Die Hilflosigkeit der Kolonialmacht Frankreich und die immer stärker werdende Armee des Vietminh ("Viet Nam Doc Lap Dong Minh Hoi" = "Liga für die Unabhängigkeit des Vietnams), die für die Unabhängigkeit ihres Landes kämpfte und unter kommunistischer Führung stand, veranlasste die amerikanische Regierung ab 1950 nach einem entsprechenden französischen Hilfeersuchen zu umfangreicher Finanzhilfe und zur Entsendung amerikanischer Militärberater nach Saigon.
Nach der endgültigen französischen Niederlage, verfolgte die USA zunächst noch weiter ihre "containment policy" (= Eindämmungspolitik), mit der sie nun Südvietnam durch finanzielle Hilfe unterstützte, damit diese den Vormarsch des Kommunismus eindämmen.
Doch die Lage verschlechterte sich zunehmend und als einzige Alternative, der kommunistischen Kraft Einhalt zu gebieten, erschien den USA die Amerikanisierung des Krieges, zu deren Auslöser der Tonking-Zwischenfall im August 1964 diente.
Nun begann die stetige Truppenaufrüstung der Amerikaner und die systematische Bombardierung wirtschaftlicher und militärischer Ziele in Nord-Vietnam.
Trotz überlegener Luftwaffe und Anwendung neuester Kampfmethoden konnten die USA zwar einen Gesamtsieg ihres Gegners verhindern, aber keinen Sieg erzwingen.
Weltweit nahm die Kritik an der amerikanischen Vietnampolitik zu (z.B. Einsatz von Chemie Bombardierung auf Zivilbevölkerung und die riesigen Massaker) und die zunehmende Zahl an Toten und Verwundeten sowie die zunehmende Belastung der amerikanischen Wirtschaft beunruhigte die amerikanische Öffentlichkeit so sehr, dass es 1969 im Zuge laufender Friedensgespräche zu einer Vietnamisierung des Konflikts kam, d.h. die südvietnamesische Armee wurde bei gleichzeitigem Abzug der amerikanischen Truppen massiv aufgebaut.
Nach nicht eingehaltenen Waffenstillstandsabkommen, kam es 1975 zur bedingungslosen Kapitulation der Saigoner Regierung und zur Wiedervereinigung beider Teile Vietnams unter der Führung Hanois.
"Die Vietnam-Ära zwang die Vereinigten Staaten von Amerika, sich ihre Grenzen bewusst zu werden. Sie bezahlten für die Abenteuer in Vietnam einen Preis, der in keinem Verhältnis zu irgendeinem vorstellbaren Gewinn stand".
Der Preis waren rund 1,5 Mio. Menschen die diesen Krieg mit ihrem Leben bezahlten. Die USA hatte Gesamtausgaben von ca. $ 400 Milliarden.
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