Augustus, erster römischer Kaiser. Von Caesar adoptiert und so an die Macht gekommen. Wird vier Wochen nach seinem Tod zum Gott erklärt. Augustus lässt sein neues Stadion "Zu den sieben Zufluchten" durch acht Reden von genausovielen Rednern einweihen. Der letzte von ihnen war Ovid. Durch einen müden Wink gibt er Ovid das Zeichen zu beginnen. Der Redner vergisst jedoch auf die üblichen Huldigungen und beginnt seine Rede mit folgenden Wörtern: "Bürger von Rom..."
Der Staatsapparat vergass dieses Vergehen nicht: Ovid wurde völlig ausgeforscht.
Alles, jedes noch so unwichtige Detail seines Redens und seiner Gestiken wurde beachtet. Augustus jedoch wußte nichts von den Übeltaten Ovids. Als ein Berichtserstatter von dem Redner erzählen will, deutet der Herrscher ihm mit einer abweisenden Handbewegung zu verschwinden; der Berichterstatter fasst dies als den Befehl, Ovid zu verbannen, auf.
Heimkehrersuche von Ovid wurden einfach ignoriert. Erst als Ovid stirbt, wird er das neue Gesprächsthema in Rom. Der Staatsapparat erkennt seinen Fehler den Dichter ins Exil geführt zu haben und fürchtet um sein Stellung bei den Bürgern. Deshalb setzt Augustus zur Ehre Nasos ein Denkmal vor seinem Haus (S140). Er nennt Ovid einen "großen Sohn Roms".
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