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geschichte artikel (Interpretation und charakterisierung)

Wie der masse der besitz- und hoffnungslosen des rÖmischen reichs nur noch gott helfen konnte



WIE DER MASSE DER BESITZ- UND HOFFNUNGSLOSEN DES RÖMISCHEN REICHS NUR NOCH GOTT HELFEN KONNTE
Den Massen der Besitz- und Hoffnungslosen, die sich in den Städten des Römischen Reiches konzentrierten, konnte - insbesondere nach der Konsolidierung des Imperiums unter Augustus - keine Macht der Welt helfen. Nur noch Gott.
Das lateinische Wort "paganus" enthält einen deutlichen Hinweis darauf, daß die Anhänger des christlichen Glaubens zunächst wohl im städtischen Milieu zu finden waren: Es bedeutet "Landbewohner" und "Heide". Auch die Lilien auf dem Felde, die nicht säen und spinnen, aber doch gedeihen, geben damit die Lebensverhältnisse des städtischen Proletariats wider.
Orientalische Kulte (um Isis und Osiris, Mithras, Sol invictus und andere), die Erlösung, eine Umkehr der sozialen Ordnung und womöglich ein Weiterleben nach dem Tod versprachen, erfreuten sich an der Zeitenwende großer Beliebtheit.
Wie im Wettstreit der Erlösungsreligionen das Christentum siegte Im Wettstreit der Religionen siegte trotz Verfolgungen, (die ihren Höhepunkt [303/13] unter Diocletian und Galerius erreichten) das Christentum. Es entwickelte sich zunächst im Schutz der religiösen Freiheiten, die den Juden zugestanden wurden, bis die Römer erkannten, daß sie es nicht mehr mit der bloßen Stammesreligion eines schrulligen Völkchens zu tun hatten, sondern mit einer eigenen Religion, die den Charakter einer sozialen Protestbewegung hatte: Die jetzt hungern werden dann satt sein, und die jetzt satt sind, werden dann Hunger leiden. Laßt eure Schuldner frei, so werdet auch ihr freigelassen werden. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon. Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als daß ein Reicher in den Himmel eingeht.
Auf revolutionäres Handeln verzichtete des Christentum: Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott was Gottes ist. Jedermann sei obrigkeitlichen Gewalten untertan, denn es gibt keine Obrigkeit, die nicht von Gott ist.
Was sich die frühen Christen für die nächste Zukunft versprachen Allerdings kündigt die Apokalypse (auch: "Offenbarung des Johannes", nicht zu verwechseln mit dem Jahannesevangelium), die vermutlich bald nach Nero und unter dem Eindruck der von ihm initiierten Christenverfolgungen niedergeschrieben wurde, an, daß es in nächster Zukunft zu einem furchtbaren, entscheidenden Kampf zwischen dem Antichrist und dem zurückkehrenden Christus und letztlich zur Errichtung eines Tausendjährigen Reichs durch ihn kommen werde.
In diesem Tausendjährigen Reich wollten die von Christus zur herrschenden Klasse erhobenen Elenden des römischen Reichs der Freuden teilhaftig werden, die ihnen einstweilen noch versagt blieben. Bischof und Kirchenlehrer Irenäus (2. Hälfte d. 2. Jhs.) stellte folgendes beispielsweise folgendes in Aussicht:
"Es wird die Zeit kommen, da die Weinstöcke wachsen, jeder mit zehntausend Reben, jede Rebe mit zehntausend großen Zweigen, jeder große Zwei mit zehntausend kleinen Zweigen, jeder kleine Zweig mit zehntausend Trauben, jede Traube mit zehntausend Beeren und jede Beere mit Saft für zwanzig Maß Wein."

Und:
"Die jungen Mädchen werden sich da in Gesellschaft der Jünglinge ergötzen; die Greise werden dieselben Vorrechte genießen, und ihr Kummer wird sich in Vergnügen auflösen."
In dem Maß, in dem sich das Christentum mit der herrschenden Staatsmacht arrangierte, trat die Apokalypse in den Hintergrund und mit ihr die "chiliastischen" Erwartungen, die mit dem erhofften, baldigen Anbruch eines Tausendjährigen Reiches verbundenen Erwartungen (gr. "chilias" bedeutet "tausend").
Mit den sozialen Bewegungen des Mittelalters sollten sie jeweils wieder aufleben.
Welche Lehren man aus den großen Sklavenaufständen zog Die Sklavenaufstände hatten deutlich die Gefahren aufgezeigt, die die Bewirtschaftung riesiger Latifundien durch Tausende von Sklaven mit sich brachte. Außerdem hatte sich gezeigt, daß ab einer bestimmten Betriebsgröße die Kosten schneller wuchsen als der Gewinn. In der frühen Kaiserzeit wurde daher die extensive Latifundienwirtschaft durch die auf arbeitsintensive Kulturen (Wein, Oliven) spezialisierte Villenwirtschaft abgelöst.
Neben der Sklaverei entwickelte sich eine Form der Pacht, das sogenannte Kolonat: Besonders nach dem Spartacusaufstand übergaben die Großgrundbesitzer einen Teil ihrer Ländereien -zunächst noch - freien Pächtern, den "colones" zur Bewirtschaftung.

 
 

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