Schule besuchte. Als sich infolge der nationalsozialistischen Machtübernahme durch Adolf Hitler im Januar 1933 die Verfolgung der jüdischen Bevölkerung in Deutschland verschärfte, emigrierte er 1938 mit seinen Eltern Paula Stern und Ludwig Kissinger in die USA.


Kissinger besuchte in New York City die Highschool. Wenig später musste er durch Fabrikarbeit zum Unterhalt der Familie beitragen, weshalb er nun in die Abendschule wechselte. 1943 erhielt Kissinger die US-amerikanische Staatsbürgerschaft. Anschließend diente er bis 1946 in der Army, für die er in Deutschland zum Einsatz kam. Nach Kriegsende blieb Kissinger zunächst in Europa, wo er als Dozent an der European Command Intelligence School in Oberammergau tätig wurde. 1947 kehrte Kissinger in die USA zurück, um sich an der Harvard University einzuschreiben. 1952 schloss er dort mit dem Master ab. Zwei Jahre später promovierte er zum Dr. phil. 1952-1969 leitete Kissinger an seiner Hochschule die als Harvard International Seminar titulierte Sommeruniversität. Hier lernte er bereits viele ausländische Kapazitäten kennen, mit denen er später als Außenpolitiker zu tun haben sollte. 1957 wurde er zum Dozenten, 1962 zum Professor in Harvard berufen, wo er bis 1965 ein volles Lehrpensum wahrnahm.

Der Eintritt Kissingers in eine ausgesprochen politische Tätigkeit datiert von Anfang der 1960er Jahre. Unter den Präsidenten John F Kennedy und Lyndon B. Johnson war er bis 1962 als Berater für den Nationalen Sicherheitsrat und bis 1967 als Berater in Abrüstungsfragen tätig. 1965 wurde er als Berater in das State Department berufen, das sich mit der Situation in Vietnam auseinanderzusetzen hatte. In den folgenden beiden Jahren besuchte Kissinger mehrere Male Vietnam. 1969 erhob Präsident Richard Nixon den sachverständigen außenpolitischen Experten zum Leiter des Nationalen Sicherheitsrats. In dieser Funktion, die er bis 1975 ausübte, wandte sich Kissinger gegen die von Kennedy und Johnson zuvor gegenüber der Sowjetunion eröffnete Politik der Aussöhnung und Annäherung. Dennoch trug er als einer seiner ersten außenpolitischen Erfolge zum Abschluss der SALT- Verhandlungen mit der UdSSR bei, die in die Vertragsunterzeichnung durch Nixon und Leonid Breschnew in Moskau mündeten. Kissinger hatte auch Anteil am Zustandekommen der Vereinbarung über den Viermächtestatus von Westberlin, die am 3. September 1971 getroffen wurde und wesentlich zur Erleichterung des Austausches und Reisens zwischen beiden Teilen der Stadt beitrug. Großen Einfluss hatte Kissinger auch auf die geheimdiplomatischen Vorbereitungen, die unter der Präsidentschaft Nixons zu einer Annäherung zwischen den USA und der Volksrepublik China führten.

Gegenüber dem Vietnam-Problem suchte Kissinger die Interessen der USA mit einer Politik der militärischen Stärke zu wahren, was ihm die meiste Kritik bescherte. Dennoch gelangte er mit Le Duc Tho 1973 zu einem Waffenstillstand, der beiden den Friedensnobelpreis einbrachte und den Abzug der amerikanischen Truppen aus Vietnam einleitete. 1973 stieg Kissinger zum Außenminister unter Nixon auf. Nach dessen Rücktritt infolge der Watergate- Affäre wurde er in dieser Funktion für die gesamte Amtszeit des nachfolgenden Gerald Rudolph Ford 1974-1977 bestätigt. Als Außenminister versuchte Kissinger vor allem im Nahostkonflikt durch eine als "shuttle diplomacy" bezeichnete intensive Reisetätigkeit zwischen der arabischen und israelischen Seite zu vermitteln. Damit ermöglichte er u. a. 1974 den Abschluss des Truppenentflechtungsabkommens.


Nachdem Kissinger infolge der Wahlniederlage Fords 1977 aus dem Ministeramt ausgeschieden war, gründete er 1982 die Beratungsfirma "Kissinger Associates, Inc.", die weltweit für Regierungen und Wirtschaftsunternehmen Analysen erstellt. 1987 wurde Kissinger mit dem Internationalen Karlspreis der Stadt Aachen ausgezeichnet. Nach den Umbrüchen von 1989/90 in den ehemaligen Ostblockstaaten machte sich Kissinger für eine Aufrechterhaltung der transatlantischen Bündnissysteme zwischen den USA und Europa, für eine rasche Wiedervereinigung Deutschlands und eine Fortführung der europäischen Einigung stark. Er meldete sich auch weiterhin durch zahlreiche Veröffentlichungen zu Wort. 2001 erschien seine Abhandlung über "Does America Need a Foreign Policy?".

Henry Kissinger lebt in New York City und Washington D. C.

 
 

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